Andreas' veraltetes Frauenbild
Und wieder geht ein Aufschrei durch Österreich! Dieses Mal jedoch nicht Andreas Gabalier, der mit seinen Äußerungen über die Rolle der Frau für Schlagzeilen sorgt – sondern seine Partnerin Silvia Schneider. Denn scheinbar teilt auch die Moderatorin die Meinung ihres Liebsten ...
Rückblick: In einem Interview mit der „Bild“ machte der selbst ernannte „Volksrock’n’Roller“ vor drei Jahren deutlich, wo eine Frau in seinen Augen ihren Platz hat: zu Hause!
Ich finde, Mütter sollten nach der Geburt ihres Kindes nicht gleich wieder zurück in den Job gehen, sondern ihre Zeit dem Kind schenken. Das ist von der Natur so vorgesehen. So würde meine Freundin das auch machen,
sagte er damals.
Es sind nur gewisse Frauenrechtlerinnen, die diese Einstellung in den Dreck ziehen.
Der Sänger spaltete mit diesen Aussagen die Nation.
Rückendeckung von Freundin Silvia
Silvia nahm ihren Schatz, wie es sich für ein braves „Weiberl“ gehört, in Schutz. Gab sogar zu, dass sie gerne hinter dem Herd steht: „Ich koche vor, wenn ich weiß, dass der Arme längere Zeit ohne weibliche Hilfe in der Küche auskommen muss.“
Jetzt sorgt die Blondine erneut für Wirbel – indem sie ein Heft mit dem Namen „Frag Silvia“ auf den Markt brachte. Die Aufmachung des Covers erinnert an die 50erJahre. Eben diese Jahre, in denen die Frauen hinterm Herd standen und das Erziehen der Kinder, das Putzen des Eigenheims und das Verwöhnen des Mannes auf der Prioritätenliste ganz oben standen.
In einer putzigen Pünktchenbluse und der typischen Pinup-Körperhaltung, bei der sie den Zeigefinger auf die kirschrot bemalten Lippen presst, suggeriert sie mit der „Ssshhh“-Pose, dass ihre superexklusiven Tipps höchstens an die nette Nachbarin weitergegeben werden dürfen.
Hatten unsere Omas nicht immer die weißesten Tischtücher?,
fragt Silvia beispielsweise in dem Magazin. Was die Leserin sonst noch so erwartet?
Silvias Buch spaltet Fans
Bewegende Fragen wie „Spieglein, Spieglein an der Wand ... aber was tun, wenn er beschlagen ist?“ werden von der Moderatorin beantwortet, oder es gibt Tipps zum Thema „Wie räume ich den Geschirrspüler richtig ein?“.
Lustig wird es aber auch, wenn Silvia empfiehlt, zum Schutz des Parkettbodens die High Heels einfach auszuziehen, um dann nur wenige Seiten später in genau diesen High Heels perfekt gestylt das Parkett zu feudeln. Und nein, das ist keine Satire. In den Kategorien Küche, Bad, Beauty, Schlafen, Wohnen, Gesund, Werken, Büro und Auto gibt es genau 639 dieser Tipps.
Klar, dass da der Gegenwind nicht lange auf sich warten lässt.
Das Heft liest sich wie eine offizielle ‚Make Austria Great Again durch Putzen mit Backpulver‘-Propaganda-Postille, die nostalgisch einer Zeit hinterhertrauert, in der ihrem Gefühl nach alles einfacher war, auch deshalb, weil Frauen ihren Platz hatten,
schreibt Autor und Kritiker Michalis Pantelouris auf seinem Blog „Übermedien“ und fügt hinzu: „Ich kann mir sogar vorstellen, dass dieses unfassbar uninspirierte, grenzdämliche und hässliche Heft einigermaßen funktioniert. Andreas Gabalier hören ja auch Leute zu, und der ist noch grauenhafter.“
Autsch! Wer sich selbst eine Meinung zu dem Heft bilden möchte, müsste es in Österreich kaufen, denn in Deutschland ist das Magazin aktuell (noch) nicht erhältlich. Glaubt man den Kritiken und vor allem Michalis Pantelouris, scheint das aber kein großer Verlust für den deutschen Zeitschriftenmarkt zu sein ...
Text: Natalie Eichhammer
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