Kurt Cobain: "Hätte sich nicht mehr erschießen können" - Rechtsmediziner glaubt nicht an Suizid

Es ist das Geheimnis, das er selbst gern lösen würde: Der Tod von Kurt Cobain vor 30 Jahren beschäftigt Rechtsmediziner Prof. Dr. Michael Tsokos noch heute. Wie bei Whitney Houston glaubt der Bestseller-Autor nicht an die offizielle Version der Polizei. 

Kurt Cobain: Rechtsmediziner zweifelt an Suizid-Theorie

Auch 30 Jahre nach seinem Tod ist Nirvana-Frontmann Kurt Cobain (†27) unvergessen. Doch der berühmte Rechtsmediziner Prof. Dr. Michael Tsokos (57) glaubt nicht daran, dass die Grunge-Ikone Selbstmord beging. Wie dieser aktuell im "Express"-Interview erklärt, ist das Ableben des damals 27-Jährigen das Geheimnis, das er selbst gern gelöst hätte. Am 5. April 1994 wurde Cobain mit einem Kopfschuss tot aufgefunden.

Es heißt, das sei Suizid gewesen. Doch er hatte so viel Heroin in Blut, dass er sich nicht mehr hätte erschießen können,

ist Tsokos überzeugt, der ergänzt: "Seine Handlungsfähigkeit war durch die Droge aufgehoben, er war zu nichts mehr in der Lage in dem Zustand." 

Der Bestseller-Autor würde sich "gern ein eigenes Bild" von dem Fall machen, um den sich zahlreiche Verschwörungstheorien ranken, doch der Fall Cobain sei unter Verschloss. "Die Unterlagen liegen im Giftschrank der Polizei in Seattle. Ich vermute, die wissen da genau, warum ...", so der 57-Jährige orakelhaft. 

Kurt Cobain: Abschiedsbrief und Verschwörungstheorien

Kurt Cobain starb am 5. April 1994 in seinem Haus in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Vorausgegangen war seine Flucht aus seinem Drogenentzug im "Exodus Recovery Center" in Marina del Rey. Wie die damaligen Ermittlungen der Polizei ergaben, hatte sich der drogensüchtige Musiker hatte sich mit einer Schrotflinte erschossen. Neben seiner Leiche wurde ein Abschiedsbrief gefunden. Dieser endete einem Zitat des Neil-Young-Songs "My My, Hey Hey (Out of the Blue)" endete: “It’s better to burn out than to fade away” („Es ist besser, auszubrennen als zu verblassen".)

Ob Cobain ermordet wurde, darüber gab es vor allem in Fan-Kreisen immer wieder Spekulationen. Tatsächlich ging bei den Ermittlungen der Polizei zum Tod Cobains nicht alles glatt. Auf der Waffe, die Cobain den tödlichen Schuss zufügte, seien keine verwertbaren Fingerabdrücke gefunden worden. Allen voran glaubte Privatdetektiv Tom Grant an ein Mordkomplott von Kurts Ehefrau Courtney Love (60) an ihrem Mann. Doch das konnte nie bewiesen werden und ist bislang nichts weiter als eine Verschwörungstheorie. Auch die Nirvana-Bandkollegen Dave Grohl und Krist Novoselic stellten sich hinter stets Love - auch sie glaubten an einen Selbstmord. Zum 20. Todestag Cobains untersuchte die Polizei erneut die gesamte Beweislage aus dem Jahr 1994, Ermittler Mike Ciesynski machte danach unmissverständlich klar: "Es war Selbstmord." 2021 veröffentlichte das FBI schließlich die Akte von Kurt Cobains Tod, die jedoch keine neuen Erkenntnisse brachte. 

Solltest du von Depressionen und Suizidgedanken betroffen sein, bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111 anonym Hilfe.

Verwendete Quellen: Express, Guardian, Rolling Stone, Spiegel, Stern, nzz.ch