Schwitzen: Wie viel ist normal und gesund?

Schwitzen: Wie viel ist normal und gesund? - Bei der Hitzewelle in Deutschland brechen wir in Schweiß aus

Bei den derzeitigen Temperaturen kommen wir schnell ins Schwitzen. Doch wie viel ist eigentlich normal – und vor allem gesund?
Schwitzen oder große Schweiß­flecken sind lästig – doch sie haben eine wichtige Funktion: Sie schützen den Körper vor Überhitzung.© iStock

1. Warum schwitzt man?

Jeder Mensch sollte – oder besser noch: muss – schwitzen! Schweißperlen auf Stirn und Rücken oder ganze Rinnsale in den Achselhöhlen sind lebensnotwendig. Sie helfen dem Körper, Temperaturunterschiede auszugleichen und übermäßige Wärme aus dem Inneren des Körpers nach außen abzuleiten. Besonders wichtig ist Schwitzen daher, wenn man Sport treibt, es heiß ist, man Fieber hat oder zu warm angezogen ist.

2. Wie viel Schweiß ist gesund?

Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich: Bei manchen rinnt die salzige Flüssigkeit schnel ler, andere brauchen länger, bis sie ins Schwitzen kommen. Darüber hinaus verändert sich die persönliche Schweißneigung häufig in bestimmten Lebensphasen. Stress, psychische Verfassung, hormonelle Umstellungen, Körpergewicht, Ernährung sowie Alltagsgewohnheiten beeinflussen, wie schnell und stark man schwitzt. Von einer Hyperhidrose, dem übermäßigen Schwitzen, spricht man erst, wenn der Schweiß ohne erkennbaren Grund und immer wieder ausbricht. Betroffene sollten einen Arzt aufsuchen, denn ausgeprägtes Schwitzen beeinträchtigt das Alltagsleben erheblich: Händeschütteln wird zur Qual, der Kontakt zu anderen wird erschwert. Es drohen sozialer Rückzug, Depressionen und Ängste.

3. Warum riecht Schweiß übel?

Tut er gar nicht! Die Drüsen unter den Achseln sondern neben Wasser und Salzen ein eher fetthaltiges Sekret aus – doch auch das ist zunächst geruchlos. Es beginnt erst zu riechen, wenn es auf die Bakterien trifft, die es in unangenehm riechende Substanzen zerlegen.

4. Wann sollte ich zum Arzt?

Wenn Sie unter andauernder intensiver Schweißbildung leiden, die schon bei der geringsten Aufregung oder Anstrengung und ohne besondere Hitze auftritt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

5. Was hilft?

Spezielle schweißstoppende Mittel, Antitranspirante, die Aluminiumchlorid enthalten, helfen besonders gegen übermäßige Schweißproduktion. Sie sollten aber nur sparsam eingesetzt werden, da sie gesundheitlich als umstritten gelten. In der Apotheke gibt es zudem methenaminhaltige Salben. Ach sie hemmen die Schweißproduktion. Auch Salbeiextrakte können als Salbe oder Tabletten das Schwitzen lindern. 

Text: Julia Haack