George Clooney, Matt Damon und Brad Pitt: Warum habt ihr geschwiegen?
Sie sind DIE Superstars der Traumfabrik: George Clooney, Matt Damon und Brad Pitt. Und alle drei haben eine strahlend weiße Weste, gelten als moralisch integer, setzen sich gegen weltweite Ungerechtigkeiten, Donald Trump und Co. ein. Nur, wenn es ans eigene Business geht, scheinen die drei mächtigen Hollywood-Stars klein mit Hut zu sein. Jeder ist sich halt selbst am nächsten.
Denn eins ist klar: Alle drei wussten, dass Weinstein Dreck am Stecken hatte - und zwar sehr konkret. Doch niemand erhob die Stimme gegen ihn und stützte somit das jahrelang reibungslos funktionierende Machtsystem des 65-Jährigen, der zahllose Frauen eingeschüchtert, belästigt und missbraucht haben soll. Was fassungslos macht: Pitt war mit zwei Weinstein-Opfern liiert: Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie - brachte den Fall aber nicht an die Öffentlichkeit.
Harvey Weinstein: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff
Das Kind scheint längst in den Brunnen gefallen zu sein, doch Clooney und Damon scheinen nun zu retten wollen, was noch zu retten ist - und distanzieren sich öffentlich von Harvey Weinstein. Oder - wie es in ein Twitter-User mit einem Meme auf den Punkt bringt: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
The rats are abandoning ship:
— K. Douglas (@k__douglas) 10. Oktober 2017
George Clooney
Ben Affleck
Matt Damon
etc. etc. #WorldMentalHealthDay #HandsOff #HarveyWeinstein pic.twitter.com/2BfWkCQOI7
Matt Damon & George Clooney: Doppel-Interview in "Good Morning America"
In der TV-Morgensendung “Good Morning America” gaben sie ein Doppel-Interview, in dem Damon zugibt gewusst zu haben, dass Weinstein Gwyneth Paltrow sexuell belästigt habe. Sein Freund Ben Affleck, der mit Paltrow liiert war, hatte ihm davon erzählt. Der Vorfall hatte sich ereignet, als die blonde Schauspielerin noch mit Brad Pitt verlobt war. Damon sagte, er habe nie mit Paltrow direkt darüber gesprochen. “Ich wusste, dass sie irgendeine Vereinbarung oder Abmachung hatten”, so der Vater von vier Töchtern weiter.
Rückblick: Paltrow hatte der "New York Times" berichtet, Weinstein habe sie in einem Hotelzimmer sexuell belästigt, nachdem er sie für die Hauptrolle von "Emma" engagiert hatte. Der heute 65-Jährige habe sie berührt und eine Massage im Schlafzimmer vorgeschlagen. Die Ex von Chris Martin war damals 22. Da Paltrow „wie gelähmt“ gewesen sei, habe sie sich an ihren damaligen Freund Brad Pitt gewandt, der Weinstein später mit den Vorwürfen konfrontierte. Der Filmproduzent warnte anschließend die Jung-Schauspielerin, niemals etwas von dem Vorfall zu erzählen.
Matt Damon stellte klar, dass dieser Missbrauch nicht öffentlich stattfand und sagte, wenn es einen Vorfall bei einer Veranstaltung gegeben haben sollte, bei der er auch anwesend war und diesen Vorfall nicht bemerkt hätte, täte ihm das leid.
Matt Damon über Harvey Weinstein: "Ich wusste, dass er ein Arschloch war"
Er erklärte weiter, dass er von Weinsteins Ruf als Mobber und Frauenheld wusste, es aber nicht seine Angelegenheit gewesen sei. "Du brauchtest nur fünf Minuten mit ihm zu verbringen, um zu wissen, dass er ein Mobber und einschüchternd war. Das war seine Legende. Das war seine ganze Vorgehensweise", so Matt.
George Clooney and Matt Damon speak to @michaelstrahan on accusations against Harvey Weinstein. "Beyond infuriating" https://t.co/TGjzE9SnE8 pic.twitter.com/H7t7E2ksDp
— Good Morning America (@GMA) 23. Oktober 2017
George Clooney und Matt Damon über Harvey Weinstein in "Good Morning America"
Matt Damon, George Clooney on @GMA about the Harvey Weinstein scandal and sexual harassment in Hollywood https://t.co/3OhqpJSj1h pic.twitter.com/mGJoeGhjdG
— World News Tonight (@ABCWorldNews) 23. Oktober 2017
George Clooney erklärte, das Ganze sei “mehr als ärgerlich”.
Ärgerlich ist in der Tat, dass einflussreiche, beliebte und intelligente Mega-Vips wie Clooney, Damon und Pitt nie den Mund aufmachten und ihre Macht nutzten, um das "Arschloch" zu Fall zu bringen. Denn wer, wenn nicht sie, hätte alle Möglichkeiten dazu gehabt?
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