Osteoporose: Was ist das und welche Symptome deuten darauf hin?

Etwa sechs Millionen Menschen leben in Deutschland mit der Diagnose Osteoporose.[i] Das heißt, dass sich ihre Knochenmasse schneller abbaut, als sie es auf natürliche Weise tun würde.[i] Oft bemerken Betroffene die Krankheit erst spät, doch anhand welcher Symptome lässt sich Osteoporose erkennen und wie kannst du ihr vorbeugen?

Oft bemerken Betroffene die Krankheit erst spät, doch anhand welcher Symptome lässt sich Osteoporose erkennen und wie kannst du ihr vorbeugen?© Imago

Auf- und Abbau der Knochenstruktur – Was ist Knochenschwund?

Nimmt das Lebensalter zu, sinkt gleichzeitig die Knochendichte.[i] Das gehört zum natürlichen Alterungsprozess dazu und ist erstmal kein Krankheitsbild. Von Osteoporose sprechen Fachleute erst dann, wenn die Knochendichte im Rahmen der Diagnose einen festgelegten Wert unterschreitet.[ii]

Das innere Gerüst der Knochen baut sich bei Frauen nur etwa bis zum 15. und bei Männern bis zum 20. Lebensjahr auf.2 Danach bleibt die Knochendichte relativ konstant, bis sie ab einem Alter von ungefähr 30 Jahren langsam absinkt.[ii]

Die Stabilität der Knochen hängt davon ab, wie gefestigt und dicht ihre innere Struktur ist. Den Aufbau der Knochenstruktur kannst du in einem gewissen Maß beeinflussen. Genauso lässt sich ein übermäßiger Abbau und damit das Auftreten einer Osteoporose sowie den dazugehörigen Symptomen verhindern.[ii]

Risikofaktoren für Knochenschwund erkennen

Die Knochenstabilität ist also zum einen vom Lebensalter abhängig. Zum anderen spielt auch das Geschlecht eine Rolle: Frauen entwickeln insgesamt häufiger Osteoporose und ihre Symptome.[iii] Grund dafür sind zum Beispiel hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren, die den Abbau der Knochendichte begünstigen.[ii] Neben diesen unveränderlichen Einflüssen gibt es weitere Risikofaktoren für die Diagnose Osteoporose, die sich beeinflussen lassen:[iv]

  • starker Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Kalzium- und Vitamin-D-Mangel
  • langfristige Kortison-Behandlung
  • Bewegungsmangel

Wer sich also regelmäßig körperlich betätigt, kann das Risiko einer Osteoporose senken.[ii] Das gilt gleichermaßen für die Aktivität im Alltag wie für sportliches Training. Tipp: Sei doch gleich an der frischen Luft aktiv, damit du bei gutem Wetter mit Sonnenschein direkt deinen Vitamin-D-Spiegel erhöhst. Das Vitamin trägt zusammen mit Kalzium zum Erhalt normaler Knochen bei.[iii] Beobachte also zusätzlich einmal dein Essverhalten, um zu erkennen, wie hoch dein Risiko für Knochenschwund ist. Gestalte deine Ernährung abwechslungsreich, bunt und reich an grünem Gemüse, Milchprodukten und Fisch.[iii] So schaffst du die Grundlage dafür, um die Diagnose Osteoporose zu verhindern oder hinauszuzögern.

Symptome von Osteoporose

Du weißt jetzt, was Knochenschwund ist, und fragst dich nun, an welchen Symptomen du eine Osteoporose erkennen kannst? Das ist gar nicht so leicht, denn die Krankheit löst zunächst keine Beschwerden aus. Erst, wenn schon leichte Stürze oder Fehlhaltungen (zum Beispiel beim Tragen einer schweren Tasche) zu Knochenbrüchen führen, liegt möglicherweise die Diagnose Osteoporose vor.[ii]

Besonders anfällig sind die Wirbelkörper: Sie gehen bei Osteoporose am häufigsten kaputt.[ii] Dann sackt die Wirbelsäule leicht ein, die Körpergröße nimmt ab und es entsteht mitunter ein „Buckel“.[ii]

Weitere typische Stellen für Osteoporose-Brüche sind an den Handgelenken und an der Hüfte (Oberschenkelhals).[ii] Das stellt eine Gefahr für ältere Menschen dar, weil Brüche des Oberschenkelhalses – zum Beispiel durch Stürze – manchmal Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen.

Knochenschwund erkennen: Diagnose der Osteoporose

Du bist weiblich, hast deine Wechseljahre vielleicht schon hinter dir und neigst zu Knochenbrüchen? Dann könnte eventuell die Diagnose Osteoporose dahinterstecken. Kommen Symptome wie Knochenschmerzen sowie oben genannte Risikofaktoren hinzu, veranlasst der Mediziner nach einer ausführlichen Anamnese die Messung der Knochendichte sowie die Anfertigung von Röntgenbildern.[ii] Manchmal fällt Osteoporose auch zufällig auf, wenn die Untersuchungen aus anderen Gründen gemacht werden.

Nun fragst du dich vielleicht, ob es nicht sinnvoll ist, solche Kontrollen frühzeitig in die Wege zu leiten, sodass die Ärzte einen möglichen Knochenschwund entsprechend rechtzeitig erkennen können. Die Frage ist durchaus begründet, doch die Untersuchungen, die zur Früherkennung nötig sind, bringen insgesamt vermutlich mehr Nach- als Vorteile.[ii] Ergibt die Röntgen-Untersuchung beispielsweise kleinste Anzeichen einer geringen Knochendichte, führt das manchmal nur zu Beunruhigung und die betroffene Person bewegt sich aus Sorge weniger. Deshalb bieten manche Ärzte zum Beispiel die Knochendichtemessung zwar als individuelle Gesundheitsleistung an, sie wird aber nur bei Verdacht auf Osteoporose von den Krankenkassen übernommen.[ii]

Gönne deinem Körper und vor allem deiner Knochengesundheit einen aktiven Lebensstil, ernähre dich abwechslungsreich und reduziere den Konsum von Genussmitteln wie Nikotin und Alkohol. So kannst du schon einige Risikofaktoren für die Entstehung einer Osteoporose und ihrer begleitenden Symptome verhindern und deine Knochenstruktur stärken.

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[i] „Osteoporose: Wenn Knochen mürbe werden“. Die Techniker, https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/osteoporose/osteoporose-2017862?tkcm=ab. Zugegriffen 14. Oktober 2022.
[ii] „Osteoporose und Knochenbrüche“. Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, https://www.gesundheitsinformation.de/osteoporose-und-knochenbrueche.html. Zugegriffen 14. Oktober 2022.
[iii] „Was gegen Knochenschwund hilft“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/was-gegen-knochenschwund-hilft.html. Zugegriffen 14. Oktober 2022.
[iv] „Osteoporose“. gesund.bund.de, https://gesund.bund.de/osteoporose. Zugegriffen 17. Oktober 2022.