Vorsicht bei der Einnahme von blutverdünnenden Arzneimitteln
Vielleicht fragst du dich: Was bitte haben meine Zähne mit Allergien zu tun? Oder mit Antibiotika? Die Antwort: Mehr als du denkst! Denn viele Erkrankungen und damit verbundene medikamentöse Behandlungen oder Hormongaben können sich negativ auf deine Mundgesundheit auswirken. Darum sollte dein Zahnarzt über gewisse Dinge Bescheid wissen. Unsere Expertin, Zahnärztin Dr. Diana Svoboda, erklärt, worauf es ankommt.
Egal, welche Medikamente du einnimmst: "Teile es deinem Zahnarzt unbedingt mit“, rät Dr. Svoboda. Denn ungeahnte Wechselwirkungen gibt’s etwa hier:
- Blutverdünner wie ASS vervielfachen das Blutungsrisiko während einer Behandlung, müssen gegebenenfalls mehrere Tage vor einem Eingriff abgesetzt werden.
- Sogenannte Bisphosphonate, die bei der Osteoporose-Therapie eingesetzt werden, können für Entzündungen im Kiefer sorgen (Kiefernekrosen).
- Die Tetrazykline in Antibiotika rufen mitunter Verfärbungen der Zähne und Veränderungen am Zahnschmelz hervor.
- Bestimmte Psychopharmaka wie Antidepressiva vermindern den Speichelfluss, führen zu vermehrter Mundtrockenheit und begünstigen so die Anfälligkeit für Karies, da den Zähnen ihr schützender Speichel fehlt.
Weiß der Zahnarzt das, kann er darauf achten.
Röntgenverbot in der Schwangerschaft
Falls du ein Baby planst: Laut Expertin ist vor der Schwangerschaft ein Zahnarztbesuch ratsam, um Zähne und Mundgesundheit zu überprüfen und bei Bedarf Behandlungen durchzuführen. Denn vor allem Röntgenaufnahmen sind für werdende Mütter tabu – ebenso wie Zahn-OPs im letzten Trimester, um Stress und das Risiko einer Frühgeburt zu minimieren.
Bitte melde dich bei Asthma oder bei einer Metall-Allergie
Allergien nehmen zu, und daher ebenso allergische Reaktionen auf zahnärztliche Wirkstoffe – etwa auf Bestandteile von Zahnfüllungen, Klebstoffe oder sogar auf örtliche Betäubungen. Hast du eine Metall-Allergie? Viele zahnärztliche Materialien enthalten Metalle. Doch keine Sorge, es gibt Alternativen. Vorausgesetzt, dein Zahnarzt weiß Bescheid! Gleiches gilt für Asthma: Mundsprays, wie sie bei Asthma zum Einsatz kommen, sorgen für ein erhöhtes Karies- und Parodontitis-Risiko. Regelmäßige Prophylaxe für Patientinnen mit Diabetes Typ 2 Zuckerkranke haben außerdem laut der Deutschen Diabetes-Hilfe ein dreifach erhöhtes Risiko für Parodontitis, eine chronische bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats. Etwa 75 Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden unter Entzündungen an der Mundschleimhaut. Die Aufgabe des Zahnarztes ist hier die Parodontitisprophylaxe, inklusive einer professionellen Zahnreinigung (PZR).
Auch Rauchen spielt eine bedeutende Rolle
Diese empfiehlt sich für Raucherinnen öfter. "Natürlich kann ein Zahnarzt die Anzeichen des Rauchens erkennen, da Zigaretten nun mal sehr nachteilige Auswirkungen auf die allgemeine Zahngesundheit haben“, betont Dr. Svoboda. Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung des Zahnfleisches, begünstigt Parodontose und verlangsamt die Heilung von Verletzungen und Wunden im Mundraum. Zudem hinterlässt Nikotin gelbe Verfärbungen auf den Zähnen.
Wenn du nachts mit den Zähnen knirschst
Es gibt Gegenmittel! Auch Knirscherinnen sind sofort entlarvt: Bruxismus – so der Fachbegriff – wird hauptsächlich durch Stress ausgelöst. Und ist an abgeschliffenen Zähnen erkennbar. Linderung bringt eine Aufbissschiene. Und vielen hilft ein Anti-Stress-Kurs – den gibt’s auch bei der Krankenkasse.
Würgereiz oder Panik vor dem Bohrer? Bitte gleich sagen! Bist du eine Angstpatientin? Auch das sollte dein Zahnarzt wissen. Mit einem Akupressur-Trick kann man den Würgereflex unterdrücken: die Hautfalte zwischen Zeigeund Mittelfinger linken Hand massieren. Dr. Svoboda setzt zudem auf Atemübungen (tiefes Ein- und Ausatmen) sowie auf spezielle Beinbewegungen, um den Fokus von der Behandlung wegzulenken. Und wer schon durch das Bohrer-Geräusch in Panik gerät: Einige Praxen bieten Behandlungen mit Laser an. Absolut schmerzfrei.
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