ProSieben: Mega Eklat! Schwere Vorwürfe gegen den Sender

Ging das mit rechten Dingen zu? Der Sender ProSieben soll junge Frauen ohne ihr Wissen als Versuchskaninchen benutzt haben – und das für ein sehr sensible Thema!

"Needle Spiking": Nadelattacken in europäischen Nachtclubs

Es ist der Albtraum eines jeden. Immer wieder werden vor allem weiblichen Besuchern in Nachtclubs K.o.-Tropfen oder andere Drogen untergejubelt. Der neuste Trend der Täter nennt sich "Needle Spiking". Dabei werden Menschen heimlich mit einer mit Drogen versetzten Nadel gestochen.

Erste Fälle meldeten Frankreich und Großbritannien im vergangenen Jahr. Seitdem häufen sich die Angriffe in Europa. Allein im September und Oktober 2021 registrierte die britische Polizei mehr als 200 Fälle, in Frankreich zählte man in den letzten Monaten über 400 Meldungen.

Doch auch bei uns in Deutschland ist der "Trend" längst angekommen. Und um darüber zu berichten, soll ProSieben nun mehrere jungen Frauen gegen ihren Willen und ohne ihr Wissen als Versuchskaninchen benutzt haben. Im "Spiegel" berichtet eine Nachtclubbesucherin, dass sie und eine weitere Frau mit einer Nadel gestochen wurden, während der Sender einen Beitrag für die Show "Zervakis & Opdenhövel" drehte.

Junge Frau von ProSieben für Experiment benutzt

Als Marie Becker, wie das 27-jährige Opfer vom "Spiegel" genannt wird, Ende August in einen Berliner Club kam, wies ein einziges DIN A4 Plakat auf die Dreharbeiten von ProSieben hin. Die junge Frau und ihre Freundinnen hatten gedacht, der Sender würde über die Berliner Partyszene berichten. Dass sie selbst Opfer des Experiments werden würden, ahnten sich da noch nicht.

Marie Becker hatte selbst bereits Erfahrung mit K.o.-Tropfen machen müssen und auch schon vom "Needle Spiking" gehört. Umso größer war natürlich die Angst, als sie einen Einstich am Arm wahrnahm und eine Frau an sich vorbeirauschen sah. Ihre Freundinnen reagierten schnell und sollen mit einer Taschenlampe auf die Einstichstelle geleuchtet, aber nichts gefunden haben. Über eine Stunde später nahm eine weitere Frau einen Stich wahr. 

Wir haben daraufhin als Gruppe beschlossen, sofort zu gehen,

so Marie Becker im "Spiegel". Erst am Ausgang seien sie dann von einem Kamerateam abgefangen worden. Es sei zu einem Streit gekommen.

Ich empfand die ganze Situation als sehr missbräuchlich. Wenn man über Traumata informieren will, sollte man dabei vielleicht nicht erneut Menschen traumatisieren,

erzählt die 27-Jährige weiter.

Das sagt ProSieben zu den Vorwürfen

Der Sprecher des Senders, Christoph Körfer, widerspricht der Darstellung der jungen Frau. Man habe für das Experiment lediglich einen Textmarker, keine Nadel benutzt. "Das ist komplett ungefährlich", so Christoph Körfer. Dazu sagt er, man habe die jungen Frauen direkt aufgeklärt und nicht erst beim Verlassen des Clubs ... Marie Becker bezeichnet diese Aussage als "krass unwahr".

Verwendete Quellen: Spiegel