Zeckensaison: Wie schütze ich mich vor Zecken?
Während sich die Blätter im Herbst bunt färben und die Tage kürzer werden, genießen wir oft die letzten wärmenden Sonnenstrahlen bei einem ausgedehnten Spaziergang. In dieser malerischen Jahreszeit denken nur wenige an Zecken. Die Zeckensaison beginnt zwar schon im Frühling, kann jedoch bis in den Herbst reichen.[i] Deshalb braucht es auch in den Herbstmonaten den richtigen Zeckenschutz. Hier erfährst du mehr dazu!
Wann ist Zeckensaison?
Die Zeckensaison, allgemein mit den warmen Monaten assoziiert, ruft bei den meisten Menschen Bilder von Sommerausflügen und Frühlingswanderungen hervor. Sind dann Zecken im Herbst noch aktiv? Ja, sie kommen nicht nur ausschließlich im Frühling oder Sommer vor, sondern sind das ganze Jahr in der Natur zu finden.[1] Auch wenn es häufig und länger kalt ist, gibt es immer noch Tage mit milden Temperaturen, die für Zecken ausreichend sind, um aktiv zu sein und nach einem Wirt zu suchen. Insbesondere der in Europa weit verbreitete Gemeine Holzbock ist in der kühleren Jahreszeit aktiv: nämlich sobald die Temperaturen etwa 8 Grad Celsius erreichen oder überschreiten.[ii]
Da sich die Aktivität der Zecken nicht strikt auf die traditionelle Zeckensaison beschränkt, bleibt der Zeckenschutz das ganze Jahr über ein relevantes Thema. Vor allem, um die Ansteckung mit gefährlichen Zeckenkrankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose zu vermeiden. Deshalb solltest du auch wissen, woran sich ein Zeckenstich erkennen lässt. In den Herbstmonaten, wenn Spaziergänge durch raschelndes Laub und entlang pilzreicher Pfade besonders reizvoll sind, kannst du das Risiko, auf Zecken zu treffen, durch geeignete Maßnahmen senken.
Zecken sind die stillen Jäger der Natur und dafür bekannt, ihren Wirt – darunter auch den Menschen – effizient aufzuspüren, auf ihn zu krabbeln und zu stechen. Um deinen Zeckenschutz zu optimieren, solltest du wissen, wo sich Zecken bevorzugt aufhalten:
- hohes Gras
- Unterholz
- heimischer Garten
- Büsche
- Gewässer
- Waldränder
- am Boden
Du findest sie außerdem unter heruntergefallenen Blättern. Ein Umstand, der besonders im Herbst relevant ist, wenn das Laub den Boden bedeckt. Gut zu wissen: Zecken können nicht von Bäumen springen, sondern bewegen sich nur krabbelnd fort. Doch wie schütze ich mich nun effektiv vor Zecken?
Auf den richtigen Zeckenschutz kommt es an
Auch wenn die Tage kürzer und kühler werden, lädt die herbstliche Landschaft zu ausgedehnten Spaziergängen an der frischen Luft ein. Nicht nur in der klassischen Zeckensaison kommt es deshalb auf den richtigen Zeckenschutz an:
- optimale Kleidung: Deine Klamotten sollten eine textile Barriere zwischen deiner Haut und den Parasiten schaffen. Lange Hosen und Langarmshirts, die möglichst eng an Hals und Handgelenken anliegen, sind daher empfehlenswert. Zusätzlich ist es ratsam, deine Hosenbeine in die Socken zu stecken, um Zecken das Hochkrabbeln zu erschweren. Helle Kleidung erleichtert es zudem, Zecken frühzeitig zu entdecken und zu entfernen, bevor sie dich stechen.
- Insektenschutzmittel: Sogenannte Repellents spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle beim Zeckenschutz. Produkte auf Basis von DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin kannst du direkt auf deine Haut oder Kleidung auftragen, um Zecken fernzuhalten. Denke dabei stets daran, die Anweisungen auf dem Produkt sorgfältig zu lesen und den Insektenschutz regelmäßig neu aufzutragen, um einen anhaltenden Schutz zu gewährleisten.
- auf ausgewiesenen Wegen bleiben: Zecken findest du oft an feuchten und schattigen Plätzen. Bleibe deshalb auf bekannten Pfaden und vermeide es durch Büsche, hohes Gras, Unterholz oder Sträucher zu streifen. So kannst du den Kontakt mit den Spinnentieren vermeiden.
Gegen die Zeckenkrankheit FSME gibt es eine Impfung, die dich vor gesundheitlichen Problemen und möglichen Komplikationen schützen kann, wenn du von einer Zecke gestochen wurdest.2 Der Impfschutz ist besonders empfehlenswert für Menschen, die in Risikogebieten leben, dort Urlaub machen und sich gerne in der Natur aufhalten.
Zeckenstich trotz Zeckenschutz: Was nun?
Wie du nun weißt, beschränkt sich die Zeckensaison nicht nur auf Frühling und Sommer. Zecken sind auch noch im Herbst aktiv und können dich während deiner Spaziergänge durch die farbenprächtige Landschaft stechen. Der beste Zeckenschutz besteht grundsätzlich darin, einen Stich zu vermeiden, um sich vor den möglichen gesundheitlichen Folgen zu schützen.
Selbst bei aller Sorgfalt kann es vorkommen, dass eine Zecke dich sticht. In einem solchen Fall ist schnelles und richtiges Handeln gefragt. Nutze eine feine Pinzette, Zeckenzange oder -karte, um die Zecke so nah wie möglich an der Haut zu greifen und sie langsam – ohne sie zu drehen – aus der Haut zu ziehen. Vermeide es, die Zecke dabei zu quetschen. Sorge dafür, dass ihr Kopf nicht in der Haut stecken bleibt.
Nach dem Entfernen der Zecke ist es wichtig, die Einstichstelle zu desinfizieren und im Auge zu behalten. Symptome wie Hautrötungen, Kopfschmerzen, Fieber oder Muskelschmerzen in den darauffolgenden Wochen solltest du ärztlich abklären lassen, da sie Anzeichen einer Infektion mit Borreliose oder FSME sein können.
Nicht nur in der Zeckensaison hilft dir deshalb der richtige Zeckenschutz dabei, die Risiken, die mit einem Zeckenstich verbunden sind, zu minimieren. So kannst du die prächtigen Herbsttage in der Natur genießen.
[1]„Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion“. Rki.de, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html. Zugegriffen 5. Oktober 2023.
[2]„Tipps vom DRK-Bundesarzt: Das DRK informiert über Zeckensaison“. DRK e.V., https://www.drk.de/presse/pressemitteilungen/meldung/tipps-vom-drk-bundesarzt-das-drk-informiert-ueber-zeckensaison/. Zugegriffen 5. Oktober 2023.