Christine Kaufmann: Mit dem Film "Rosen-Resli" wird sie 1954 zum Kinderstar
Dass sie das gewisse Etwas hat, das merkt Regisseur Harald Reinl (†78) schon bei der ersten Begegnung mit Christine Kaufmann (†72). Damals ist die gebürtige Österreicherin, die ihre Kindheit in München verbringt, gerade einmal acht Jahre alt. Und so engagiert er die Tochter einer französischen Maskenbildnerin und eines deutschen Luftwaffenoffiziers vom Fleck weg für seinen Film „Rosen-Resli“. (1954).
Mit 14 Jahren zieht sie nach Italien
Der Film wird einer der ersten großen westdeutschen Kino-Erfolge nach dem Zweiten Weltkrieg und Christine Kaufmann damit über Nacht zum gefeierten Kinderstar. In den Folgejahren dreht sie vor allem Heimatfilme, unter anderem „Wenn die Alpenrosen blühen“ (1955) und „Ein Herz schlägt für Erika“ (1956). Und auch eine weitere Hauptrolle auf der Kinoleinwand kommt 1958 hinzu – im Film „Die singenden Engel von Tirol“.
Internationaler Durchbruch in Hollywood
Mit 14 Jahren zieht die aufstrebende Schauspielerin von Deutschland nach Italien, wo sie für eine weitere große Produktion vor der Kamera steht. Es dauert nicht lange, ehe auch die Hollywood-Bosse bei der Teenagerin anklopfen. Der Film „Stadt ohne Mitleid“, in dem sie an der Seite von Hollywood-Ikone Kirk Douglas (†103) spielt, verhilft ihr zum internationalen Durchbruch. Doch von langer Dauer ist ihre Hollywood-Karriere nicht und auch die Kritiken der Filme sind durchwachsen.
Unglückliche Ehe mit Tony Curtis
Dennoch ist ihrer Schauspiel-Arbeit in Amerika auch für ihr privates Leben prägend. Denn während der Dreharbeiten zu J. Lee Thomsons Abenteuerfilm „Taras Bulba“, lernt sie den Schauspieler Tony Curtis (†85) kennen. Das ungleiche Paar verliebt sich (in späteren Interviews zweifelt Kaufmann ihre Gefühle für den deutlich älteren Hollywood-Star allerdings an) und heiratet 1963, als sie gerade einmal 18 Jahre alt ist. Sie bekommen zwei Kinder miteinander, doch wirklich glücklich ist die Ehe nicht. Die Schauspielerin bezeichnet diese sogar als größten Fehler ihres Lebens.
Mir tut es wahnsinnig leid, dass ich Tony geheiratet habe. Dass ich weggegangen bin, ohne Geld zu nehmen. [...] Wenn ich Geld gehabt hätte, hätte er mir nie die Kinder wegnehmen können,
sagt sie 2013 im Interview mit der „Abendzeitung“. Denn nachdem die Ehe nach nur fünf gemeinsamen Jahren scheitert, nimmt Curtis die beiden Töchter mit in die USA. Erst im Erwachsenenalter kehren Alexandra (59) und Allegra (57) zu ihrer Mutter zurück.
Mit Arbeit lenkt sie sich vom Verlust der Töchter ab
Um sich vom Kummer über den Verlust ihrer Kinder abzulenken, stürzt sich Christine Kaufmann in die Arbeit und dreht in Deutschland vor allem Filme fürs Fernsehen. Ein großer Erfolg ist unter anderem ihre Rolle in der komödiantischen TV-Serie „Monaco Franze“ (1982). Und auch ihr Liebesleben bleibt nach der Enttäuschung mit Curtis turbulent. Der einstige Kinderstar heiratet noch drei weitere Mal.
Tod nach geheimgehaltener Leukämie-Erkrankung
Ihre letzten Lebensjahre verbringt sie nach der Trennung von ihrem dritten Ehemann, Zeichner Klaus Zey, aber allein. Christine Kaufmann stirbt 2017 an den Folgen ihrer Leukämie-Erkrankung, die sie vor der Öffentlichkeit geheim gehalten hatte.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von FRAU MIT HERZ.
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