Diana: Prinzessin des Volkes und Königin der Herzen
Prinzessin Diana war von 1981 bis 1996 Kronprinzessin in Großbritannien - an der Seite des britischen Thronfolgers Prinz Charles wurde sie jedoch beim Volk beliebter als der künftige König selbst, was auch für Spannungen in der Ehe sorgte. Diana, die im deutschen Volksmund auch oft Lady Diana oder Lady Di genannt wird, war schon zu Lebzeiten so populär, dass sie als die berühmteste und am häufigsten fotografierte Frau der Welt galt.
Ihr Gespür für Mode und Stil machte die zunächst unscheinbare Erzieherin später als Prinzessin zur Mode-Ikone, doch wurde Diana nicht nur für ihre Schönheit, sondern vor allem für ihre Warmherzigkeit und Volksnähe geliebt. Auch 25 Jahre nach ihrem Tod ist ihre Beliebtheit ungebrochen - weltweit gedenken die Menschen der "Königin der Herzen". Doch warum wurde und wird die als Diana Frances Spencer geborene Fürstin so verehrt?
Warum war Diana so beliebt?
Diana war nicht nur schön, sie war auch bescheiden und warmherzig - Letzteres Eigenschaften, die anderen Mitgliedern des Königshauses fehlten. Diana näherte sich auch kranken Menschen vorbehaltlos, zeigte Empathie, die echt wirkte. Sie wurde als "Gamechanger" wahrgenommen, denn auch wenn sich die Frau von Charles scheinbar mühelos in die Konventionen des Königshauses einfügte, so machte sie viele Dinge doch ganz anders als etwa Queen Elizabeth II., die selten hinter ihre Fassade blicken ließ, und Probleme hatte, "dem Volk" nahezukommen.
Sie kam den Menschen näher als andere Royals
Sie war nicht allzu selbstbewusst, aber ihr war klar, dass sie eine besondere Gabe hatte, auf Menschen zuzugehen, und sie nutzte diese Gabe reichlich,
hatte Dianas Mutter Frances Shand Kydd einmal treffend über ihre Tochter gesagt.
Für die Schwächsten und Ärmsten auf der Welt setzte sich Diana ein, nahm AIDS-kranke Menschen in den Arm - für Mitglieder des Palastes zuvor undenkbar. In den 80ern wurde sie für zahlreiche Wohltätigkeitsprojekte tätig, und auch nach der Scheidung 1996 setzte sie ihr Engagement fort: Sie kämpfte für die Abschaffung von Landminen und setzte sich weiterhin für benachteiligte Menschen ein.
Liebevolle Mutter für Prinz William und Harry
Doch auch ihr Privatleben führte dazu, dass Diana mehr geliebt wurde als andere Royals. Da war zum einen ihr liebevolles Verhältnis zu den Söhnen William und Harry, die 1982 und 1984 geboren wurden. Als Mutter blühte sie auf und schenkte ihren Kindern die Nähe und Fürsorge, die Charles von seiner Mutter nie erfahren hatte. Als Mama war es der Blondine immer ein Anliegen, ihre Söhne so "normal" aufwachsen zu lassen wie nur irgend möglich. Auch heute wird sie immer noch abgöttisch von Harry und William geliebt.
Zerrüttete Ehe mit Charles, psychische Probleme
Auf der anderen Seite empfand die Weltöffentlichkeit Mitleid mit ihr für ihre zerrüttete Ehe mit Charles, der eigentlich viel lieber Camilla Parker Bowles geheiratet hätte. Dies war ihm jedoch von seiner Familie untersagt, da diese verheiratet war. Die Princess of Wales litt unter der mangelnden Liebe ihres Mannes ebenso wie an Bulimie und erkrankte nach der Geburt von Prinz William 1982 an postpartalen Depressionen.
Je beliebter Diana in der Öffentlichkeit wurde, umso mehr schwand derweil Charles' Interesse an ihr. Es wird immer wieder darüber gemunkelt, dass Charles eifersüchtig auf Diana war, da er selbst nicht beim Volk punkten konnte. Bereits kurz nach der Hochzeit mit Diana 1981 wandte sich wieder Camilla zu. Es war ein offenes Geheimnis, dass die beiden ein Verhältnis hatten - eine schmerzhafte Erkenntnis für die Fürstin von Wales, deren Bulimie chronisch wurde, und ebenfalls Trost in Affären suchte.
"Etwas überlaufen" - Charles und Diana: Ehe-Krieg in den Medien
1992 konnte die Ehekrise nicht mehr verheimlicht werden: In enger Zusammenarbeit mit Diana brachte der britische Journalist Andrew Morton das Buch "Diana: Ihre wahre Geschichte" heraus. Die Folge: Charles und Diana trugen ihren Ehekrieg in den Medien aus. Die Monarchie nahm enormen Schaden.
Es waren drei von uns in dieser Ehe, daher war es etwas überlaufen.
Ein weltberühmter Satz Dianas, den sie 1995 unter Tränen in einem BBC-Fernsehinterview äußerte. Es war der "Point of no return" - und auch die Queen sah ein, dass sie eine Scheidung ihres Sohnes und Nachfolgers nicht mehr verhindern konnte. 1996 war es soweit - ein Jahr nachdem bereits Camilla ihre Ehe beendet hatte.
Tragischer Unfalltod in Paris - die Welt unter Schock
Diana sollte nur ein Jahr "in Freiheit" abseits der Zwänge des Königshauses gegönnt sein. Ihr wurde der Titel "Königliche Hoheit" aberkannt, sie durfte sich aber weiterhin "Princess of Wales" nennen - kein Problem, immerhin war sie bei den Menschen ohnehin die "Königin der Herzen". Weiterhin musste sie sich alle Reisen und neuen Aufgaben von der Königin genehmigen lassen, durfte nicht ins Ausland ziehen.
Am 30. August 1997 verunglückte sie gemeinsam mit ihrem neuen Freund Dodi Al-Fayed in Paris. Die Schuld wurde bei den Paparazzi gesucht, die die Prinzessin und ihren neuen Freund gnadenlos verfolgt hatten. Die Welt stand unter Schock. Ähnlich wie beim 11. September 2001 erinnern sich noch viele Menschen daran, was sie gemacht haben, als sie von Lady Dis Tod erfuhren.
Bis heute kursieren Verschwörungstheorien, die Ex-Frau von Charles könnte in Auftrag des Palastes umgebracht worden sein. Die dramatischen Umstände Dianas' Unfalls kannst du hier genauer nachlesen. Auch Sohn Harry lässt der Tod seiner geliebten Mutter nicht los. Für die Recherche seiner Biografie begab er sich 25 Jahre später noch mal auf Spurensuche nach Paris. Sein Verhältnis zur Presse ist wegen Diana ambivalent.
William und Harry: "Ist es wahr, dass Mummy tot ist?"
Wie die Söhne 1997 den Tod ihrer Mutter aufnahmen, darüber wurde 2018 in der BBC-Doku "Diana, 7 Days" berichtet. Biografin Tina Brown schildert darin:
Prinz Harry fragte seinen Vater: 'Ist es wahr, dass Mummy tot ist?' Die Kinder konnten nicht verstehen, warum alles ganz normal war - bis auf die Tatsache, dass sie ein paar Stunden später erfuhren, dass ihre Mutter gestorben war.
Trauerfeier am 6. September 1997
Bei der Beerdigung mussten die beiden Teenager tapfer sein, obwohl sie sich am liebsten weinend verkrochen hätten. William versuchte sich "hinter seinem Pony zu verstecken", damit er die Unmengen von trauernden Menschen nicht sehen musste. Nur der Gedanke, dass Diana bei ihm sei, hielt ihn aufrecht: "Es war eins der schwersten Dinge meines Lebens, dieser Gang. Es fühlte sich an, als sei sie direkt neben uns gegangen, um uns beizustehen", erinnerte er sich an die Trauerfeier am 6. September 1997.
Geschichtsträchtiger Moment: Die Queen verneigt sich vor Diana
Es war der Moment, als etwas Geschichtsträchtiges passierte: Queen Elizabeth II. verneigte sich vor dem Sarg der verstorbenen Princess of Wales - eine Geste, die sie noch nie gemacht hatte. Als Oberhaupt der Royals muss sie vor niemandem knicksen oder sich verbeugen - vor ihr wird geknickst oder sich verbeugt. Dass sie es trotzdem tat, wurde zu einem denkwürdigen Ereignis, das weltweit für Aufsehen sorgte. Vielleicht war es aber auch ein Versuch der Versöhnung mit der Öffentlichkeit, denn in den Tagen nach Dianas Tod war die Königin für ihre Teilnahmslosigkeit scharf kritisiert worden. Ihr Verhältnis zur Schwiegertochter galt als angespannt.
Elton John würdigt Diana als "Englands Rose"
Der bewegendste Moment der Trauerfeier von Prinzessin Diana: Elton John sang im Westminster Abbey "Goodbye, England's Rose" am Klavier. Der erschütternde Song "Candle in the Wind", der eigentlich Marilyn Monroe gewidmet war, hatte er extra für seine Freundin Di umgeschrieben. Gegenüber der BBC berichtete Prinz Harry, dass dies der Moment war, in dem der damals Zwölfjährige weinend zusammengebrochen sei.