Ariane, du hast gerade das Buch „Lieben lassen“ veröffentlicht. Wovon handelt der Roman?
„Alex Mondo ist eine erfolgreiche Künstlerin, die noch ihr Werk für die Biennale vervollständigen muss. Hierfür ist sie in Rom und fotografiert sexuelle Begegnungen mit Männern. Außerdem fürchtet sie den Ausbruch einer unheilbaren Augenkrankheit. In Rom lernt sie dann den unnahbaren Werber Tom kennen, der sich Hals über Kopf in sie verliebt.“
Enthält das Buch auch autobiographische Elemente?
„Ich habe im Buch viele Elemente und Erfahrungen von mir eingeflochten. Ich bin in einem Diplomatenhaushalt groß geworden, bin Nomadin und reise viel. Ich bin heute noch wie ein Zigeuner und liebe das Reisen. Meine Protagonistin ist genauso rastlos wie ich! Außerdem fasziniert mich die Kunstszene. Deshalb sollte das Buch unbedingt dort spielen.“
Bist du sexuell genauso offen wie die Protagonistin im Buch?
„Als ich Anfang 20 war, habe ich viel mit Beziehungen und sexueller Selbstfindung experimentiert. In unserem Kulturkreis ist es normal, dass auch Frauen sich sexuell ausprobieren dürfen. Ich finde das extrem wichtig. “
Hat sich das Frauenbild gewandelt?
„Ja! Frauen haben es mittlerweile satt, unter dem permanenten Perfektionsdruck zu stehen, dass sie ständig sexy sein müssen, trotzdem aber nicht sexuell und vor allem nicht sexuell selbstbestimmt sein dürfen! Davon entfernen wir uns glücklicherweise immer mehr! Vor allem die jüngeren Generationen streifen dieses Frauenbild immer mehr ab. Wir können uns heute sexuell ausleben – genauso wie wir wollen – ohne dafür verurteilt zu werden. Das ist ein Privileg, das Männern schon sehr lange gegönnt wird.
Du bist seit elf Jahren mit deinem Mann zusammen. Was ist das Geheimnis eurer Liebe? Was bedeutet Liebe für dich?
„In einer Beziehung ist man ist eine Einheit. Man darf aber nicht vergessen, dass es weiterhin zwei Menschen sind, die da zusammen leben. Jeder braucht Raum für sich! Für mich bedeutet Liebe, ein Zuhause zu haben. Ich sage meinem Mann oft: „Du bist mein Zuhause!“ Egal, wo ich auf der Welt bin, er ist der Ort, an dem ich ich selbst sein kann! Es ist mir mir oft wichtiger, dass es ihm gut geht, als dass es mir gut geht… “