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Dr. Kerstin Schallaböck ist Allgemeinmedizinerin und vierfache Mutter. Ihr jüngster Sohn leidet schon mit einem Jahr an Neurodermitis. Durch Zufall stößt sie auf eine Ölmischung, die bei dem Kleinen Wunder wirkt. Um auch anderen Betroffenen zu helfen, optimiert sie die Rezeptur und gründet Kami-skincare, benannt nach ihrem Sohn.
Neurodermitis ist einfach unangenehm. Die chronische Hauterkrankung geht mit starkem Juckreiz einher. Betroffene kratzen sich mitunter die Haut blutig, haben Probleme zu schlafen oder sich zu konzentrieren. Zudem sind ihnen die sichtbaren Ausschläge häufig auch unangenehm - obwohl diese nicht ansteckend sind. Auf der Suche nach Abhilfe sind im Netz unendlich viele Tipps zu finden, doch manche Ratschläge können die Probleme sogar noch verschlimmern.
Apfelessig bei Neurodermitis: Das sagt die Expertin zum Hausmittel
Häufig wird empfohlen, die juckenden Hautstellen mit Apfelessig zu behandeln. Obwohl dieses Hausmittel in anderen Bereichen gute Dienste leisten kann, hat es in den Augen unserer Expertin nichts auf entzündeten Hautstellen zu suchen.
Von Apfelessig ist ganz klar abzuraten. Dieser ist viel zu sauer und bringt das ph/Säure-Basen Gleichgewicht durcheinander.
Ein weiteres Hausmittel, das häufig genannt wird, ist Olivenöl. Dieses sei schon deutlich besser geeignet:
Meine Empfehlung: eine magistrale (Apotheken) Salbenmischung mit 20% Olivenöl in einer Salbengrundlage. Auch immer ein guter Tipp: lieber weniger als mehr reinigen.
Zu wirklichen Hausmitteln kann ich nicht explizit raten. Ein klares JA von mir gibt es für die Kombination Schulmedizin mit alternativen, traditionellen Heilmethoden.
Wichtig ist außerdem die richtige Ernährung.
Ernährung bei Neurodermitis: Diese Lebensmittel begünstigen einen Schub
Dr. Kerstin Schallaböck erklärt, dass Nahrungsmittel eine große Rolle spielen und Neurodermitis-Schübe auslösen können.
Sogenannte NO Gos sind Schokolade und Geschmacks-Verstärker wie Glutamate.
Mit anderen einer gezielten Ernährung können Betroffene das Hautbild sogar positiv unterstützen, dazu zählen Kleien, Haferflocken oder Flohsamen.
Diese Produkte entlasten das Mikrobiom, welches eine wichtige Pforte der Abwehr bildet und das Immunsystem stabilisiert und stärkt.
Unter dem Mikrobiom versteht man das Zusammenspiel verschiedenster Bakterien auf unserer Haut. Ist das Verhältnis ausgewogen, bilden sie eine wirksame Schutzbarriere. Gerät es aus dem Gleichgewicht, wird die Barriere geschwächt und und Krankheitserreger haben leichtes Spiel. So können Reizungen und Ekzeme entstehen. Um Neurodermitis-Schüben vorzubeugen, ist es also sinnvoll das Mikrobiom bestmöglich zu unterstützen.
Neurodermitis von innen heilen
Unsere Expertin empfiehlt, Neurodermitis nicht erst zu behandeln, wenn sich bereits schmerzhaft juckende Ekzeme bilden. Durch das Stärken des Mikrobioms können Betroffene gezielt vorbeugen und die Intervalle zwischen zwei Schüben mit Glück deutlich verlängern. Neurodermitis kann also auch von innen geheilt werden:
Die richtige Ernährung, regelmäßige Entgiftungen oder Detox bei Erwachsenen können eine wahre Wohltat für die Haut sein. Von Detox bei Kindern würde ich ganz klar abraten.
Darüber hinaus helfe häufig der Faktor Zeit:
Sehr häufig gibt es auch altersbedingte Erkrankungsgipfel. Das bedeutet, dass die Neurodermitis bei Betroffenen oft automatisch mit der Zeit und dem Alter besser wird, aber auch wieder schlechter.
Weitere Tipps:
- Stress, so gut es geht, vermeiden
- wenig Kunstfaser tragen und auf natürliche Materialien setzen (hautschonende Kleidung für Babys und Kleinkinder gibt es bei ChillnFeel)
- die Haut atmen lassen
- zu den richtigen und unterstützenden Nahrungsmitteln greifen.
Pflege ohne Kortison - nachhaltige Hilfe bei Neurodermitis
Salben mit Kortison helfen in der Regel sehr gut bei akuten Ekzemen. Doch gerade bei kleinen Kindern haben viele Eltern ein ungutes Gefühl und auch Erwachsene möchten ihre Neurodermitis nicht dauerhaft mit Kortison behandeln. Schließlich kann jedes Medikament Nebenwirkungen haben.
Dr. Kerstin Schallaböck erklärt, warum es außerdem sinnvoll sein kann, auch Pflege ohne Kortison auszuprobieren.
Aufgrund des phasenhaften Verlaufs von Neurodermitis kann man durch kortisonfreie Produkte die symptomarmen Intervalle verlängern (Phasenproprophylaxe) und zugleich auch die Hautbarriere stärken.
Bei ihrer eigenen Skincare-Linie KAMI kommen deshalb Inhaltsstoffe mit besonders hautberuhigender, zellerneuernder und Hautbarriere-stärkender Wirkung zum Einsatz. Enthalten sind reine Pflanzenöle, die natürliche Linol- und Linolensäuren, Vitamin A, E, D, B, und Spurenelemente enthalten. Ganz besonders pflegend ist der Extrakt der Tanais Annuele.
Marmotöl enthält natürliches Hydrocortison, Gestagen und Progesteron. In der Traditionellen Europäischen Medizin wird ihm schon lange eine entzündungshemmende, schmerzstillende Wirkung nachgesagt.
In dem besonders reichhaltigen "Hautpflege Balsam" stecken zudem Shea Butter und Bienenwachs. Das "2 Phasen Pflegespray" spendet mit Bio Aloe Vera Feuchtigkeit und Pflege.
Achte bei deiner Pflege generell darauf, deine Haut nicht unnötig zu reizen. Auf mechanische Peelings solltest du lieber verzichten und auch festes Rubbeln mit dem Handtuch oder sehr heißes Wasser können irritieren.
Inhaltsstoffe, die viele Menschen mit Neurodermitis nicht gut vertragen, sind Alkohole, Duftstoffe, Konservierungsstoffe und aggressive Tenside. Auch Wirkstoffe wie Fruchtsäuren, Retinol und Vitamin C sind mit Vorsicht zu genießen.
Diese Pflegeprodukte sind bei Neurodermitis geeignet:
- Bepanthen "Sensiderm Creme" zur Stabilisierung der Hautschutzbarriere hier für rund 8 Euro bestellen.
- Eucerin "AtopiControl" Dusch- und Badeöl für sanfte Reinigung, hier für rund 18 Euro bestellen.
- Avène "XeraCalm A.D", rückfettende Handcreme für sehr trockene Hände hier für knapp 20 Euro shoppen.