Hannah Waddingham leidet seit "Game of Thrones" unter chronischer Klaustrophobie
Dass die Dreharbeiten zu "Game of Thrones" nicht ohne waren, hatte schon Hauptdarstellerin Maisie Williams (26) deutlich gemacht, als sie von ihren Schlaflähmungen berichtete. Nun offenbarte auch Hannah Waddingham (49), wie belastend die Aufnahmen der HBO-Erfolgsserie für sie waren. In der fünften und sechsten Staffel verkörperte sie die Rolle der Unella, einer der Septa des Glaubens der Sieben, die Cersei Lannister (gespielt von Lena Headey, 50) brutal folterte. Am Ende rächte sich Cersei an der Geistlichen und folterte sie ebenfalls. Bei den Dreharbeiten wollte man diese Szene so authentisch wie möglich halten und so wurde Hannah Waddingham tatsächlich zum Waterboarding-Opfer. "Zehn Stunden lang wurde ich tatsächlich gewaterboardet. So richtig. Ich war mit all diesen Lederriemen an einen Tisch gefesselt. Ich konnte meinen Kopf nicht heben, weil ich sagte, es würde zu offensichtlich sein, dass er lose ist", berichtete die Britin in der "The Late Show". Seither leide die Schauspielerin unter chronischer Klaustrophobie. Doch was bedeutet das eigentlich?
Klaustrophobie: Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten
Chronische Klaustrophobie ist eine Angststörung, die durch eine intensive und irrationale Angst vor engen Räumen gekennzeichnet ist. Betroffene leiden unter erheblicher Angst, wenn sie sich in Situationen befinden oder welche erwarten, die sich beengend anfühlen, wie z. B. Aufzüge, Flugzeuge, Tunnel, überfüllte Räume oder auch MRT-Geräte. Sie äußert sich in Schwitzen, Herzklopfen, Atemnot, Übelkeit, Schwindel, Brustschmerzen sowie Beklemmungsgefühle, das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und sogar Todesangst.
Die genaue Ursache für chronische Klaustrophobie ist bis heute ungeklärt, man geht jedoch von einer Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren aus. So können traumatische Erfahrungen wie der "Game of Thrones"-Dreh von Hannah Waddingham oder das Aneignen der Klaustrophobie einer Bezugsperson Auslöser darstellen.
Man kann chronische Klaustrophobie mit einer Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten behandeln. So erscheint die Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) besonders wirksam: Dabei werden Entspannungstechniken gelehrt wie eine tiefe Atmung oder progressive Muskelentspannungen, die dabei helfen, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu ändern.
Doch auch die Expositionstherapie ist eine gängige Behandlungsform. Hier werden Betroffene schrittweise in einer sicheren Umgebung mit ihrer Angst vor engen Räumen konfrontiert. Durch einige Wiederholungen lernen die Personen schließlich, ihre Angst zu kontrollieren.
Medikamente wie Antidepressiva und Anti-Angst-Medikamente können zusätzlich die Symptome wie Panikattacken oder Herzrasen lindern - und gegen die Angst wirken.
Weitere Optionen sind Selbsthilfegruppen, Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation und in manchen Fällen sogar Hypnose. Ob Hannah Waddingham eine dieser Techniken anwendet, um gegen ihre Angststörung anzukämpfen, ist nicht bekannt.
Verwendete Quellen: "The Late Show", Deutsche Gesellschaft für Psychologie, Bundespsychotherapeutenkammer