Haarausfall: Woran kann das liegen?
Hormonelle Veränderungen im Lebensverlauf sind der häufigste Auslöser für starken Haarausfall sein. Es können aber auch andere Ursachen den Haarausfall begründen. Besonders häufig sind folgende Faktoren die Auslöser von Haarausfall.
Erblicher Haarausfall
Der Hauptgrund für Haarausfall und typische Muster, wie Geheimratsecken und einen lichten Tonsur-Bereich ist in erblichem Haarausfall begründet. Er wird durch eine Überreaktion der Haarwurzeln auf DHT (Dihydrotestosteron) verursacht. DHT ist die biologisch aktivste Form des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. DHT wird durch das Enzym 5-alpha-Reduktase aus Testosteron gebildet. Auch Frauen sind vor diesem Effekt nicht komplett geschützt, allerdings dämmt Östrogen die Folge lange ein – meist bis zur Menopause.
Stress
Menschen, die unter dauerhafter Stressbelastung stehen, könnten darin bereits den Grund des Haarausfalls feststellen. Durch Stress produziert der Körper eine höhere Menge Cortisol. Dieses Hormon wirkt sich unter anderem auch negativ auf die Haargesundheit aus.
Kreisrunder Haarausfall
Rund 2% der Menschen sind von kreisrundem Haarausfall betroffen. Dabei entstehen plötzlich kahle Flecken in Kopf-, Bart- und Körperhaar. Dies kann bereits im Kindesalter auftreten. Dahinter steckt eine Immunreaktion des Körpers.
Haarausfall aufgrund von Mangelerscheinen
Haare brauchen eine ausreichende Nährstoffversorgung (Eisen, Vitamine, Spurenelemente etc.), um ihre Arbeit auszuführen, also Haare wachsen zu lassen. Wenn die Nährstoffversorgung gestört und unzureichend ist, wird das Wachstum gestört und Haarausfall, brüchiges Haar etc. können die Folge sein. Mangelerscheinungen werden über eine Analyse des Blutes ermittelt. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer.
Manche Medikamente bewirken einen erhöhten Haarausfall
Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, können ebenfalls unter Haarausfall leiden. Zu diesen Medikamenten zählen unter diversen anderen Medikamenten besonders häufig:
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Ibuprofen verfügt über Inhaltsstoffe, die als Nebenwirkung mit sich bringen können, dass das Haar zunächst dünner wird und letztlich ausfällt. Bei häufiger Einnahme ist dies zu beachten.
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Blutverdünner, wie beispielsweise Heparin kann diese Nebenwirkung ebenfalls auslösen.
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Bestimmte Medikamente, die bei Herzrhythmusstörungen und Blutdruck eingesetzt werden (Beta Blocker) können das Absterben der Haarwurzel verursachen, woraus der Haarausfall resultiert.
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Antidepressiva, welches über einen mehrmonatigen Zeitraum hinweg eingenommen wird, kann ebenfalls Haarausfall verursachen.
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Zusätzlich können zahlreiche weitere Arzneimittel einen Haarausfall auslösen. Die chemotherapeutischen Medikamente sind hierfür allgemein besonders bekannt. Doch auch Präparate zur Schilddrüsenbehandlung, Rheumamedikamente und die Pille können in einigen Fällen der Auslöser für den Haarverlust sein.
Darum gilt es zunächst den Hausarzt zu befragen, wenn die zuvor genannten Medikamente die Ursache sein könnten. Sollte sich der Verdacht bestätigen, ist es eventuell möglich, auf ein alternatives Medikament umgestellt zu werden.
Wenn es keine alternative Behandlungsform gibt, kann es hilfreich sein, eine Kosmetikerin anzusprechen. Diese kann gegebenenfalls eine Beratung bezüglich einer geeigneteren Haar- und Kopfhautpflege geben.
Was kann gegen Haarausfall helfen, der aus Stress resultiert?
Betroffene, die unter dauerhaften Stress stehen, können darin die Ursache finden. Denn Stress, insbesondere, wenn er länger anhält, bewirkt, dass der Körper Stresshormone ausschüttet.
Adrenalin ist eines davon. Zu viel Adrenalin kann auf Dauer sowohl den Körper als auch den Geist negativ beeinflussen.
Dies ist darin begründet, dass die menschlichen Haarfollikel von zahlreichen Nervenfasern umgeben sind. Diese enthalten Botenstoffe des allgemeinen Nervensystems. Die Konzentration der Botenstoffe erhöht sich durch langanhaltenden Stress, sodass sich beispielsweise Noradrenalin in einer zu hohen Konzentration auf die Haarfollikel negativ auswirken kann. Denn es kann dazu führen, dass sich dadurch die Haarwurzel entzündet oder das sich die Wachstumsphase des Haars verändert.
Die Haarwurzel geht, wenn das Haarwachstum gestoppt wird, in eine Art Ruhephase (Telogenphase), was wiederum verursacht, dass das betroffene Haar binnen zwei bis drei Monaten ausfällt.
Ein weiteres Stresshormon ist Cortisol, dieses wirkt sich nicht nur auf ein vermindertes Haarwachstum aus, sondern bewirkt zudem, dass an der betroffenen Stelle kein neues Haar nachwachsen kann.
Tipps dem Stress entgegenzuwirken
Oftmals ist es nicht so einfach, den Stress im Alltag zu vermeiden. Allerdings finden sich für jeden sicher ein paar Punkte, wodurch es möglich ist, den bestehenden Stresslevel zu mindern. Wobei es hierbei keinen Weg gibt, der sich für jeden gleichermaßen als optimale Stressbewältigung eignet. Somit gilt, dass jeder Betroffene seinen eigenen Weg für sich finden muss.
Im Allgemeinen haben sich allerdings folgende Punkte als helfend erwiesen.
- Sport gilt als ein gutes Mittel gegen Stress. Durch die sportliche Aktivität werden diverse Glückshormone -Endorphine- ausgeschüttet und der Stoffwechsel wird angeregt.
- ein Ausgleich zum Stressverursacher finden. Ein Hobby oder irgendeine Tätigkeit, die Spaß macht, kann ebenfalls positiv wirken. Eventuell ist es bereits stresslindernd, die sozialen Kontakte besser zu pflegen und sich dadurch insgesamt mehr Zeit für sich und sein Wohlbefinden zu nehmen.
- Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und bewusst genommene Pausen können den Stress in manchen Fällen sogar vollständig beseitigen.
- Entspannungstechniken, ein Buch lesen, Meditation oder progressive Muskelentspannung, eignen sich für einige Menschen ebenfalls sehr gut, um dem Stress gekonnt entgegenzuwirken.
Letztlich muss jeder, der unter Stress leidet, seinen ganz eigenen Weg finden, durch den er Stress bekämpfen kann. Das kann sehr individuell sein und ist abhängig der jeweiligen Person. Schließlich muss es zum jeweiligen Zeitmanagement passen.
Wie effektiv sind Shampoos & Haarwasser?
Auch Hausmittel können einen Teil dazu beitragen, den Haarausfall zu begrenzen. Das beginnt bei der Ernährung, dem Verzicht auf ungesunde Lebensweisen und der Pflege der Haare. Das Angebot an Haarwassern und Shampoos gegen Haarausfall ist, dabei sehe vielfältig.
Allerdings können die Hausmittel nur richtig wirken, wenn man an der richtigen Ursache ansetzt: Steckt eine Mangelerscheinung hinter dem Haarausfall oder eine Überreaktion auf DHT? So enthalten viele Shampoos Biotin, Koffein, Provitamin B5 und so weiter. Allerdings können manche Inhaltsstoffe nur über die Nahrung aufgenommen werden und nicht über die Kopfhaut. Welche Versprechen realistisch erscheinen und welche nicht, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Es gibt jedoch auch Shampoos, die in manchen Fällen helfen können. Es empfiehlt sich jedoch auch skeptisch gegenüber den Versprechen der Anbieter zu sein.
Die Haartransplantation: Ein Wundermittel?
Nein, eine Haartransplantation ist kein Wundermittel, es ist eher das letzte Mittel um kahle Stellen abzudecken. Zudem hat man auch nicht mehr Haare, sie werden ja lediglich versetzt. Damit das Ergebnis auch von langer Dauer ist, muss der Haarausfall zunächst gestoppt werden.
Eine Haarimplantation macht nur dann Sinn, wenn das Risiko, dass die Haare um den transplantierten Haarbereich herum nicht weiter ausfallen, ausgeschlossen ist. Wird das Haar implantiert und die Haare drumherum fallen aus, entsteht ein sehr unnatürliches Haarbild und das ist wenig wünschenswert.
Zudem sollte ausreichend Spendermaterial vorhanden sein. Als Implantate wird meist das Spenderhaar vom Hinterkopf genommen. Wodurch das natürlichste Ergebnis möglich ist.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich Kunsthaare implantieren zu lassen. Wovon unbedingt Abstand genommen werden sollte, da es zu Entzündungen der Kopfhaut kommen kann, die Operationen regelmäßig wiederholt werden muss und viele weitere Nachteile entstehen.
Für den Fall, dass am Hinterkopf nicht ausreichend Spendermaterial vorhanden ist, dass entnommen werden kann, besteht die Möglichkeit, die Spenderhaare aus der Brust- oder Rückenbehaarung zu verwenden. Dieses eignet sich besonders gut, um einen Bart von seinen kahlen Stellen zu befreien.
Denn neben dem Verlust des Kopfhaares kann ein Mann auch sehr darunter leiden, wenn der Bartwuchs nicht mehr gleichmäßig voll ist und es dort zu kahlen Stellen kommt.
Alternativen zur Haartransplantation
Bevor die Entscheidung auf die Haartransplantation fällt, gilt es vorab jegliche Alternativen zu berücksichtigen. Daher sollte zunächst versucht werden, die inaktiven Haarwurzeln zu reaktivieren.
Also die Haarwurzeln, die aktuell keine Haare mehr ausprägen zu fördern.
Hierzu kann man auf gesunde Ernährung, Pflege der Haare und Kopfhaut zurückgreifen. Es gibt aber noch weitere erfolgversprechende Ansätze:
- PRP-Behandlung: Dahinter steckt die sogenannte Eigenbluttherapie. Dazu wird Blut entnommen, die wertvollsten Bestandteile abgesondert und direkt in die Kopfhaut eingebracht.
- Laser-Therapie: Mithilfe von Lasern wird die Kopfhaut stimuliert. Die Wirkungsweise des Laserlichts ist entzündungshemmend und kurbelt die Durchblutung an, wovon auch die Haarwurzeln profitieren.