Wie funktioniert das?
Traditionell schreitet man in kaltem Wasser auf der Stelle, das Bein sollte immer vollkommen aus dem Wasser herausgezogen werden. Nach 30 Sekunden verlässt man das kalte Nass, um die
Füße und Unterschenkel wieder aufzuwärmen. Das wiederholt man im Idealfall bis zu fünfmal. Das Kneippen kann in kühlen Bachläufen, am Seeufer oder in der eigenen Dusche durchgeführt werden.
Was muss ich beachten?
Das Wasser sollte eine Temperatur von 8 bis 12 Grad haben. Bevor ihr startet, sollte sich deine Haut warm anfühlen (also bitte nicht mit sowieso schon eiskalten Füßen ins kalte Wasser steigen), und nach dem Wassertreten ist es gut, wenn man sich ein wenig bewegt, um den ganzen Körper zu wärmen. Vorsicht: Nicht direkt vor oder nach dem Essen kneippen – und auch nicht spätabends. Ideale Zeit ist der Morgen, am besten kurz nach dem Aufstehen.
Was bewirkt die Heilmethode?
Kneipp’sche Güsse, Wickel und Bäder stärken die Abwehrkräfte, fördern den Blutstrom und beugen Krampfadern vor. Auch viele Stoffwechselprozesse werden aktiviert. Außerdem hilft Kneippen sehr gut gegen Migräne, fördert die Konzentration und die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin – man fühlt sich einfach fitter, startet gut gelaunt in den Tag.
Wie alltagsfähig ist die Therapie?
Sehr! Probiert Folgendes aus: kurz nach dem Aufstehen einen saugfähigen Lappen in kaltes Wasser tauchen, damit den noch warmen Körper zügig abreiben: erst rechter Arm, Brust, Rücken, linker Arm, rechtes Bein, linkes Bein, die Fußsohlen zum Schluss. Nicht abtrocknen, lieber das Wasser mit den Händen abstreifen. Dann noch mal 30 Minuten im Bett ruhen – danach fühlt man sich superfit, und der Tag kann kommen!