Beschwerdefrei von Kopf bis Fuß: Die häufigsten Schmerzarten und wie man sie besiegt

Beschwerdefrei von Kopf bis Fuß: Die häufigsten Schmerzarten und wie man sie besiegt

Wenn es irgendwo im Körper fies weh tut, kann uns das echt fertig machen. Jetzt kommt’s auf die richtigen Medikamente an

Frau liegt mit Kopfschmerzen im Bett
Zahlreiche Sensoren auf der Haut und in den Organen erkennen den Schmerz und leiten die Informationen weiter ins Gehirn. Ein Kreislauf, den Medikamente unterbrechen können.© Pexels/andrea piacquadio

Schmerz ist nicht gleich Schmerz 

Eine Tablette schlucken und hoffen, dass der Schmerz vergeht – so reagieren wir verständlicherweise, wenn es schnell gehen soll. Klar, Tabletten sind keine Dauerlösung und langfristig gilt es, die Ursachen zu bekämpfen. Aber erst mal retten sie den Tag. Damit das möglichst ohne Nebenwirkungen funktioniert, sollten wir aber beachten: Schmerz ist nicht gleich Schmerz und die eine Pille für alles gibt’s leider nicht. Es muss schon die richtige sein … 

Dosierung: Auch zu wenig kann Schaden anrichten. Die Auswahl an rezeptfreien Schmerzmitteln ist groß und die meisten agieren nach dem gleichen Prinzip: Sie hemmen Entzündungen und bremsen den Schmerzbotenstoff Prostaglandin. Studien und jahrzehntelange Erfahrung belegen aber, dass es Unterschiede gibt. 

So kann etwa bei Gelenk- und Rückenschmerzen der Wirkstoff Diclofenac gut helfen, bei erkältungsbedingten Gliederschmerzen ist Acetylsalicylsäure (ASS) die bessere Wahl. Auch kommt es auf die Dosis an: Wer aus Vorsicht erst mal zu wenig nimmt, riskiert, dass die Wirkung ausbleibt und später eine umso höhere Menge erforderlich ist. Daher raten Schmerzexperten, unbedingt die Mindestdosis zu nehmen. Nach dem Motto "So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ gelten Höchstdosen pro Tag. 

Zudem sollten die Mittel keinesfalls länger als drei bis vier Tage am Stück und auch nur maximal zehn Tage im Monat genommen werden. Gut zu wissen: Kombis sind viel besser als ihr Ruf. Lange galten Kombi-Präparate mit ASS, Paracetamol und Koffein gegen Kopfweh als riskant, da viele Nebenwirkungen vermutet wurden. Studien geben nun Entwarnung und die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt diese schnell wirksamen Kombinationen (z. B. Neuralgin, Apotheke) sogar ausdrücklich.

Wie entstehen Schmerzen im Körper?

Der Auslöser: An den Nervenenden, z. B. im Knie, sitzen Schmerzrezeptoren. Werden diese Sensoren gereizt (Wärme, Druck, Entzündungen) bilden sich dort Botenstoffe wie Prostaglandine, die das Schmerzempfinden erhöhen.

Der Weg: Die Schmerzreize werden über die Nervenbahnen ins Rückenmark weitergeleitet und verarbeitet. Das Rückenmark kann Schutzreflexe senden, damit wir etwa sofort die Hand von der heißen Herdplatte nehmen.

Die Reaktion: Von den Nerven im Rückenmark ausgehend gelangt die Information weiter ins Gehirn. Erst hier wird der Reiz zu einem bewusst wahrgenommen Schmerz und zudem wird bewertet, wo und wie stark es weh tut.

Wo Arzneien ansetzen:

Signalstopp unterwegs: Rezeptpflichtige Mittel (z. B. Opioide) und wohl auch einige rezeptfreie Mittel (Paracetamol) hemmen Schaltzellen im Zentralnervensystem (Rückenmark, Gehirn). Die Schmerzinfo wird somit nicht weitergeleitet.

Schmerzstopp am Anfang: Entzündungshemmende Schmerzmittel wie ASS, Ibuprofen und Diclofenac behindern die Produktion des Botenstoffs Prostaglandin. Die Schmerzrezeptoren werden so deutlich weniger stark erregt.

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