Eine Szene, die um die Welt geht
Man mochte kaum hinsehen: Ein Mini-Brasilien-Fan, der mit hochrotem Kopf in seinen Cola-Becher schuchzt, sich die Augen zuhält, aus denen dicke Tränen kullern. Es war eine Szene, die um die Welt ging.
"Hätten sich die Brasilianer mehr bemüht, wenn sie diesen weinenden Jungen gesehen hätten?"
Das World-Wide-Web reagierte bestürzt angesichts dieses herzerweichenden Anblicks:
"Dieses Kind weinen zu sehen, hat mir das Herz gebrochen. Ich frage mich, ob sich die Brasilianer mehr bemüht hätten, wenn sie das Gesicht dieses Jungen gesehen hätten", lautete ein Tweet.
"Es gibt keinen Fußball-Fan, der nicht geweint hat, als sie diesen kleinen Jungen zeigten, der hysterisch heulte nach einem Tor. Brasilien sollte für dieses weinende Kind gewinnen", lautete eine anderer. Ein User sorgte sich um den Kleinen:
Auch Videos des kleinen Fans wurden tausendfach geteilt:
Hier lächelt Tomaz!
Auf die enorme Aufmerksamkeit im Netz hat nun der Vater des Jungen, Raphael Sardinha, via Facebook reagiert. Dort lud er ein Foto von Sohn Tomaz vor dem Spiel hoch, auf dem dieser lächelt:
"Nachdem ich meinen weinenden Sohn in diversen nationalen und internationalen Medien gesehen habe, habe ich mich entschieden, dieses Foto zu posten", schrieb er.
"Ich werde wiederholen, was ich Tomaz gesagt habe nach Deutschlands fünftem Tor: Es ist nur ein Spiel. Es zerreißt uns, aber es ist nur ein Spiel", ergänzte er.
Vater: "Vielleicht schießt er eines Tages selbst 7 Tore gegen Deutschland"
"Es ist traurig, als Vater meinen Sohn so leiden zu sehen. Aber es ist sicherlich nicht das letzte Mal, und es ist nicht seine letzte WM. Mit seinem Talent und seinem guten linken Fuß wird er vielleicht eines Tages selbst ein Spieler, der sieben Tore gegen Deutschland schießt", schreibt Sardinha in seinem berührenden Statement. Awww!
"Seine Tränen gehören nur ihm selbst"
Allerdings äußert der Vater von Tomaz auch Sorge um die extreme Aufmerksamkeit, die sein Sohn bekam, und betont, dass das Weinen seines Jungen "nur ihm selbst gehört" - nicht den weltweiten Medien.
Tomaz: "Ich dachte, es wäre ein Albtraum"
Dennoch hat sich der kleine Tomaz bereits in einem brasilianischen TV-Interview gäußert: "Als ich ins Stadion kam, war ich ziemlich optimistisch, dass Brasilien 1:0 gewinnen würde. Es würde schwer werden, weil das Team nicht gut ist", sagte er "Globo TV". "Es hat ein bisschen gedauert bis ich verstanden habe, dass Brasilien 4:0 verliert, ich dachte, es wäre ein Albtraum", so Tomaz weiter.
Ein Albtraum für den Brasilianer, ein Traum für uns! Und wir hoffen, daraus erst mal nicht aufwachen zu müssen.