Post-Covid: Wo Betroffene Hilfe finden

Post-Covid: Wo Betroffene Hilfe finden

Für Post-Covid gibt es noch keine Standardtherapie. Wie es Betroffenen wirklich geht und wo sie Hilfe finden, erfährst du hier.

Frau Post-Covid Müdigkeit
Fatigue, das Erschöpfungssyndrom, ist eines der schwersten Symptome.© iStock

Das lange Leiden nach der Covid-Infektion

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie wurde das Leben für die meisten anders. Und für manche wird es nie mehr sein wie zuvor: Allzu viele Menschen, die sich mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 angesteckt haben, tragen Folgeschäden davon. Bislang gibt es keinen Laborwert, der klar auf Post-Covid hinweist, und keine Therapie, die zu allen passt. Doch die vielfältigen Symptome lassen sich behandeln. 

Erschöpfung ist ihr ständiger Begleiter 

Jelka hatte gleich in der ersten Welle 2020, bevor es die Impfungen gab, Covid-19. "Es fühlte sich an wie eine fiese Grippe. Ich bekam Fieber, Atemnot, Gliederschmerzen, war schrecklich schwach", erzählt die 42-Jährige. "Als die Tests wieder negativ ausfielen, blieben mir einige Symptome noch für acht Monate erhalten." Nach heutiger Definition gilt Jelkas Fall als Post-Covid, weil die Beschwerden über zwölf Wochen andauerten. 

Vier bis elf Wochen nach der akuten Phase wird von Long-Covid gesprochen. Forscher schätzen, dass jeder Zwanzigste unter Langzeitfolgen leidet, jeder Hundertste nicht mehr arbeiten kann. Jelka ist inzwischen berufsunfähig. Denn vor zwei Jahren steckte sie sich erneut an – und kämpft seither mit Gedächtnisstörungen und Nervenschmerzen. Erschöpfung ist ihr ständiger Begleiter. "Ich bin stolz, wenn ich es schaffe, den Müll rauszubringen", sagt sie.

Hausarzt und Spezialisten arbeiten oft zusammen 

Zwar können auch andere Viren wie etwa Epstein-Barr dazu führen, dass die Immunabwehr im Alarmzustand verharrt. Doch bei SARS-CoV-2 häuft es sich. Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf Post-Covid ist der Hausarzt. Lassen sich noch Viruspartikel oder Entzündungen nachweisen, können antivirale bzw. antientzündliche Medikamente helfen. Weil die Infektion die Vitalstoffreserven aufzehrt, sind nicht zuletzt bei einem Erschöpfungssyndrom oft hochdosierte Nährstoffe wie Vitamin D hilfreich – ideal ist ein Check bei einem Orthomolekularmediziner

Für Lungenprobleme ist ein Pneumologe, für Nervenleiden ein Neurologe, bei psychischer Belastungsstörung ein Psychotherapeut zuständig. Zudem wurden spezielle Ambulanzen aufgebaut, die Wartezeiten sind aber lang. Und Vorsicht: Teure Therapien von Heilpraktikern oder Vereinen, die der Patient selbst zahlen muss, wie etwa Blutwäsche oder Höhenluft, sind meist reine Geldschneiderei. Hole dir eine Zweitmeinung ein!

Weiterführende Adressen

  • Hat dein Hausarzt dich an einen Spezialisten überwiesen? Über die Kassenärztliche Bundesvereinigung kannst du nach einer passenden Praxis suchen: kbv.de/html/arztsuche.php 
  • Wenn du im Suchfeld ganz unten das Schlagwort "Covid" eingibst, wird dir auf dieser Website Long- und Post-Covid-Ambulanzen in vielen Bundesländern angezeigt: t1p.de/longcovid-kliniksuche
  • Und hier sind Einrichtungen für stationäre oder ambulante Reha-Maßnahmen aufgelistet: reha-einrichtungsverzeichnis.de

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Verwendete Quellen: IN