Queen Elizabeth II.: Pflichtbewusst bis zum Schluss
Queen Elizabeth II. hat bis zum Schluss das getan, was sie als ihre Hauptaufgabe ansah: Ihre Pflicht als Königin erfüllt. In ihren 70 Jahren auf dem Thron sagte die Queen nur sehr selten Termine ab - die Parlamentseröffnung in London etwa hat sie in all dieser Zeit nur wenige Male verpasst. Zwar musste die gesundheitlich öffentlichen angeschlagene Königin in ihren letzten Lebenswochen immer häufiger Termine an ihren Sohn König Charles und an seine Ehefrau Camilla abgeben. Ihre angeschlagene Gesundheit ließ allzu viele Termine leider nicht mehr zu. Nun spricht einer der letzten Menschen außerhalb ihrer Familie, der die Queen noch lebend gesehen hat - und seine Aussagen zeichnen ein düsteres Bild.
So lief die letzte Audienz
Boris Johnson, der ehemalige Premierminister, hatte am 6. September seine letzte Audienz bei der Queen. Er reichte offiziell bei ihr seinen Rücktritt ein. Und laut Johnson wirkte die Queen zu diesem Zeitpunkt "voll fit", zitiert ihn die BBC. Der ehemalige Premierminister sagt über sein letztes Treffen mit dem Staatsoberhaupt:
Wenn man bedenkt, wie krank sie offensichtlich schon war, wie großartig war es da, dass sie so wach und fokussiert war. Es war eine sehr emotionale Zeit.
Deutliche Worte des Politikers, die zeigen, dass die Queen bis zum Schluss ein unglaubliches Pflichtbewusstsein besaß. Dass die Königin ihren Schwur, ihr ganzes Leben dem Dienst an ihrem Volk zu widmen, sehr ernst nahm, steht schon länger fest. Doch die Aussage von Boris Johnson macht noch einmal deutlich, dass Elizabeth II. an diesem Vorsatz wirklich ihre komplette Amtszeit über festgehalten hat.
Nicht nur für Boris Johnson dürfte dieses Treffen also extrem emotional gewesen sein. Gut möglich, dass auch Queen Elizabeth II. zumindest ahnte, dass sie nicht mehr allzu viele Premierminister würde verabschieden können. Denn unabhängig davon, wie es ihr an dem konkreten Tag ging: Mit ihren 96 Jahren muss ihr bewusst gewesen sein, dass sich ihre Zeit allmählich dem Ende zuneigen würde.
Trauer um die Queen
Die emotionalen Worte von Boris Johnson über seine letzte Begegnung mit der Königin machen deutlich, was für eine spezielle Beziehung die beiden miteinander hatten. Eine Audienz bei der Queen ist auch für den Premierminister etwas besonders - auch wenn er diesen Termin einmal pro Woche und nicht wie viele andere nur einmal im Leben wahrnehmen darf. Johnsons Worte zeugen vom absoluten Respekt für die verstorbene Königin. Dieses Gefühl dürften wohl viele Briten mit ihm teilen. Denn Elizabeth genoss ihr ganzes Leben lang bei ihrem Volk ein sehr hohes Ansehen. Viele Menschen kennen nur sie als Königin und müssen sich wohl nach wie vor noch daran gewöhnen, dass nun König Charles III. die Aufgaben seiner Mutter übernimmt. Der hat sein erstes Treffen mit Premierministerin Liz Truss bereits hinter sich gebracht. Details dazu sind wie immer streng vertraulich …
Verwendete Quelle: BBC