Juan Carlos von Spanien: Immer neue Skandale
Juan Carlos von Spanien hat seinem Sohn König Felipe ein schweres Erbe hinterlassen. Als der Monarch 2014 ins Exil floh, war das Ansehen der Königsfamilie ruiniert. Felipe und Königin Letizia gelang es nur in jahrelanger mühevoller Kleinarbeit, das Vertrauen in die Monarchie beim spanischen Volk wiederherzustellen. Denn die Skandale, in die Juan Carlos verwickelt war, warfen lange Schatten. Gegen den ehemaligen König wurde ermittelt, weil er angeblich Schmiergeld aus Saudi-Arabien angenommen haben soll. Damals ging es um den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke für einen Zug zwischen den Städten Mekka und Medina. Dass Juan Carlos sich außerdem bei der Jagd in Botswana mit einem toten Elefanten fotografieren ließ und dabei auch noch von einer Frau begleitet wurde, die nicht Königin Sofia war, ruinierte sein Ansehen weiter. Doch all das sind nicht die ersten Skandale rund um den ehemaligen Monarchen. Schon in seiner Jugend war er in einen tragischen Vorfall verwickelt, über den ein Freund von ihm nun auspackt.
Ist Juan Carlos Schuld am Tod seines Bruders?
Denn das spanische Königshaus musste einst einen schweren Verlust verkraften - und Juan Carlos soll daran alles andere als unschuldig sein. Im Jahr 1956 spielte sich ein wahres Drama ab. Damals lebte Juan Carlos mit seinen Eltern im Exil, da Spanien von Diktator Franco beherrscht wurde. Der Thronfolger besuchte zu dieser Zeit eigentlich ein Internat, war am 29. März aber zu seiner Familie zurückgekehrt, um mit seinen Verwandten gemeinsam Ostern zu feiern. In der Villa Giralda in Estoril waren nicht nur Juan Carlos Eltern anwesend, sondern auch sein Bruder Alfonso - und um den entspann sich an diesem Tag ein tödliches Drama.
Denn in der Vila Giralda fiel plötzlich ein Schuss. Als der König daraufhin in eines der Zimmer stürmte, um nach seinen Söhnen zu sehen, fand er den damals 14-jährigen Alfonso mit einer Schusswunde im Kopf vor. Ein schrecklicher Unfall? Die Pressemitteilung, die der Palast damals herausgab, schien genau das zu bestätigen. Darin hieß es:
Während der Infant Don Alfonso de Borbón mit seinem Bruder einen Revolver reinigte, ging die Pistole los und traf ihn in die Stirnregion, woraufhin er wenige Minuten später starb. Der Unfall ereignete sich um 20.30 Uhr nach der Rückkehr vom Gründonnerstagsgottesdienst, wo er die heilige Kommunion empfangen hatte.
In einer Dokumentation enthülle Antonio Eraso weitere Details zu dem Unfall. Der Jugendfreund von Juan Carlos war während des schrecklichen Unfalls ebenfalls auf dem Anwesen. Als sie den Schuss gehört hätten, "rannten alle los", erinnert er sich in der Dokumentation. Dann erzählt er:
Der Vater des Jungen, Don Juan, verlangte von Juan Carlos zu schwören, dass er es nicht mit Absicht getan hatte. Das war nicht leicht für einen [...] 18-jährigen Jungen.
Man kann nur erahnen, was in diesem Moment in dem zukünftigen König vorgegangen sein muss.
Was wollte der Palast vertuschen?
Doch trotz dieser Details gibt es weitere Ungereimtheiten rund um den tragischen Tod von Juan Carlos Bruder. So gab es keine weiteren Untersuchungen, auch eine Autopsie wurde nicht an Alfonsos Leiche durchgeführt, obwohl das eigentlich das normale Vorgehen gewesen wäre. Auch die spanischen Zeitungen erwähnten nicht, dass Juan Carlos etwas mit dem Tod seines Bruders zu tun hatte. Wollte der Palast etwa Details vertuschen? Das ist natürlich Spekulation. Der Verdacht liegt allerdings nahe, dass die Königsfamilie Juan Carlos damals vor allem schützen wollte. Wenn man nun hört, wie sehr der Junge unter Schock gestanden haben muss, mehr als verständlich.
Verwendete Quelle: Gala