Erste Tagesschau-Sprecherin mit Migrationshintergrund
Linda Zervakis ist die erste Sprecherin der Hauptausgabe der "Tagesschau" mit Migrationshintergrund. Bevor sie beim NDR Karriere machte, verlief ihre Kindheit und Jugend jedoch alles andere als privilegiert.
Die zweifache Mutter wuchs als Tochter griechischer Gastarbeiter in Hamburg-Harburg auf, wo sie bis 1994 das Friedrich-Ebert-Gymnasium besuchte. Ihr Vater führte einen Kiosk in dem Stadtteil im Süden Hamburgs.Nach seinem Tod musste sie zusammen mit ihren ebenfalls minderjährigen Brüdern ihrer Mutter bei der Arbeit im Kiosk helfen. Noch bis zu ihrem 28. Lebensjahr jobbte sie dort sonntags.
Linda Zervakis: "Wir wussten oft nicht, ob das Geld bis zum Monatsende reicht"
Heute ist sie 41, hat sowohl die deutsche und die griechische Staatsbürgerschaft und erinnert sich im Gespräch mit der "Süddeutschen" an ihr Leben an der Armutsgrenze:
"Mein Spitzname war Zaziki. Ich bin oft verprügelt worden"
Bei den Mitschülern eckte sie auch mit sowohl mit ihren griechischen Wurzeln als auch mit ihrer Intelligenz oft an:
"Ich hatte immer Mohrrüben dabei - damit habe ich sie bespuckt"
Trotz ihrer zarten Statur lernte Linda, sich zur Wehr zu setzen: "Ich hatte ein wenig Beef mit meiner Nachbarin, da hat sie andere aufgestachelt, und die haben dann auf mich gewartet in der Pause. Ich hatte immer Mohrrüben dabei, die ich mit dem Pausenzeichen klein gebissen habe. Damit habe ich sie bespuckt. Das war natürlich wahnsinnig eklig, aber ich war spindeldürr und hatte überhaupt keine Kraft; irgendwie musste ich mich wehren."
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