Marc Terenzi: Nach Rückfall in Suchtklinik - Was nun auf ihn zukommen könnte

Negativ-Schlagzeilen, Gerichtsprozess und dann noch die Trennung von Verena Kerth (43): Für Marc Terenzi (46) war das letzte Jahr alles andere als leicht, der Musiker schien nahezu vom Pech verfolgt. Nun zog er die Reißleine: "Ich kann nicht mehr. Du musst mir helfen", soll er seiner besten Freundin Mandy am Telefon gesagt haben, wie die der "Bild" erzählte. Er soll nicht nur mit einem Alkohol-Rückfall kämpfen, sondern vor allem auch mit mentalen Problemen: "Er wurde in seiner letzten Beziehung nur gedemütigt, verletzt und klein gemacht. Er hat kein Selbstwertgefühl mehr. Es geht ihm sehr schlecht. Dieses Gefühl versucht er zu betäuben. Alleine schaffte er es nicht, aus seinem dunklen Loch herauszukommen." Knapp zwei Jahre war Marc mit Verena Kerth zusammen, doch die Beziehung war geprägt von Streitigkeiten und Skandalen, bis es im Sommer 2024 zur Trennung kam. Nun bekommt der 46-Jährige offenbar die Hilfe, die er braucht, denn Marc Terenzi soll sich freiwillig in eine Berliner Klinik begeben haben.

Suchtexperte Abdullah Boulad: "Eine Person des öffentlichen Lebens zu sein, kann ein Risikofaktor für einen Rückfall sein"

Doch was führt eigentlich zu einem Rückfall und was sind Risikofaktoren dafür? Das erklärt Abdullah Boulad, Gründer und Geschäftsführer von der Luxus-Rehab-Einrichtung "The Balance", im Interview mit OKmag.de: "Ein Rückfall ist ein komplexes und vielschichtiges Problem, das aus einer Vielzahl von Gründen auftreten kann. Er tritt oft auf, wenn Menschen mit überwältigendem Stress, emotionalen Triggern oder Umweltfaktoren konfrontiert werden, die sie mit ihrem früheren Drogenkonsum in Verbindung bringen", so der Suchtexperte. Ein Großteil der einst Abhängigen würden mindestens einmal in ihrem Leben einen Rückfall erleiden, was eine dauerhafte Unterstützung sinnvoll mache: "Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Rückfall kein Zeichen des Scheiterns ist, sondern vielmehr ein normaler Teil des Genesungsprozesses. Studien deuten darauf hin, dass etwa 40 bis 60% der Personen, die sich von einer Drogenabhängigkeit erholen, irgendwann einen Rückfall erleiden. Dies zeigt, wie wichtig tatsächlich dauerhafte Unterstützung und ein umfassender, individueller Genesungsansatz sind, den wir auch hier bei 'The Balance' verfolgen." Ein Risikofaktor sei dabei das Leben in der Öffentlichkeit: 

Eine Person des öffentlichen Lebens zu sein, kann tatsächlich ein erheblicher Risikofaktor für einen Rückfall sein. Die ständige Präsenz von Alkohol bei Veranstaltungen, der soziale Druck und die öffentliche Kontrolle können ein Umfeld schaffen, in dem es schwierig wird, nüchtern zu bleiben. Der Druck ist an der Spitze fast am stärksten. Darüber hinaus können der Stress, der mit einem öffentlichkeitswirksamen Lebensstil, häufigen Reisen und unregelmäßigen Terminen verbunden ist, das Risiko noch weiter erhöhen.

Doch auch "persönliche Herausforderungen", wie beispielsweise eine "kürzlich erfolgte Trennung, anhaltende rechtliche Probleme oder ein ungelöstes emotionales Trauma" können laut Abdullah Boulad große Risikofaktoren für einen Rückfall sein. Alles Punkte, die auf Marc Terenzi zutreffen könnten: Wenige Wochen vor der Trennung von Verena Kerth musste sich der Musiker noch vor Gericht wegen schwerer Vorwürfe verantworten. Das Verfahren wurde letztlich eingestellt, doch weil er nach eigenen Angaben unschuldig ist, kündigte Terenzi zuletzt an, freiwillig erneut vor Gericht ziehen zu wollen, um seine Unschuld ein für alle Mal zu beweisen. Die andauernden Negativ-Schlagzeilen hatten dem 46-Jährigen zugesetzt, Jobs blieben aus. "Es war das schlimmste Jahr meines Lebens", hatte er der "Bild" erklärt.

"Es ist für Marc Terenzi wichtig, ein starkes Unterstützungsnetzwerk aufzubauen"

Wie lange Marc Terenzi nun in der Klinik bleibt und wie viel Zeit die Behandlung in Anspruch nehmen könnte, würde vor allem von der "Schwere seines Rückfalls, seinem allgemeinen Gesundheitszustand und seinen speziellen Bedürfnissen" abhängen, erklärt Boulad. "Im Allgemeinen können die Behandlungsprogramme zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten dauern. Ziel ist es, ihm ein sicheres und unterstützendes Umfeld zu bieten, in dem er die zugrunde liegenden Probleme, die zu seinem Rückfall geführt haben, angehen und stärkere Bewältigungsmechanismen entwickeln kann, um seine Genesung aufrechtzuerhalten." 

Um weitere Rückfälle zu vermeiden, sei es für Marc Terenzi wichtig, sich ein "starkes Unterstützungsnetzwerk aufzubauen und Nachsorgeprogramme wie regelmäßige Therapiesitzungen, Selbsthilfegruppen oder nüchterne Wohnumgebungen in Anspruch zu nehmen", erklärt der "The Balance"-Gründer und Geschäftsführer weiter. Demnach sei es wichtig, sich auf auf einen gesunden Lebensstil zu konzentrieren, Stress zu bewältigen und im besten Fall mögliche Trigger zu vermeiden. Genau dies sei auch Abdullah Boulad und seinem "The Balance"-Team wichtig: "Wir legen großen Wert auf eine kontinuierliche Betreuung und bieten umfassende Nachsorgepläne an, um Menschen wie Marc dabei zu helfen, in ihrer Genesung auf Kurs zu bleiben."

Wie die "Bild" berichtet hatte, seien in dieser schweren Zeit vor allem auch Marc Terenzis Ex-Frau Sarah Connor (44), ihr Ehemann Florian sowie Sarahs und Marc gemeinsamen Kinder Tyler (20) und Summer (18) für den Musiker da und hätten ihn bereits in der Klinik besucht. Laut Boulad spiele dies eine wichtige Rolle im Genesungsprozess: "Es ist wichtig, dass sie die Situation mit Mitgefühl und Verständnis angehen, anstatt sie zu verurteilen oder zu tadeln. Es ist wichtig, Marc zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und ihn auf seinem Behandlungsweg zu unterstützen. Sie sollten sich auch über Sucht und Rückfälle allgemein informieren, um besser zu verstehen, was er durchmacht."

Verwendete Quellen: Eigenes Interview, Bild