Mutter des verstorbenen Lucas: "Wir haben den Tod unseres Kindes nicht gewollt"
sagte laut belgischen Medien die Mutter im Zeugenstand unter Tränen. Dennoch starb Lucas an den Folgen falscher Ernährung.
Superfood statt Babynahrung
Am Anfang sei der Junge noch gestillt worden und habe ab und zu ein Fläschchen bekommen, sagten die Eltern aus. Weil Lucas ihrer Aussage das aber nicht richtig vertragen habe, hätten sie dann eine Gluten- und Laktoseunverträglichkeit diagnostiziert. Dies taten sie, ohne je einen Arzt kontaktiert zu haben. Ab diesem Zeitpunkt bekam der Kleine nur noch Milchersatz aus Hafer, Buchweizen, Quinoa und Reis aus dem eigenen Naturkostladen. Eine fatale Fehlentscheidung, wie sich später zeigen sollte.
Lucas wog nur noch halb so viel wie gleichaltrige Babys
Irgendwann wog der kleine Junge nur noch 4,3 Kilo, etwa halb so viel wie andere Altersgenossen: Er war unterernährt und dehydriert. Doch als sich Peter S. und Sandrina V. doch endlich an einen Arzt wendeten, war es bereits zu spät. Lucas wurde von dem Mediziner sofort ins Krankenhaus geschickt, wo die Ärzte jedoch nichts mehr für ihn tun konnten.
Mutter Sandrina sagte vor Gericht zu ihrer Verteidigung, dass ihr Kind ein Monat vor seinem Tod noch sechs Kilo gewogen habe. Er habe sich nicht übergeben müssen, habe keinen Durchfall gehabt, aber an Gewicht verloren.
Die Eltern müssen sich nun vor einem Gericht verantworten - gefordert wird eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten. Denn obwohl Lucas stark abmagerte, oft grau im Gesicht gewesen sei und nach Luft schnappte, hätten die Eltern, die drei ältere Töchter haben, an der speziellen Ernährung festgehalten. Am 14. Juni wird das Urteil erwartet.
Was ist eigentlich Superfood?
Superfood ist ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen zusammenfasst. Die mit bestimmten Lebensmitteln in Verbindung gebrachten positiven gesundheitlichen Wirkungen beruhen teilweise auf wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhängen. Allerdings ist fraglich, wie sich solche wissenschaftlichen Erkenntnisse, die etwa unter Laborbedingungen, mit Tierversuchen oder unter Verabreichung sehr hohen Dosen erlangt wurden, auf echte Ernährungsweisen übertragen lassen. Als Superfoods gelten etwa Heidelbeeren, Quinoa, Goji- oder Acai-Beeren.