Maximilian Schell (†83): Nichte und Tochter beschuldigen ihn des sexuellen Missbrauchs
Der gebürtige Österreicher war in der Nachkriegszeit einer der ganz großen deutschen Stars. Und einer der wenigen, die international Karriere gemacht haben. So erhielt Maximilian Schell (†83), der 1930 in Wien geboren wurde, im Jahr 1962 den Oscar als bester Hauptdarsteller. In "Das Urteil von Nürnberg" wirkten damalige Film-Größen wie Burt Lancaster, Marlene Dietrich oder Judy Garland mit. Aber auch in deutschen Produktionen war Schell jahrzehntelang eine gefragte Besetzung. Bis ins hohe Alter war er in vielen TV-Produktionen zu sehen. Im Februar 2014 verstarb Maximilian Schell an den Folgen einer Lungenentzündung. Nun werden schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben. Und das von seiner Nichte und seiner Tochter. Es geht um sexuellen Missbrauch.
Marie Theres Relin über ihren Onkel: "Sexuell missbraucht, verführt, entjungfert"
Den Stein ins Rollen gebracht hat das, am 2. Oktober erscheinende, Buch "Szenen keiner Ehe" (dtv-Verlag) von Marie Theres Relin (57). Wie die "Bunte" berichtet, gibt sie darin an – ohne den Namen zu nennen – im Alter von 14 Jahren von ihrem Onkel "sexuell missbraucht, verführt, entjungfert" worden zu sein. Daraufhin hat Schells Tochter, Nastassja (34), ausgepackt und gegenüber "Bild" gesagt: "Ich wurde von meinem Vater sexuell missbraucht!" Sie erhebt schlimme Vorwürfe. "Ich schlief nach der Trennung meiner Eltern immer bei meinem Vater. Da war ich drei Jahre alt. Wir hatten nur ein Einzelbett im Gästezimmer, meine Mutter schlief im großen Ehebett im Schlafzimmer." Ab ihrem neunten Lebensjahr sei es zu Übergriffen gekommen: "Kinder in einem Alter, in dem ich damals war, die können das nicht einschätzen, was richtig oder falsch ist." Zudem hätte ihr Vater ihr erzählt, dass Mädchen früher vom Vater entjungfert worden seien. Sie beschreibt ihr Martyrium so:
Streicheleinheiten und im intimen Bereich berührt werden ist sexueller Missbrauch. Und das hat er gemacht. Nur, weil es nicht zur Penetration kam, heißt das nicht, dass dies weniger Missbrauch ist.
Nastassja Schell: "Überlegen, was das für ein Typ Mann ist, der auf solche junge Mädchen steht"
In der Familie war der Missbrauch ein offenes Geheimnis. Als Nastassja mit 18 Jahren zum ersten Mal darüber sprach, wurde es totgeschwiegen. "Alle aus unserem Umfeld wussten davon. Nur haben mich alle mundtot gemacht." Wie schwer eine junge Frau es haben muss, vom eigenen Vater missbraucht worden zu sein, ist unvorstellbar. Doch damit nicht genug.
Im inneren Kreis der Familie wussten alle, dass mein Vater auf jüngere Frauen steht. Ich meine damit nicht 18-Jährige, sondern ganz junge. Man muss überlegen, was das für ein Typ Mann ist, der auf solche junge Mädchen steht.
Nastassja erklärt: "Für mich hätte er vor Gericht gehört und Strafe büßen müssen." Heute kann Maximilian Schell nicht mehr dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Zuletzt stand Schell 2009 auf der Bühne, um den Bambi für sein Lebenswerk entgegenzunehmen.
Verwendete Quellen: Bunte, Bild, Wikipedia