Interview

Hans Sigl im Interview: Wochenlange Auszeit - aus diesem Grund

Ein gutes halbes Jahr drehte Hans Sigl (55) die neuen "Bergdoktor"-Folgen, die ab 2. Januar, 20.15 Uhr, im ZDF zu sehen sind. Im Interview verrät der TV-Arzt, warum er sich jetzt eine wochenlange Auszeit verordnet hat.

Hans Sigl schaut überrascht
Hans Sigl verriet im Interview Details über "Der Bergdoktor" und darüber, warum er Auszeiten so wichtig findet.© Getty Images

Hans Sigl lüftet "Bergdoktor"-Geheimnis

Nun startet die 18. Staffel. Was unterscheidet den heuti-gen Dr. Gruber von dem vor 18 Jahren?

Hans Sigl: Natürlich ist der "Bergdoktor" gelassener geworden, weil er sich mit seiner Erfahrung eine gewis- se innere Ruhe verdient hat.

Wie es mit Actionszenen? Haben Sie ein Double oder drehen Sie alles selbst?

Hans Sigl: Ich versuche, möglichst alles selbst zu machen. Aber es gibt natürlich versicherungstechnische Auflagen, wonach der Schauspieler angehalten ist, die Situation so sicher wie möglich zu überstehen. Ich persönlich wäre zu viel mehr bereit und könnte es auch.

Was hält Sie auf?

Hans Sigl: Die Produktion bremst mich aus, denn es heißt: 'Pass auf, Hans, wenn du da jetzt das oder jenes machst und dir passiert etwas, haben wir ein Problem. Es wäre ungünstig, wenn du ausfallen würdest'. Diese Argumentation verstehe ich und so löst man es mit tollen Stuntleuten.

So wichtig sind Auszeiten für den Schauspieler

Wie sehr kennen Sie Stress in Ihrem Job als "Bergdoktor"? 

Hans Sigl: Wir arbeiten sehr hochfrequent, das heißt, wir haben 16 Tage für einen 90-minütigen Film. Das ist wenig, insofern müssen wir uns immer sehr beeilen. Wenn tagsüber ein Wetterumschwung kommt, steigt der Druck.

Anfang des Jahres haben Sie erst mal zwei freie Monate zur Erholung eingeplant – wie können Sie am besten entspannen? 

Hans Sigl: Ich entspanne am besten, wenn ich mein Handy ausschalte, beziehungsweise mein Tablet und mein Handy! Ich lösche die sozialen Medien, ich spiele Golf, ich mache Urlaub, ich sitze, ich lese, ich schreibe ... Mal wieder richtig analog zu leben, das gibt einem so viel innere Ruhe!

Also betreiben Sie bewusstes Digital-Detox?

Hans Sigl: Ja! Allerdings braucht es Zeit. Ich lösche in meiner Erholungsphase alle Social-Media-Apps. Die wahre Erholung beginnt nach vier, fünf Wochen. Es ist neurologisch erforscht, dass sich jeder Post, den man absetzt, positiv aufs Belohnungszentrum im Gehirn wirkt. Das wiederum löst aus, dass man diesen Kick immer wieder haben will. Erst wenn man runtergekommen ist, merkt man, welche Ruhe das im Körper bewirkt. 

Als TV-Star einer so lange laufenden Serie altern Sie quasi öffentlich. Wie ist das für Sie? 

Hans Sigl: Die Verwunderung über opti- sche Veränderungen ist bei mir sehr gering. Ich kann gut damit leben, weil ich im Reinen mit mir bin.

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