Tim Mälzer: Schockierende Erfahrungen in britischer Küche
Als Tim Mälzer (53) im Jahr 1995 seinen Job im renommierten Ritz-Hotel in London antrat, ahnte er nicht, was dort auf ihn zukommen würde. Denn neben der schweißtreibenden Arbeit erwartete ihn vor allem ein verstörendes Arbeitsklima. "Es war damals in der Küche ein Wettbewerb, wer die härteste Drecksau ist", offenbart er jetzt in der NDR-Show "deep und deutlich". Und weiter:
Wer misshandelt mehr, wer erniedrigt mehr, wer beleidigt mehr, wer schlägt härter zu?
Psychische und physische Gewalt seien an der Tagesordnung gewesen. So habe er beispielsweise mitbekommen, wie ein Kollege neben ihm "mit einem heißen Messer verbrannt wurde", nur, "weil er die Stopfleber nicht schnell genug geschält hat". Nicht der einzige Zwischenfall dieser Art!
Tim Mälzer: "Ich war ein Mittäter"
Ein anderes Mal habe Tim Mälzer gesehen, wie "jemand in der Küche von sechs Leuten zusammengetreten wurde, weil er uns so massiv auf den Sack ging". Er selbst habe sich zwar an diesen Gewaltexzessen nicht beteiligt, aber auch nicht eingegriffen, um den Betroffenen zu helfen. "Wir waren rassistisch, sexistisch, wir waren alles. Es war unterirdisch. Geistig minderbemittelte Leute sind wir physisch angegangen. Ich war ein Mittäter, allein, weil ich zugeguckt habe", gesteht der Gastronom.
Erst nach einem weiteren Vorfall, ausgelöst durch ein Essen für die Königsfamilie, habe er endlich die Reißleine gezogen und gekündigt. Damals sei das Team, vor allem aber der Küchenchef, derartig "zur Sau gemacht" und erniedrigt worden, dass dieser schließlich weinend am Boden gelegen und sich dabei eingenässt habe. Für Mälzer stand danach fest, dass er niemals so ein Chef werden wolle – und an diesem Vorsatz hält er auch heute noch fest.
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