Der Aufstieg und tiefe Fall von Whitney Houston
Whitney Houston gehört mit über 200 Millionen verkauften Tonträgern und über 200 Gold-, Platin-, Silber- und Diamantschallplatten sowie sechs Grammys sie zu den erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Ihre Songs "I Will Always Love You", "I Wanna Dance With Somebody" oder "Greatest Love of All" kennt wohl auch heute noch jeder.
Geboren wurde Whitney Houston am 9. August 1963 in Newark, New Jersey. Im Alter von 14 Jahren stand sie erstmals im Tonstudio. Es folgten gemeinsame Auftritte mit ihrer Mutter Cissy Houston in Nachtclubs, bei denen die junge Whitney die Anwesenden mit ihrer außergewöhnlichen Stimme verzauberte. 1983 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag. Ihr Debütalbum "Whitney Houston" verkaufte sich allein in den USA 13 Millionen Mal und ist damit bis heute eines der erfolgreichsten Debüts einer Künstlerin überhaupt. Zur Musik-Ikone wurde Whitney Houston spätestens 1992 mit dem viel ausgezeichneten Film "Bodyguard" und dem größtenteils von ihr gesungenen Soundtrack.
Im gleichen Jahr heiratete die Sängerin Bobby Brown. Eine Entscheidung, die ihr weiteres Leben maßgeblich beeinflussen sollte. In den Medien heißt es später, Bobby Brown habe Whitney Houston zerstört. Auch von "Die Schöne und das Biest" ist immer wieder die Rede.
Ehe mit Bobby Brown: Häusliche Gewalt und Drogenmissbrauch
Dabei begann alles so friedlich. Ein Jahr nach ihrer Hochzeit wurden die R&B-Stars Eltern der kleinen Bobbi Kristina Brown. Ein glückliches Familienleben sollte es jedoch nicht werden. Whitney Houston, die als braves Mädchen galt und mit ihrer Art das Vorbild für vor allem schwarze Fans war, begann sich zu verändern. Um die Ehe rankten sich viele Gerüchte, sie soll von häuslicher Gewalt und Drogenmissbrauch geprägt gewesen sein. Immer wieder soll Bobby Brown seine Hand gegen die Sängerin erhoben haben, wurde deshalb sogar angeklagt. Er selbst weist die Vorwürfe bis heute von sich. Whitney Houston verzieh ihrem Ehemann damals immer wieder. Die "I Will Always Love You"-Interpretin soll ihren Kummer jedoch mit Alkohol und Drogen, vor allem Kokain, betäubt haben. 2006 gelang es ihr endlich, sich endgültig von Bobby Brown zu trennen. Ein Jahr später folgte die Scheidung. Whitney Houston erzählte damals über die Ehe:
Nur durch mein Kind habe ich es geschafft, die dunkelste Phase meines Lebens zu überstehen.
Nach der Scheidung erkämpfte sie sich das alleinige Sorgerecht für Bobbi Kristina Brown.
Jahrelanger Kokainkonsum: Whitney Houston im Karriere-Tief
Zwar gelang es Whitney Houston, sich von Bobby Brown zu lösen, die Alte wurde sie jedoch nicht mehr. Mehrfach ließ sie sich in Entzugskliniken einweisen, doch von den Drogen kam sie einfach nicht los. Auch ihre Karriere litt unter ihrem Kokainkonsum. Bei Auftritten stand Whitney Houston häufig völlig neben sich, von ihrer einst außergewöhnlichen Stimme war nicht mehr viel übrig. Ihr letzter bekannter Aufenthalt in einer Entzugsklinik erfolgte im Mai 2011, nicht ganz ein Jahr vor ihrem plötzlichen Tod.
Großer Schock: Whitney Houston stirbt mit nur 48 Jahren
Whitney Houston wurde am 11. Februar 2012 von ihrer Assistentin leblos im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills gefunden. Die Souldiva lag mit dem Gesicht nach unten in der Badewanne ihres Hotelzimmers. Sie wurde gerade einmal 48 Jahre alt. Die offizielle Todesursache wurde schnell bekannt gegeben. Nach Angaben der Gerichtsmedizin ist Whitney als "Folge einer Herzerkrankung mit Arterienverkalkung und von Kokainkonsum" ertrunken. Der plötzliche Tod der Sängerin überschattete die einen Tag später ebenfalls in Beverly Hills stattfindenden Grammy Awards 2012.
Am 18. Februar 2012 fand in der New Hope Baptist Church in Newark in New Jersey, wo Whitney als Kind im Gospelchor gesungen hat, eine fast vierstündige Trauerfeier statt. Auch Megastars wie Stevie Wonder und Alicia Keys nahmen daran teil. Kevin Costner, der in "Bodyguard" an der Seite von Whitney Houston spielte, hielt bei der Gedenkfeier eine bewegende Rede. Einen Tag später wurde die Sängerin auf dem Fairvie-Friedhof in Westfield neben dem Grab ihres Vaters beerdigt.
Rätselhafter Tod: Warum ist Whitney Houston ertrunken?
Obwohl Whitney Houstons Tod als Unfall eingestuft wurde, ist der Fall auch über zehn Jahre später nicht abgeschlossen. Noch immer ranken sich viele Theorien und Gerüchte um den viel zu frühen Tod der Musik-Ikone. Und auch diese beiden Fragen stehen nach wie vor im Raum: Könnte Whitney Houston ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt haben? Oder wurde sie gar ermordet?
Tragischer Tod von Whitneys Tochter Bobbi Kristina Brown
Vor allem die erschreckenden Parallelen zum Tod ihrer Tochter Bobbi Kristina Brown sorgen für Gänsehaut. Am 21. Januar 2015, rund drei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter, wurde auch die gerade einmal 22-jährige Bobbi Kristina bewusstlos in einer Badewanne aufgefunden. Nur wenige Stunden zuvor hatte sie noch ein Instagram-Foto gepostet – es sollte ihr letztes Lebenszeichen in der Öffentlichkeit sein.
Bobbi Kristina lag monatelang auf der Intensivstation. Ihr Zustand verschlechterte sich schließlich aber so sehr, dass sie im Juni in ein Hospiz verlegt wurde, wo sie am 26. Juli 2015 verstarb.
Bei der Obduktion wurden Hirnschäden und eine Lungenembolie festgestellt, ausgelöst durch den gleichzeitigen Konsum von Alkohol, Marihuana, Morphium und einem Kokain-Ersatzpräparat. Verabreicht worden sein soll ihr der Drogencocktail von ihrem Ex-Freund Nick Gordon. Er wurde zu einer Schadenersatzzahlung von 36 Millionen US-Dollar verurteilt und starb im Januar 2020 selbst an einer Heroin-Vergiftung.
Bobbi Kristina Brown wurde genau wie ihre Mutter auf dem Fairvie-Friedhof beigesetzt. Kurz nach der Trauerfeier schrieb eine Freundin in der "Daily Mail":
Bobbi Kristina vertraute uns an, dass sie das Gefühl hatte, durchs Leben eilen zu müssen, als ob sie befürchtete, wie ihre Mutter zu enden. Ich werde ihre verstörenden Worte nie vergessen. Leider wurde ihre Vorahnung wahr.
Neue Doku soll endlich Klarheit schaffen
In der neuen RTL+-Doku "Todesrätsel mit Liefers und Tsokos - Der Fall Whitney Houston" wollen Rechtsmediziner Prof. Dr. Michael Tsokos und Schauspieler Jan Josef Liefers herausfinden, warum Whitney Houston wirklich so früh sterben musste. Vor allem die Position, in der die Ausnahmesängerin gefunden wurde, wirft für Tsokos Fragen auf. Denn normalerweise werden Tote in Badewannen in der Rückenlage aufgefunden.
Ein bäuchlings in einer mit Wasser gefüllten Badewanne tot aufgefundener Mensch ist mir tatsächlich in den 30 Jahren, die ich jetzt Rechtsmedizin mache, bisher noch nicht begegnet,
so der Rechtsmediziner.
Und auch diesen schrecklichen Vorfall wollen Tsokos und Liefers in der deutschen Doku einordnen: Fünf Tage vor ihrem Tod soll Whitney Houston ihre Tochter Bobbi Kristina in der Badewanne ihres Hotelzimmers im Beverly Hilton Hotel gefunden und gerettet haben – die junge Frau war wohl eingeschlafen. Danach soll Whitney mit nassen Haaren durch das Hotel gerannt sein und geschrien haben, das Wasser gefährlich sei. Die Menschen sollen sich hüten.
Bei einer Sache stimmt der Rechtsmediziner zu: Whitney Houston ist eindeutig ertrunken. Doch die Frage nach dem "Warum" bleibt. Um endlich Klarheit zu schaffen, begeben Michael Tsokos und Jan Josef Liefers sich an den Ort des Geschehens. In Los Angeles treffen sie unter anderem den ehemaligen Police Detective Paul Huebl, der die offizielle Todesursache von Whitney Houston seit Anfang an anzweifelt. Er ist überzeugt:
Sie wurde umgebracht! Die Polizei hat nie wirkliche Ermittlungen eingeleitet.
Die Doku "Todesrätsel mit Liefers und Tsokos - Der Fall Whitney Houston" ist seit dem 7. Juli 2022 auf RTL+ abrufbar.
Verwendete Quellen: RTL+/ "Todesrätsel mit Liefers und Tsokos - Der Fall Whitney Houston", Daily Mail, Bild