Bill Cosby wegen sexuellen Missbrauchs im Gefängnis
Drei bis zehn Jahre. Das ist die Gefängnisstrafe, die Richter Stephen O'Neill am Dienstag gegen den Entertainer Bill Cosby wegen sexuellen Missbrauchs verhängt hat. Es ist im US-Bundesstaat Pennsylvania üblich, das Strafmaß als Zeitfenster festzulegen, im konkreten Fall bedeutet das: Der 81 Jahre alte Cosby kann nach frühestens drei Jahren eine Freilassung beantragen. Cosby muss zudem eine Geldstrafe von 25.000 Dollar (21.200 Euro) zahlen.
Seine Anwälte wollen Berufung einlegen - dennoch muss der 81-jährige Entertainer zunächst hinter Gitter. Der Antrag, ihn bis zum Berufungsverfahren gegen Kaution auf freien Fuß zu setzen, lehnte Richter O'Neill ab. Dann wurde er in Handschellen abgeführt.
Bill Cosbys Opfer trat zielstrebig in den Zeugenstand
Die Geschworenen hatten Cosby im April für schuldig befunden, im Jahr 2004 die damalige Uni-Mitarbeiterin Andrea Constand betäubt und sexuell missbraucht zu haben. Insgesamt werfen ihm knapp 60 Frauen vor, sie genötigt, missbraucht oder gar vergewaltigt zu haben. Dieser Fall jedoch war der einzige, bei dem Cosby strafrechtlich belangt werden konnte. Beim ersten Prozess vor zehn Monaten waren die Geschworenen nach tagelanger Beratung hoffnungslos festgefahren gewesen, bei der Neuauflage wurde Cosby im April für schuldig befunden.
Einige seiner früheren Opfer fielen sich weinend in die Arme: „Auf diesen Moment haben wir unser ganzes Leben gewartet“. Frauenrechtsaktivistin Sonia Ossorio sagte:
Cosby im öffentlichen Register für „gewaltbereite Sexualverbrecher“ eingetragen
Bei der Anhörung zum Strafmaß in Norristown war es am Montag zunächst um die Frage gegangen, ob Cosby wie von der Staatsanwaltschaft gefordert auf die Liste der gewalttätigen Sexualstraftäter im Bundesstaat Pennsylvania gesetzt werden soll. Doch der Anwalt konnte es nicht verhindern: Cosby wird im öffentlichen Register für Sexualstraftäter, das alle 50 Bundesstaaten der USA führen, als "gewaltbereiter Sexualverbrecher" eingetragen. Auch nach seiner Haftstrafe oder einer Entlassung auf Bewährung muss er sich damit regelmäßig bei der Polizei melden und an Therapie-Sitzungen teilnehmen. Kindergärten, Schulen und Bewohner in Cosbys Nachbarschaft werden zudem mit Foto und Hinweisen über seine Straftaten vor ihm gewarnt. Diese Hinweise sind öffentlich im Internet einsehbar.
In seinem Urteilsspruch sagte der Richter Steven O'Neill: "Niemand steht über dem Gesetz und niemand sollte wegen seines Wohnorts, wegen seiner Identität oder wegen Wohlstand, Ruhm, Berühmtheit oder sogar Wohltätigkeit anders behandelt werden. Je höher der Aufstieg, desto tiefer der Fall“.
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