Dschungelcamp: Wirklich tierfreundlich? Das passiert mit den Kakerlaken & Co. nach Prüfung

In 18 Staffeln "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" kamen in den Prüfungen unzählige Kakerlaken, Spinnen, Ratten und Co. zum Einsatz. Doch woher stammen die Tiere eigentlich und was passiert nach den Prüfungen mit ihnen? Ein Dschungelcamp-Experte klärt auf.

Dschungelprüfungen: Tiere stammen aus einer Laborzucht

Kakerlaken, Spinnen, Ameisen, Minikrokodile, Schlagen, Tauben und Co. – auch in diesem Jahr kommen wieder zahlreiche größere und kleine Tiere bei den Dschungelprüfungen zum Einsatz, um die Stars und Sternchen in Angst zu versetzen und ihr Ekelgefühl in die Höhe zu treiben. Dabei handelt es sich jedoch nicht etwa um freilebende Tiere, die für die RTL-Show gefangen werden. "Alle Tiere wie Kakerlaken, Maden oder Ratten, die in den Prüfungen verwendet werden, stammen aus einer Laborzucht und sind keimfrei", erklärt Dschungelcamp-Experte John Puthenpurackal gegenüber "Bild". Er vermutet, dass die Tiere anschließend wieder dorthin zurückgebracht werden. Um das Wohl der Tiere sorgen müssen sich die tierlieben Zuschauer nicht, wie der Experte außerdem betont: "Die ganzen Prüfungen werden vorher von einer Tierschutzorganisation überprüft und freigegeben. Und danach werden die Tiere nach den Richtlinien dieser Organisation entsorgt."

PETA fordert Dschungelprüfungen ohne Tiere

Bis 2019 mussten die Camper in den Essensprüfungen teils sogar lebende Krappeltiere essen. Nachdem es heftige Kritik gab, verspeisen die Camper inzwischen nur noch tote Tiere bei den Prüfungen. Ein Fortschritt, zufrieden sind damit aber längst nicht alle Tierschützer. Erst im vergangenen Jahr forderte die Tierschutzorganisation PETA lautstark, dass alle Dschungelprüfungen nur noch ohne Tiere stattfinden sollen: "Der respektlose Umgang mit fühlenden Lebewesen ist traurige Tradition im Dschungelcamp. Es ist an der Zeit, eine neue Ära einzuläuten und sämtliche Prüfungen ohne Tiere zu gestalten sowie die komplette Verpflegung auf vegan umzustellen. Tiere für eine bessere Quote im Live-Fernsehen auszubeuten, ist ekelhaft und schändlich. Mit dem Geld von PETA könnte das Camp in eine tierleidfreie Zone umgewandelt werden und somit ein echtes Vorbild für das Millionenpublikum an den Bildschirmen werden. Wir appellieren an RTL, diese Chance zu ergreifen und Tierquälerei nicht länger zu einem vermeintlichen Spektakel zu stilisieren."

RTL reagierte damals mit einem deutlichen Statement auf die Forderung und beteuerte dort bereits, dass die Prüfungen von einer Tierschutzorganisation abgesegnet wird: "Jede Tierbeteiligung in der Show wird vorab der australischen Tierschutzorganisation RSPCA Notification of Animal Usage Form zur Abnahme und Freigabe vorgelegt. Ohne die Abnahme und Freigabe durch die Tierschützer findet keine Prüfung mit lebenden Tieren statt. Zudem wird vor, nach und bei den Dschungelprüfungen die Unversehrtheit der Tiere durch die Prüfung der kurzzeitigen sach- und artgerechten Haltung, der Herkunft sowie des Transportes garantiert."

Verwendete Quellen: Bild, RTL