Harald von Norwegen: Verfassungsänderung für Prinzessin Ingrid Alexandra?

Oslo – König Harald muss kürzertreten. Die Verantwortung fällt zum Teil auf Prinz Haakon – seine Tochter Prinzessin Ingrid Alexandra kann ihm dabei keine Stütze sein.

König Harald von Norwegen und seine Enkelin Prinzessin Ingrid Alexandra.
Eine Überlegung wert: König Harald könnte auch Prinzessin Ingrid Alexandra royale Verpflichtungen überschreiben.© dpa

Nach Herz-OP: König Harald muss kürzertreten

Das norwegische Königshaus steht vor einem großen royalen Wandel. Erst vor wenigen Tagen machte der Palast bekannt, dass König Harald (84) seine royalen Pflichten reduzieren wird. 

Aufgrund seines Alters wird der König in Zukunft Anpassungen an seinem Programm vornehmen. Dies wird eine dauerhafte Verringerung der Anzahl und des Umfangs der Aktivitäten, an denen der König teilnimmt, mit sich bringen,

so der Palast in einem offiziellen Statement. Schuld daran sind die letzten Operationen und Haralds neu eingesetzter Herzschrittmacher. 

Alles startete während seines Malaysia-Urlaubes, wo der Monarch in ein Krankenhaus geliefert werden musste. Weitere Behandlungen folgten dann in der Heimat, wo er sich einige Woche nach dem Eingriff erholte. Sein Sohn Kronprinz Haakon (50) sprang in der Zeit für seinen Vater ein. Wenn es nach dem Royal-Experten Trond Norén Isaksen geht, könnte Haralds Enkelin, Prinzessin Ingrid Alexandra (20) da eine große Unterstützung sein – wenn es die Gesetzgebung vorsehen würde. 

Seit 2007 musste am 19. April durch Haralds Krankschreibung und der USA Reise von Prinz Haakon erstmals eine Staatsratssitzung ohne königliche Besetzung stattfinden, da die Thronfolgerin nicht für ihren Vater und Großvater einspringen durfte. Laut "Aftenposten" besagt Artikel 41 der norwegischen Verfassung, dass "nur" der direkte Thronfolger für den Monarchen einspringen darf. Sollte der direkte Thronfolger auch verhindert sein, springt die Regierung im Plenum für das Amt ein. 

Laut dem Royal-Experten sollte dieses Gesetz den Umständen entsprechend angepasst werden, dass auch Ingrid Alexandra im Notfall einspringen kann. Damit würde sich Norwegen an der schwedischen und dänischen Verfassung orientieren, wo diese Anpassung bereits umgesetzt und angewendet wurde. Somit könnte die Prinzessin nicht nur erste royale Erfahrungen sammeln, sondern auch ihren Vater in diesem komplizierten Umschwung der norwegischen Monarchie unterstützen. 

Kompliziert! Verfassungsänderung für die Royals?

Sollte es wirklich zu einer Änderung der Verfassung kommen, könnte es noch einige Zeit dauern, bis diese umgesetzt werden kann und das Parlament müsste sich ganz schön beeilen. Eine norwegische Verfassungsänderung müssen in den ersten drei Sitzungsperioden einer Wahlperiode erfasst werden, damit sie bei den nächsten Parlamentswahlen bearbeitet werden können. 

Heißt: Wird die Verfassungsänderung noch bis zum 30. September eingereicht, so könnte diese bei einer Sitzung nach den Wahlen im Jahr 2025 angegangen werden. Sollte dies jedoch nicht bis zum 30. September dieses Jahres geschehen, wird das Thema frühstens im Jahr 2029 verabschiedet. Wie bis dahin die norwegische Monarchie generell aussehen wird, bleibt abzuwarten. 

Verwendete Quelle: Aftenposten