Das jährlich in Las Vegas stattfindende Event gilt als die Weltmeisterschaft des Pokerns und findet aktuell zum 49-sten Mal statt. Und auch 2018 wird manch eine Heldengeschichte geschrieben und manch ein Star aus der Pokerszene, aber auch aus TV, Kino und Sport wird sich bei der WSOP sehen lassen. Woods hat sogar mitgespielt.
78-mal Spannung in Las Vegas
Die WSOP 2018 findet vom 29. Mai bis zum 17. Juli im Rio All-Suite Hotel and Casino in Las Vegas statt. Insgesamt wird es im Rahmen der WSOP 78 Pokerturniere geben, wobei das Main-Event zwischen dem zweiten und dem 14. Juli 2018 stattfindet. Die 78 Turniere sind mehr als je zuvor in der Geschichte der WSOP. Mehrere Tausend Spieler*innen werden bei der WSOP 2018 erwartet. Als die Turnierreihe 1970 startete, gab es nur ein einziges Turnier und sieben Teilnehmer. 2017 waren es 74 Turniere und 7.221 teilnehmende Spieler*innen. Und den Teilnehmerrekord gab es bisher 2006 mit 8.773. Immer wieder gab sich dabei Prominenz aus Film und Sport die Ehre und nahm – teilweise durchaus erfolgreich – aktiv an den Spielen teil.
2005 gewann beispielsweise die Schauspielerin Jennifer Tilly ein WSOP No Limit Texas Hold’em Turnier für Frauen. Tilly war 1995 für den Oscar als beste Nebendarstellerin in Woody Allens Komödie „Bullets over Broadway“ nominiert und spielte zudem unter anderem in diversen Horrorfilmen rund um die Mörderpuppe Chucky mit. Kevin Pollak – bekannt aus Filmen wie „Eine Frage der Ehre, „Casino“ und „Dr. Dolittle 2“ – ist ebenfalls Pokerspieler. Er kam 2012 bei der WSOP auf Platz 134 und gewann 52.718 US-Dollar.
Auch Ben Affleck war schon bei den WSOP dabei. Matt Damon ebenfalls. Und 2017 spielte der Ex-Bundesliga-Profi Mario Basler als Pokerspieler beim Main-Event der WSOP 2017 mit. Er kassierte damals über 17.000 US-Dollar. In diesem Jahr ist beispielsweise der bereits erwähnte James Woods ein Spieler bei der WSOP. Woods war am vierten Juni einer der Teilnehmer des Dealers Choice 6-Handed Turniers. Hier schlug er sich durchaus gut und kam unter die Top-15. Gewinner des Turniers war am Ende jedoch der US-amerikanische Spieler Jeremy Harkin.
Poker lockt Stars. Und erschafft sie.
Poker und die WSOP wirken nicht nur anziehend auf Stars aus anderen Bereichen. Sie kreieren auch selbst welche. Eins der bekanntesten Beispiele dafür ist weiterhin Chris Moneymaker. Als zuvor weitgehend unbekannter Pokerspieler hatte er sich über ein Onlineturnier die Teilnahme an der WSOP 2003 gesichert und verließ die Turnierreihe am Ende als Weltmeister. Seine Geschichte inspirierte damals zahlreiche Menschen, es ebenfalls mit Onlinepoker zu versuchen. Onlinepoker erlebte dadurch einen Boom und ist nach wie vor eng mit der WSOP verzahnt. So ist etwa das Onlineportal 888poker ein offizieller Sponsor der WSOP. Die Plattform, die sich selbst als „am schnellsten wachsende Online Poker Seite der Branche“ bezeichnet, hat auch 2018 im Vorfeld der WSOP Turniere ausgerichtet, mit denen man sich als Onlinespieler eine Teilnahme in Las Vegas sichern konnte. Darüber hinaus bietet 888poker eine Einführung ins Spiel. Mit ihr kann man Poker lernen und hat damit einen perfekten Start.
Moneymaker brachte übrigens nicht nur dem Onlinepoker, sondern auch der WSOP einen Schub. Deren Teilnehmerzahl überstieg nach seinem Sieg erstmals die 1000er-Marke und stieg von 839 im Jahr 2003 direkt auf 2.576 im Jahr 2004 an. 2005 waren es dann deutlich über 5.000 Teilnehmende und seither kamen niemals mehr weniger als 5.000 Menschen als Teilnehmer*innen zu einer WSOP.
Die Geschichte der Maria Konnikova
Heldengeschichten gibt es im Poker immer wieder. Eine kleine Pokerhelden-Geschichte ist sicherlich auch die von Maria Konnikova, wobei Konnikova jedoch bereits vor dem Einstieg ins Pokern keineswegs eine unbekannte war. Die in Russland geborene und in den USA lebende Schriftstellerin erreichte mit den Büchern „Mastermind: How to Think Like Sherlock Holmes“ und „The Confidence Game: Why We Fall for It ... Every Time“ die renommierte Bestsellerliste der New York Times. In Deutschland kam „The Confidence Game …“ mit dem Titel „Täuschend echt und glatt gelogen“ heraus.
Laut eigener Angaben stürzte Konnikova sich als Recherche für ein Buch 2017 kopfüber ins Pokern, ohne irgendetwas über das Spiel zu wissen. Und sie war gut und wurde immer besser. 2018 gewann sie die renommierte PCA National Championship und erspielte sich mit einem Buy-In von 1650 Dollar 84.600 Dollar. Sie war zudem bereits bei der WSOP 2017 dabei und spielt nun auch bei der WSOP 2018 mit.
Johannes Becker – der deutsche Sieger
Einen deutschen Helden hat die WSOP 208 übrigens auch schon kreiert. Er heißt Johannes Becker. Der in Köln lebende und Anfang der 90er Jahre geborene Pokerprofi war bereits bei der WSOP 2015 und 2017 dabei und spielte immer wieder vorne mit. Für einen WSOP-Turniersieg hatte es bisher allerdings noch nicht gereicht. Das wurde 2018 anders.
Am zweiten Juni 2018 gewann Becker das Mixed Triple Draw Lowball Turnier der WSOP 2018, das mit einem Buy-in von 2.500 US-Dollar startete. Er erhielt bei diesem Turnier ein Bracelet und rund 180.000 US-Dollar an Preisgeld. Bracelets sind die offiziellen Trophäen, die es für Turniersieger*innen bei WSOP-Turnieren neben dem Preisgeld gibt.
Es bleibt spannend … bei der WSOP 2018
Die WSOP 2018 ist noch lange nicht beendet. Große Turniere kommen noch. Und so bleibt viel Zeit für die eine oder andere weitere Geschichte von großen Siegen und ebenso großen Niederlagen, von Held*innen und tragischen Held*innen und über ein Spiel, das immer wieder Menschen fasziniert. Las Vegas ist der ideale Ort dafür, dieses Spiel zu spielen. Und die WSOP 2018 sind der perfekte Rahmen.