Naturheilmittel: 7 Kräuter gegen fast alle Beschwerden

Naturheilmittel: 7 Kräuter gegen fast alle Beschwerden

Rosmarin, Thymian oder Salbei kennen viele nur aus der Küche. Doch auch als Naturheilmittel haben sie und ihre grünen Kollegen richtig was drauf!

Frau mit Kräutern
Schnelle Hilfe findest du bei vielen Beschwerden im Kräutergarten. © iStock

Heilkraft aus der Natur

Was befindet sich aktuell in deiner Haus­apotheke – Hustenlöser, Wundsalbe, Verdauungshelfer?

Alles wichtig, doch vielleicht kannst du die kleinen Notfallmittel zukünftig immer mal durch Heilkräuter ersetzen. Denn manche davon lindern Beschwerden nachweislich so gut wie synthetisch her­ gestellte Präparate. Vor allem diese sieben Power-Pflänzchen solltest du kennen.

Rosmarin entspannt Muskeln und Gelenke

Seinen Ruf als wärmendes Gewürz hat der Rosmarin (Salvia rosmarinus) zu Recht: Er kurbelt Durchblutung und Kreislauf an, lindert so Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden. Innerlich lösen seine Wirkstoffe außerdem sanft Ablage­rungen in Blutgefäßen.

Als Badezusatz für den Kreislauf:

  • 50 g Rosmarinnadeln leicht zerstoßen und in 0,5 l Wasser für 15 Minuten aufko­chen.
  • Den Sud durch ein Sieb in die Wan­ne mit körperwarmem Wasser gießen
  • 15 bis 20 Minuten darin baden.

Hebt den Blutdruck, deshalb nicht bei Hochdruck oder Herzschwäche anwenden. Eine praktische Alternative ist ein Badezusatz in Bio-Qualität:

Lavendel streichelt Seele und Bauch

Über die Nase gelangt sein Duft in die Lunge – und bis hinauf ins Gehirn. Dort aktiviert das ätherische Öl des Laven­dels (Lavandula angustifolia) die rechte Gehirnhälfte, die für die Gefühle zustän­dig ist, lindert so Stress, Nervosität und Schlafstörungen. Oral eingenommen rückt es etwa Blähungen zuleibe.

Als Öl gegen Unruhe:

  • Rund 20 g getrocknete Blüten in ein Schraubglas geben, leicht zerreiben. Mit einem hoch­wertigen nativen pflanzlichen Öl (z. B. Bio­Mandelöl) aufgießen, bis die Blüten bedeckt sind.
  • Glas gut verschließen, ca. 30 Tage an warmem Ort ziehen lassen, täglich leicht schütteln.
  • Durch ein sauberes Tuch abseihen, in Braunglas umfüllen.

Kühl und dunkel gelagert hält sich das Öl mehrere Monate. Bei innerer Unruhe ein paar Tropfen auf Hals oder Schläfen tupfen.

Fertiges ätherisches Lavende­löl findest du hier:

 

Thymian für Lunge und Zahnfleisch

Dank seiner stark antimikrobiellen und schleimlösenden Wirkung ist Thymian (Thymus vulgaris) erste Wahl bei Erkäl­tung oder Bronchitis.
Aber auch Zahnfleisch- und Magenschleimhautent­zün­dungen bekommt das medi­terrane Würzkraut gut in den Griff.

Als Tee bei Husten:

  • 2 TL Thymian (am besten medizinisch wirksamen aus der Apotheke) mit 150 ml Wasser über­ brühen
  • 10 Minuten abgedeckt ziehen las­ sen, abseihen.

Mehrmals am Tag trinken.

Brennessel entwässert und gibt neue Kraft

Meist kommen die antibakteriell und harntreibend wirkenden Blätter der Brennnesselgewächse (Urticaceae) zum Einsatz, ob bei Blaseninfekten, Nieren­ leiden oder Stoffwechselkuren. Wurzel­extrakte aus der Brennnessel hingegen stecken etwa in Rheuma­Arzneien.

Als Saft für eine Detox­Kur:

  • Ein großes Sieb voll frischer Triebspitzen über Nacht in kaltem Wasser abgedeckt ziehen lassen. Die Blättchen sollten gut mit Wasser benetzt sein, aber nicht im Wasser liegen.
  • Abtropfen lassen, grob zerkleinern, im Entsafter auspressen.
  • Am besten alle zwei Tage neu ansetzen. Drei­ mal täglich 1 EL Saft vor den
  • Mahlzeiten in etwas Wasser einnehmen. Vier Wochen, jede Woche um 1 EL steigern.

Lange gesund bleiben mit chinesischer Kräutermedizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) setzt seit rund 5.000Jahren auf Heilkräuter, -pilze sowie -wurzeln, die das Immunsystem regulieren und die Zellen gesund halten. Als Geheimtipp für ein langes Leben gilt "Shòu Lè Kãng" aus sieben Wurzeln und Beeren. Ausgewählte Hersteller bieten die Rezeptur als Pulver an. Infos und Bezugsquellen: www.shou-le-kang.ch

Ringelblume: Der Liebling von Haut und Leber

Wer sich bei der Gartenarbeit verletzt, findet oft vor Ort schon eine passende Arznei: Die Ringelblume (Ca­lendula officinalis) heilt Wunden, Ekzeme, Hautreizungen. Als Tee lindert sie Sodbrennen und för­dert die Fettverdauung.

Als Tinktur bei gereizter Haut:

  • Ca. 15 g frische Ringelblumenblüten in ein Schraubglas geben, mit 100 ml klarem 50- bis 70­prozentigen Alkohol übergießen.
  • Das verschlossene Gefäß drei Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen, ab und zu schütteln.
  • Dann abseihen, Flüssigkeit in Braunglas abfüllen.

Bei Bedarf mit Wattestäbchen auf die betroffenen Hautpartien tupfen. Kühl und dunkel gelagert, gut verschlossen ist die Tinktur ein Jahr haltbar.

Salbei wehrt Schweiß und Gerüche ab

Ob Heiserkeit oder Halschmer­zen – Salbei (Salvia officinalis L.) bringt Lin­ derung. Das kühlende Kraut reguliert aber auch das Temperaturempfinden, ver­ringert die Schweißproduktion und macht Mundgeruch den Garaus.

Als Aufguss gegen Hitzewallungen:

  • 2 TL getrocknete Blätter (Apotheke) mit 150 ml Wasser überbrühen, für zehn Mi­nuten abgedeckt ziehen lassen.
  • Über den Tag verteilt getrunken fährt der Aufguss die leicht erhöhte Körpertemperatur und Schweißbildung herunter.

Mit etwas war­mem Wasser verdünnt ist der Sud auch zum Waschen geeignet, hemmt so die geruchsbildenden Bakterien von außen.

Pfefferminze: Magenfreund und Kopfschmerzbesänftiger

Ihr entzündungslindernder Wirkstoff Menthol bremst nachweislich Kopfschmerzen, Erkältungssymptome sowie Unruhe. Zudem ist Pfefferminze (Mentha piperita) ein altes Naturheilmittel gegen Übelkeit und Magenkrämpfe.

Als Wickel bei Bauchschmerzen:

  • 1 EL zehnprozentiges Pfefferminzöl auf ein warmes angefeuchtetes Tuch träufeln.
  • Dieses auf den Bauch le­gen, 30 Minuten einwirken lassen.

Frische oder getrocknete Minzblätter, als Tee auf­ gegossen, beruhigen ebenfalls von innen. Nicht bei Magenschleimhautentzündung oder Gallensteinen.

Text vom Kompetenz-Center Health & Care aus der aktuellen Print-Ausgabe der OK!