Udo Jürgens lag nachts weinend im Bett - bis der Arzt kam
Er war der große Udo Jürgens (†80): ein geborener Entertainer, schon zu Lebzeiten eine Legende! Bis zu seinem Tod stand der Österreicher auf der Bühne, denn die Musik war sein Ein und Alles. Doch es gab auch eine andere Seite des Sängers: Dann lag er nachts im Bett und weinte – manchmal, bis der Arzt kam! Von solchen Panikanfällen spricht seine Ex-Frau Panja (84) in der neuen Dokumentation „Udo!“ (23.12., 22.30 Uhr, Das Erste).
Er ist oft nachts weinend aufgewacht. Er hat so stark geweint, dass ich den Notarzt gerufen habe. Der kam dann und hat ihm eine Beruhigungsspritze gegeben,
so Panja, mit der Udo von 1963 bis 1989 verheiratet war. Ihre Erklärung: „Das war die Angst vor der Tournee. Die Angst, das erfüllen zu müssen, was von ihm erwartet wird. Und er hat so Angst gehabt, dass er das nicht kann.“
In Wirklichkeit war er „immer einsam“
Udo selbst deutete schon in Interviews an, dass er mit dem Druck nicht klarkam, den die Musik-Industrie auf ihn ausübte. Die Folge: „Seelische Einsamkeit“. Diese innere Leere konnte der Applaus der Fans nicht füllen. Das bestätigt auch sein Bruder Manfred Bockelmann (81).
In der Öffentlichkeit war Udo der totale Profi, aber im wirklichen Leben ein totaler Autist und einsam. Immer einsam,
erklärt der Maler in der ARD-Doku. Doch zum Glück blieb es nicht so. Je älter er wurde, desto weniger hatte der Chansonnier das Gefühl, etwas beweisen zu müssen. Alles war nur noch „Bonus“, freiwillig, und – endlich – auch zu seiner eigenen Freude.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe von der "Viel Spaß".