Rauhnächte: Rituale für die magische Zeit zwischen den Jahren

Rauhnächte: Die schönsten Rituale für die magische Zeit zwischen den Jahren

Die Zeit zwischen den Jahren hat etwas ganz besonders magisches. Die Rauhnächte eignen sich besonders gut, um mit kleinen Ritualen auf das Jahr zurückzublicken. Deine Träume in dieser Zeit können dir sogar verraten, was dich im neuen Jahr erwartet. 

Winter Himmel Schnee Tannen
Die Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag hat ihren eigenen Zauber.© unsplash/Mark Barabab

Was bedeuten Rauhnächte?

Die Rauhnächte sind eine uralte Tradition, die in den letzten Jahren von immer mehr Menschen neu entdeckt und zelebriert wird. Denn für fast jeden ist die Zeit zwischen den Jahren besinnlich, irgendwie besonders und einfach magisch.

Manchmal werden sie als Raunächte, Rauchnächte oder Zwölf Nächte bezeichnet. Nach altem Volksglauben sind sie eine Vorbereitung auf das kommende Jahr. Es gibt viele Rituale und Bräuche, die du in dieser magischen Zeit durchführen kannst. Die Rauhnächte können dir auch als Orakel dienen und dir verraten, was im neuen Jahr auf dich zukommt

Um die Rauhnächte ranken sich allerlei Mythen und Sagen. In dieser Zeit soll das Geister­reich offen stehen, die Seelen der Verstorbenen und die Geister haben Ausgang. Zur Mitte der Rauhnächte, in der Silvesternacht, zieht der Sage nach die Wilde Jagd los. Der Geisterzug fegt über das Land und sammelt verlorene Seelen ein. Wie genau die Sagen und Bräuche um die Geister aussehen ist regional sehr unterschiedlich. Die Perchtenläufe mit maskierten Schauergestalten in der Alpenregion gehen zum Beispiel darauf zurück und auch die Tradition, zu Silvester viel Lärm zu machen, hat einst dazu gedient, die bösen Geister zu vertreiben.

Du möchtest mehr über die Ursprünge und Mythen rund um die Rauhnächte erfahren? Dann können wir dir diese Bücher ans Herz legen:

Rauhnächte Bücher
  • Vera Griebert-Schröder und Franziska Muri vermitteln in ihrem Buch "Vom Zauber der Rauhnächte" jede Menge Wissen rund um die magische Zeit. Dazu findest du schöne Illustrationen, praktische Anleitungen und Rituale, mit denen du deine Rauhnächte gestalten kannst. Du bekommst das Buch hier für 10 Euro.
  • "Rauhnächte: Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren" von Elfie Courtenay enthält Hintergründe zu den Rauhnächten und Anleitungen, um die Zeit zwischen den Jahren für dich zu nutzen. Orakel-Techniken, Anleitungen fürs Räuchern, Rituale, das Anfertigen von Schutzamuletten u.v.m. Du bekommst das Buch hier für 10 Euro.
     

Wann sind die Rauhnächte 2023?

Die Rauhnächte liegen 2023 in der Zeitspanne vom 25. Dezember 2023 bis zum Dreikönigstag am 6. Januar 2024. Zumindest nach der gängigen Zählweise, auf die wir uns in diesem Artikel beziehen. 

Es gibt jedoch unterschiedliche Ansichten, welche Tage ganz genau dazuzählen. Die zwölf Nächte liegen traditionell in der Zeit "zwischen den Jahren" und schließen so Weihnachten, Silvester und Neujahr mit ein. Sie enden am Tag der Heiligen drei Könige. Doch obwohl es sich hier um christliche Feiertage handelt, wurden die Spanne auch schon in vorchristlicher Zeit als etwas ganz Besonderes betrachtet.

Eine andere Zählweise beginnt so schon am 21. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende und damit dem kürzesten Tag des Jahres. In manchen Regionen beginnen die Rauhnächte sogar schon am 13. Dezember, in der Nacht der Lucia. Ein weiterer Brauch orientiert sich bei der Zählung an den 13. Mondmonaten und beginnt die Zählung am 24. Dezember. 

Was darf man in den Rauhnächten nicht tun?

In den Jahrhunderten haben sich viele verschiedene Bräuche und Regeln entwickelt, an die sich die Menschen gehalten haben, um die Rauhnächte schadlos zu überstehen. Was in den Rauhnächte als verboten gilt, unterscheidet sich von Region zu Region und ist heute für die meisten Menschen nicht mehr von Bedeutung. 

Zu den No Go's zählten zum Beispiel:

  • Rausgehen nach Einbruch der Dämmerung
  • Auto- oder Fahrrad fahren - alle Räder sollen still stehen
  • Wäsche waschen oder zum Trocknen aufhängen (Geister könnten sich darin verfangen)
  • Streiten, fluchen, Türen schlagen
  • Bedürftige abweisen
  • Unordnung im Haus machen

Was soll man in den Rauhnächten tun?

Stattdessen gibt es einige Dinge, die man tun sollte, um das Beste aus den Rauhnächten zu machen. Gerade auf dem Land wurden viele dieser Regeln befolgt, um kein Unheil auf sich zu ziehen.

Dazu gehört unter anderem:

  • Kerzen im Fenster oder um den Hof aufstellen, um sich vor bösen Geistern zu schützen
  • Räuchern
  • Tiere um Mitternacht füttern (angeblich können sie zu dieser magischen Zeit sprechen)
  • Viel Zeit mit dem oder der Liebsten verbringen
  • Aufräumen und offene Rechnungen begleichen
  • Haus, Hof und Essen segnen

Rituale für die Rauhnächte: Räuchern

Um sich vor den Geistern zu schützen, die draußen ihr Unwesen trieben, haben die Menschen einige Bräuche etabliert, die bis heute erhalten geblieben sind. Allen voran das Räuchern. Mit dem Verbrennen von bestimmten Kräutern oder Harzen sollen Räume gereinigt und böse Geister vertrieben werden. Traditionell wird dazu zum Beispiel Weihrauch verwendet. 

Heute ist das Räuchern noch immer sehr beliebt. Man nutzt das Ritual nicht mehr unbedingt, um die Wilde Jagd zu vertreiben. Dem Rauch wird aber dennoch eine reinigende Wirkung nachgesagt, mit der du dich von negativen Energien befreien und symbolisch mit Vergangenem abschließen kannst. Ideal also für einen frischen Start in das neue Jahr.

Dazu kannst du entweder fertige Räucherbündel verwenden, in einer Schale mit Kohle oder einem Stövchen räuchern. Welche Kräuter oder Harze du verwenden möchtest, bleibt dir überlassen, es geht vor allem um den symbolischen Akt und das Gefühl, das du dabei hast.

Räucherwerk, das sich für die Rauhnächte eignet:

  • Weihrauch reinigt und schützt
  • Beifuß reinigt und ermutigt
  • Weißer Salbei reinigt und schützt
  • Wacholder schützt vor Hexen und Geistern
  • Kiefernharz gibt Energie und gute Laune

Es gibt außerdem fertige Räuchermischungen, die speziell auf die Rauhnächte abgestimmt sind. Ein tolles Set mit Räucherschale, Kohle und Mischung findest du bei Saint Charles Apothecary. Die geheimnisvolle Räuchermischung "Rauhnacht" aus Wacholderbeeren, Meisterwurz, Weihrauch, Sternanis und Kardamom soll während der 12 Rauhnächte dabei helfen, Rückschau zu halten und auf das neue Jahr vorzubereiten.

Saint Charles Rauhnacht Räucherset

Falls dir das hantieren mit der Räucherschale für den Anfang zu aufwendig ist, sind fertige Räucherbündel eine tolle Alternative. Der weiße Salbei ist dabei ein absoluter Klassiker. Er sorgt für geistige Klarheit, Gelassenheit und fördert gute Energien. Beim Räuchern verströmt er einen aromatisch-würzigen Duft. Nach volkstümlicher Auffassung verbreitet der Rauch Frieden und Heilung und eignet sich zur Begleitung von Danksagungen. 

Räucherbündel Salbei

Besonders gut zum Räuchern eignet sich die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember. Die sogenannte Thomasnacht fällt mit der Wintersonnwende zusammen und ist die längste Nacht des Jahres. In dieser besonderen Nacht werden traditionell die Häuser geräuchert, um sie zu reinigen und Unglück fernzuhalten. Eine Art Großreinemachen vor Weihnachten, schließlich soll das Saubermachen während der eigentlichen Rauhnächte Unheil bringen.

Hier findest du noch mehr Räucherwerk:

Blick in die Zukunft: Die Rauhnächte als Orakel für das neue Jahr

Die Rauhnächte werden manchmal auch als Lostage bezeichnet. Bauern haben die Tage als Vorausschau auf das Wetter fürs kommende Jahr genutzt, ähnlich wie den Siebenschläfertag. In der Zeit sollen nicht nur böse Geister den Weg in unsere Welt finden, auch der Zugang zu guten und wohlwollenden Kräfte ist leichter. Darum eignet sich die Zeitspanne traditionell für Orakel, die uns Auskunft über die Zukunft geben. 

Jede Nacht ist einem Monat im folgenden Jahr zugeordnet:

  1. Rauhnacht - 25.12. - Januar
  2. Rauhnacht - 26.12. - Februar
  3. Rauhnacht - 27.12. - März
  4. Rauhnacht - 28.12. - April
  5. Rauhnacht - 29.12. - Mai
  6. Rauhnacht - 30.12. - Juni
  7. Rauhnacht - 31.12. - Juli
  8. Rauhnacht - 01.01. - August
  9. Rauhnacht - 02.01. - September
  10. Rauhnacht - 03.01. - Oktober
  11. Rauhnacht - 04.01. - November
  12. Rauhnacht - 05.01. - Dezember

Du kannst diese Orakel genauso gut nutzen, wenn du nicht an Übernatürliches glaubst. Und zwar, um dir selbst über deine Absichten und Wünsche klar zu werden. Für deinen Blick in die Zukunft kannst du zum Beispiel Tarotkarten verwenden. Es gibt aber viele weitere Karten, die sich gut eignen.

Ein weiteres Orakel, das du sicherlich aus der Silvesternacht kennst, ist das Blei- oder Wachsgießen. Hier werden flüssiges Wachs oder Blei in kaltes Wasser gegossen. Aus der neu entstandenen Form kannst du herauslesen, was dir die Zukunft bringt. Entweder betrachtest du das Gebilde an sich oder hältst es vor ein Licht und deutest den Schatten, den es an die Wand wirft.

Man sagt außerdem, dass die Träume, die man in den Rauhnächten träumt eine Vorschau auf das Geben, was dich im zugeordneten Monat erwartet. Es kann also sinnvoll sein, deine Träume in dieser Zeit zu notieren. 

Hier findest du schöne Orakelkarten für die Rauhnächte:

Orakelkarten Rauhnächte

13 Wünsche: Ritual für die Rauhnächte

Eines der bekanntesten Rituale für die Rauhnächte sind die 13 Wünsche. Schreibe dazu 13 Wünsche untereinander auf einen Zettel. Was du dir wünschst, bleibt dir überlassen. Es muss dabei nicht um dich persönlich gehen.

Schneide den Zettel in Streifen, so dass auf jedem Streifen ein Wunsch steht. Nun faltest du sie und legst alle Streifen in eine Schachtel. In den Rauhnächten ziehst du jeden Tag einen Wunsch und verbrennst ihn, ohne vorher nachzusehen, was auf dem Zettel stand. Du übergibst deinen Wunsch damit in die Hände der geistigen Welt. Am Ende bleibt ein Zettel übrig. Am 6. Januar kannst du ihn entfalten und nachsehen. Um den Wunsch, der übrig bleibt, sollst du dich selbst kümmern, damit er in Erfüllung geht.

Dieses Ritual ist besonders beliebt, denn es ist super einfach und du brauchst keine Hilfmittel und kommst auch ohne Vorlage aus. 

Dein Persönliches Ritual für die Rauhnächte

Für die Rauhnächte kannst du dir ein ganz persönliches Ritual überlegen. Nimm dir zum zum Beispiel jeden Abend ab Zeit, setze dich auf deinen Lieblingsplatz, zünde eine Kerze an, zieh eine Orakelkarte, räuchere und verbrenne am Ende deinen Wunschzettel. Du kannst auch meditieren, Yoga machen, beruhigende Musik hören oder dir Affirmationen überlegen - und natürlich muss dein Ritual nicht jeden Abend gleich sein. Wichtig ist, dass du zur Ruhe kommst und zu dir findest.

Ein besonders schönes Rundum-Sorglos-Paket für die Rauhnächte findest du bei DIY Spirit. Neben Räucherwerk sind 12 Taschensteine enthalten, einer für jede Rauhnacht. Ein Rauchquarz-Armband, das dich vor negativen Energien schützt, eine Ritual-Kerze, ein Notizbuch für deine Gedanken und ein Bergkristall-Pendel. Dazu bekommst du ein umfangreiches Workbook im PDF-Format, das dich durch die Rauhnächte begleitet. Darin findest du ein persönliches Ritual für jede Rauhnacht, bekommst Denkanstöße und erfährst, wie du die Kristalle einbinden kannst, um deine Themen zu bearbeiten.

Rauhnächte Set

Tagebuch schreiben

Dem Orakel kannst du in jeder der 12 Rauhnächte Fragen zum Tag und für das kommende Jahr stellen. Damit du deine Erkenntnisse - und deine Träume - nicht vergisst, ist es sinnvoll ein Tagebuch zu schreiben. Mittlerweile gibt es einige sehr schöne Arbeitsbücher oder Journals, die speziell auf die Rauhnächte abgestimmt sind und dich mit Ideen oder Anleitungen und schönen Illustrationen durch die Zeit lotsen. 

Wir empfehlen zum Beispiel dieses Tagebuch:

Tagebuch Rauhnächte
  • Passend zu ihrem Buch haben Vera Griebert-Schröder und Franziska Muri mit "Meine allerschönsten Rauhnächte" ein tolles Tagebuch veröffentlicht. Du findest darin Infos, wunderscherschöne Illustrationen, Ideen und Anleitungen zu allen 12 Rauhnächten. So kannst du ganz ohne viel Arbeit dein eigenes Ritual finden. Das Buch kannst du hier für 15 Euro bestellen.

Verwendete Quellen: "Rauhnächte: Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren" von Elfie Courtenay, "Vom Zauber der Rauhnächte" von Vera Griebert-Schröder und Franziska Muri, Wikipedia