Hape Kerkeling: Traurige Offenbarung - "Meine große Liebe starb an AIDS"

Hape Kerkeling: Traurige Offenbarung - "Meine große Liebe starb an AIDS"

Hape Kerkeling teilt in seinem neuen Buch berührende Einblicke über eine große Liebe seines Lebens und den Verlust, der ihn tief prägte.

Hape Kerkeling: Traurige Erinnerung an große Liebe seines Lebens

Multitalent Hape Kerkeling ist seit 2016 mit seinem Mann Dirk Henning verheiratet. Gemeinsam leben sie - abgeschieden von der Öffentlichkeit - in Köln.

Doch wer waren die anderen die anderen Männer in Kerkelings Leben? Darüber gibt er nun selbst Aufschluss. In seinem Buch "Gebt mir etwas Zeit" (Erscheinungsdatum: 25.9.2024) erinnert sich Kerkeling an das "zweite große Drama" seines Lebens - seine große Liebe Duncan stirbt im Alter von nur 30 Jahren. Das erste große Drama - der traurige Suizid seiner Mutter Margret - hatte er im Bestseller "Der Junge muss an die frische Luft" aufgearbeitet. 

Aber der Reihe nach. 1987 trifft der damals 22-Jährige seinen künftigen Partner in einem Amsterdamer Club - und ist sofort hin und weg. 

Das Lächeln in Kombi mit den strahlend blauen Augen zwingt mich fast in die Knie. O mein Gott, ist dieser Mann schön!

Vor der ersten gemeinsamen Nacht ist ihm "schlecht vor Aufregung und Vorfreude, aber auch vor Angst". Denn es ist die Hoch-Zeit von AIDS. "Im Hinterkopf küsst bei mir die Mahnung vor dem Todesvirus mit, und ich analysiere parallel mein eigenes Verhalten auf mögliche Sicherheitsmängel", erinnert sich der gebürtige Recklinghausener.

Ende der 80er und Anfang der 90er: Kerkeling auf dem vorläufigen Karriere-Höhepunkt

Ende der 80er und Anfang der 90er nimmt Kerkelings Karriere Fahrt auf. Mit seinem Comedy-Format "Total normal" räumt er zahlreiche Preise ab, avanciert zum beliebtesten Komiker des Landes. Unvergessen ist bis heute sein inzwischen legendärer Auftritt als Königin Beatrix, als falscher Opernsänger ("Hurz!") oder sein Hit-Song "Das ganze Leben ist ein Quiz", der es sogar in die deutschen Charts schafft. Die ersten Kinofilme "Kein Pardon" (1995) und "Club Las Piranhas (1995) erscheinen. Zudem moderiert er die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest in der ARD. Schwer vorstellbar, welche Tragödie sich zu dieser Zeit im Privatleben des gefeierten TV- und Kinostars abspielt. 

Duncan erkrankt an AIDS: "Innerlich gehe ich täglich durch die Hölle"

Zwar entwickelt sich eine wunderbare Beziehung zu Duncan, den Kerkeling als einen "unendlich liebevollen und zärtlichen Mann" beschreibt, doch die Angst vor der HIV-Infektion erweist sich tatsächlich als begründet. Eines Tages gesteht sein Partner Hape unter Tränen, dass er sich angesteckt hat. Eine dunkle Zeit in Kerkelings Leben beginnt. "So viel Zeit wie möglich verbringe ich nun mit Duncan in Amsterdam. Zwischendurch muss ich immer wieder - gut gelaunt - Fernsehauftritte bewerkstelligen. Keine Ahnung, wie ich das schaffe. Innerlich gehe ich täglich und nächtlich durch eine Hölle."  Auch er selbst fürchtet, sich angesteckt zu haben.

"Wollte einmal über diese Liebe reden, die so tragisch endete"

Als Kerkeling schließlich die die erlösende Nachricht erhält, dass sein Test negativ ist, weint Duncan vor Freude. Den schnell fortschreitenden Verfall seines geliebten Partners muss der Entertainer in der Folgezeit miterleben - die Ärzte stehen der Krankheit zu dieser Zeit noch fast machtlos gegenüber. "Nach meinen Besuchen in Amsterdam breche ich in meiner Düsseldorfer Wohnung regelmäßig zusammen." Der "Host Schlämmer"-Mime schildert, wie sich alte Freunde von Duncan abwenden und wieder andere die Existenz der Krankheit schlicht leugnen. 

Rückblickend erzählt Kerkeling im aktuellen "Bunte"-Interview: "Ich wollte einmal über diese Liebe reden, die so tragisch endete. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, welchen Schrecken AIDS damals verbreitet hat." Und weiter: 

Ich hatte wahnsinnige Angst! Und ich hatte ein unbeschreibliches Glück, dass ich das Virus nicht bekommen habe, obwohl Duncan erkrankt war und schließlich daran starb.

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Verwendete Quellen: Hape Kerkeling: "Gebt mir etwas Zeit" (2024), Bunte.de