Zwei Jahre zu spät: Gil Ofarim gesteht Lüge vor Gericht
Mit dieser Wende im Davidstern-Prozess von Gil Ofarim (41) hatte wohl niemand gerechnet: Zwei Jahre nach dem Vorfall im "The Westin"-Hotel, in dem der Musiker angeblich antisemitisch beleidigt worden war, gab er am 28. November vor dem Landgericht Leipzig zu, sich die Geschichte nur ausgedacht zu haben. Ein Schock für seine Fans, Freunde und all diejenigen, die ihre Stimme für den Sänger erhoben hatten.
Immerhin kämpfte Gil Ofarim jahrelang für seine Gerechtigkeit, trat in mehreren TV-Formaten auf, um auf Deutschlands Antisemitismus-Problem aufmerksam zu machen - alles auf der Grundlage seiner Lüge, die er immer wieder neu mit glasigen Augen vortrug. Er hatte sie alle getäuscht!
"Enttäuscht, entsetzt, schockiert": So reagieren seine Freunde
Bis zu diesem Tag hatte Gil Ofarim auch einige prominente Stimmen auf seiner Seite, doch nachdem er diese ebenso wie den Rest der Öffentlichkeit an der Nase herumgeführt hat, distanzierten sie sich vom früheren "Let's Dance"-Sieger - darunter Sandy Meyer-Wölden (40), Susan Sideropoulos (43) und Julian F. M. Stöckel (36). Gegenüber "Bild" äußerte sich Model Alessandra Meyer-Wölden tief verletzt über die Ofarim-Lüge:
Ich kenne Gil schon länger und bin menschlich enttäuscht von ihm. In diesen schwierigen Zeiten existiert echter und abscheulicher Antisemitismus in Deutschland, weltweit, [...]. Ich hoffe, dass so ein menschliches Versagen und Irren, ein Ego-Anfall, genau als solches gesehen wird und nicht wie heutzutage allzu üblich in die Antisemitismus-Debatte eingemischt wird. Es gibt leider genug echte, drückende Probleme für die jüdische Gemeinde in Deutschland, da braucht es keinen, der welche dazu erfindet.
Ihr Mitgefühl gelte einzig und allein dem Leipziger Hotelpersonal. Auch GZSZ-Star Susan Sideropoulos bezog Stellung zu Gil Ofarims Lügengeschichte: "Es ist unglaublich traurig und beschämend, dass es Menschen gibt, die große Missstände und Leidthemen – wie Antisemitismus, Rassismus und Unterdrückung in jeglicher Form – ausnutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Dadurch verlieren die Opfer bei echten Vorfällen ihre Glaubwürdigkeit, und das darf nicht passieren." Sie bereue es dennoch nicht, ihm zu Beginn geglaubt und ihre Unterstützung ausgesprochen zu haben.
Reality-TV-Star Julian F. M. Stöckel wurde da schon etwas deutlicher. Gegenüber "Bild" erklärte er: "Ich habe mich natürlich damals, als ich das Video von Gil Ofarim sah, sofort auf seine Seite gestellt. Allein deshalb, weil ich seinen Vater Abi durch eine gemeinsame Freundin kenne. [...] Natürlich bin ich maßlos darüber enttäuscht und entsetzt, dass man als Person des öffentlichen Lebens, wo man eine Vorbild-Funktion hat, ein derartig schweres Thema zu einer perfiden Instagram-Story nutzt. Ich bin eigentlich mehr als schockiert."
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