Versace – wer kennt die ikonische Modemarke nicht? Doch ihre Geschichte ist mehr als kurvig

Mit dem Begriff Versace verbinden Menschen Luxus, hochpreisige Bekleidung und aromatische Düfte. Die Modemarke Versace wurde bereits 1978 direkt von Gianni Versace gegründet und ist nach wie vor in Familienbesitz. Heute ist das Label für zwei Linien bekannt, einerseits den Hauch von Luxus unter dem Namen Versace, andererseits junge und dynamische Mode unter dem Label Versus. Alles ist auf Gianni Versace zurückzuführen, ohne den die Welt heute ein bisschen weniger bunt wäre.

Ein Blick auf Gianni Versace

Versace Eros – Synonym der Sinnlichkeit! Dass solche Düfte heute überhaupt existieren ist einem Mann zu verdanken, der sein Leben der Mode und des Parfums verschrieben hat. 1946 wurde Gianni Versace in Calabria geboren, seine Mutter war als Schneiderin tätig. So lernte der junge Gianni gleich von Kindesbein das Schneiderhandwerk kennen. Er spielt im Atelier und beginnt nach der Schule für und mit seiner Mutter zu arbeiten.

Im zarten Alter von 25 verlässt der Modeschöpfer seine Heimat und zieht nach Mailand. Dort findet er Jobs als Designer. Erstmals gelingt es ihm 1978 eine eigene Kollektion unter seinem Namen zu veröffentlichen. Dritte Personen sprechen über Gianni Versace mit leiser Bewunderung. Der heute verstorbene Modeschöpfer gilt als Genie der besonderen Sorte. Auch seine Marketingstrategien haben immer wieder von sich reden gemacht. Als Oberhaupt der Familie hat es Gianni Versace geschafft, sich in Italien unsterblich zu machen.

Der grausame Tod des Versace

Heute kennt man Versace für seine herausragenden Mode- und Parfumkreationen, Versace Dylan Blue, ein starker aquatischer Duft "pour Homme" erinnert noch heute an den Schöpfer. Mit Bedauern muss dabei festgestellt werden, dass sein Leben viel zu früh vorbei war. Er wurde im Alter von gerade einmal 50 Jahren in Miami Beach erschossen. Sein Lebensgefährte fand ihn, die Notärzte konnten ihn nicht mehr retten.

Bei seiner Beisetzung waren mehr als 2000 Menschen gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Im Mailänder Dom traten Größen wie Karl Lagerfeld und Prinzessin Diana an, um ihn bei seinem letzten Gang zu begleiten.

Schütze Andrew Cunanan, Serienmörder und Callboy, hat bis heute keine Gründe dafür genannt, warum gerade Gianni Versace zu seinen Opfern gehörte. Kennengelernt hatten sich das Opfer und der Täter zwei Jahre vor dem Mord in San Francisco, wenige Monate vor dem tragischen Ereignis begegneten sie sich Gerüchten zufolge erneut. Die ganze Wahrheit wurde bis heute nicht aufgedeckt.

Die Markengeschichte von Versace

Ein stilisierter Medusen-Kopf als Markenzeichen lässt Modekenner wissen, wann sie es mit einem Produkt aus dem Hause Versace zu tun haben. Die Hauptlinie des Labels führt sowohl Schmuck und Uhren, primär aber Kleidung im Luxussegment, Accessoires und Parfums. Selbst Wohnaccessoires werden mittlerweile im Portfolio von Versace angeboten.

Vertrieben wird das Luxusangebot mit über 80 Boutiquen und an 120 weiteren Verkaufsorten. Auch der Onlinehandel spielt heute eine Rolle. Der heutige Erfolg ist nach wie vor auf die Schöpfung Gianni Versaces zurückzuführen, der kurz vor seinem Tod den Börsengang der Marke geplant hatte.

Sein Tod vererbte das Unternehmen zu 20 Prozent an Tochter Donatella, zu 50 Prozent an Enkelin Allegra und zu 30 Prozent an Santo, welcher auch als Geschäftsführer ernannt wurde. Donatella hingegen übernahm die Rolle der Chefdesignerin.

Krise im Hause Versace

Kurz nach dem Tod Gianni Versaces erlitt das Haus eine Krise, die Verkaufszahlen rauschten in den Keller. Mehrere Einzelhändler zogen sich von ihren Partnerschaften mit Versace zurück, es entstanden Schulden. Mehr als eine Milliarde Dollar weniger Umsatz konnte das einstige Luxushaus verzeichnen, Donatella und Santo waren gezwungen, Vermögensgegenstände von Gianni Versace zu veräußern. Dazu gehörte auch die Luxusvilla in Miami Beach, die als Todesort des Designers gilt. 

Im Jahr 2002 meldete Versace einen Verlust von mehr als 7,1 Millionen Dollar, ein Jahr später verließ Santo das Unternehmen und trat als Geschäftsführer zurück. Auf ihn folgte Giancarlo Di Risio, ein außenstehender CEO, doch auch er brachte keinen Wandel. 2008 mussten die Versace-Erben das große Familienanwesen verkaufen, zahlreiche Modelinien wurden eingestampft.

Langsamer Aufstieg und Übernahme

2014 entschied sich die Investorgruppe Blackstone mit 20 Prozent ins Unternehmen einzusteigen, 2015 kehrte Versace zurück auf den Markt in Japan. Erstmals konnte das Unternehmen im Jahr 2016 wieder Umsätze in Höhe von 670 Millionen Euro verzeichnen.

Einen positiven Eindruck hinterließ Donatella Versace mit der Ankündigung im Jahr 2018, dass Pelze künftig in ihren Kollektionen keine Rolle mehr spielen werden. Tierschutz ist für viele Modefans ein echtes Bedürfnis, damit konnte sich die Designerin die Sympathien sichern.

Im September 2018 wurde Versace dann allerdings durch Michael Kors übernommen, der Übernahmepreis war bei 1,8 Milliarden Euro gelegen.

Fazit: Gianni Versaces Verlust war ein schwerer Schlag für eines der erfolgreichsten Modeunternehmen weltweit. Lange Zeit gelang es auch seiner Tochter nicht, sein Vermächtnis fortzuführen. Mittlerweile allerdings hat sich das Unternehmen rehabilitiert, Versace ist global bekannt, die Düfte, aber auch die Modeauskopplungen gelten bis heute als echte Statements. Einen Anteil am Aufschwung hat auch die Tatsache, dass Versace im Jahr 2011 ins Gast-Design bei Modelabel H&M einstieg.