Will Smith: Körperverletzung, kriminelle Verschwörung & Gefängnis
Er ist attraktiv, weltberühmt und gilt als äußerst charmant. Doch seine Weste ist nicht so weiß wie sein Hollywood-Lächeln. Was Will Smith (56) am liebsten geheim halten würde? Dass er schon mal im Gefängnis saß! Im Juni 1989 war er ein gefeierter Rapper, hatte wenige Monate zuvor den Grammy in der Kategorie "Beste Rap Performance" gewonnen - damals war er Teil des Hip-Hop-Duos DJ Jazzy Jeff & the Fresh Prince. Eine große Sache, denn es war der erste Rap-Grammy der Musik-Geschichte! Doch nur wenige Tage danach war der Künslter in ein Verbrechen verwickelt, bei dem das Opfer fast sein Augenlicht verlor. Laut Polizeibericht hatte Will seinen Bodyguard Charles Alston damit beauftragt, den Musikmanager William Hendricks zu attackieren. Die beiden waren in einen hitzigen Streit geraten. Worum es dabei ging, wissen bis heute wohl nur die Beteiligten selbst. Aber, weil Charles nun mal gut von Will für seine Dienste bezahlt wurde, schlug er zu und prügelte so schlimm auf William Hendricks ein, dass dieser eine Augenhöhlen-Fraktur erlitt. Im Krankenhaus konnte die Wunde in einer Not-OP mit sechs Stichen genäht und Williams Sehkraft gerettet werden.
Insider: "Es war die schlimmste Nacht seines Lebens"
Für die Polizei war die Sache damit aber nicht erledigt: Sie warf Will Smith Körperverletzung, kriminelle Verschwörung und rücksichtslose Gefährdung einer Person vor. Die Handschellen klickten und er musste eine Nacht in der Zelle der Polizeiwache in West Philadelphia verbringen. "Es war die schlimmste Nacht seines Lebens. Die anderen Insassen haben ihn die ganze Zeit aufgeweckt und nach Autogrammen gefragt", berichtete ein Insider, der damals dabei gewesen war. Wenig später wurden die Anschuldigungen gegen Will Smith jedoch fallen gelassen; es kam nie zu einer Anklage.
Böse Zungen behaupten, es sei Geld geflossen - sowohl an William Hendricks als auch an die verantwortlichen Ermittler. Ob das stimmt? Unklar! Will Smith jedenfalls kehrt den Vorfall seitdem unter den Teppich, behauptet sogar, damit nichts zu tun gehabt zu haben: "Es war nicht meine Schuld. Ich weiß, das sagen alle. Aber es war nicht meine Schuld. Das waren andere Zeiten damals in Philly. Einer meiner Kumpels hat diesen Kerl verprügelt und ich stand dabei. Das ist meine Version der Geschichte und dabei bleibe ich."
Jahre später wird er diese Zeit in seinem Leben in einem Interview mit "rock bottom" als Tiefpunkt bezeichnen. Obwohl er damals gerade seinen großen musikalischen Durchbruch gefeiert hatte, war er pleite, obdachlos und hatte jede Menge Steuerschulden: "Wenn es regnet, schüttet es. Als ich in den Streit beim Radiosender geriet, der mich ins Gefängnis brachte, als Charlie den Typen schlug. Mein Auto war weg, mein Geld auch. Und dann lag ich in einer Gefängniszelle auf dem Boden und dachte: 'Verarschst du mich?! Ich habe vor acht Monaten einen Grammy gewonnen. Was ist passiert?'" Er sei damals in einer Abwärtsspirale gefangen gewesen: "Im Leben gibt es Hochs un Tiefs. Die musst du annehmen, da kommst du nicht drum herum", erklärt er lapidar. Und ein Hoch sollte für Will Smith damals schnell folgen.
1990 wurde Benny Medina, ein Manager von Warner Brothers, auf ihn aufmerksam und fand, dass die Geschichte des "naiven, vorlauten Will aus Philadelphia" Stoff fürs Fernsehen wäre, Und so entstand das Script zur Serie "Der Prinz von Bel-Air", die bis 1996 erfolgreich lieg und dem Schauspieler den Weg nach Hollywood ebnete. 2022 gewann der dreifache Vater einen Oscar als Bester Hauptdarsteller in "Kind Richard". Doch auch dieser Triumph wurde von einem Skandal überschattet: Will ohrfeigte Moderator Chris Rock (59). Danach bezeichnete er sein Verhalten als "schockierend, schmerzhaft und unentschuldbar" und bat alle Beteiligten um Verzeihung. Verantwortung, die er im Fall William Hendricks allerdings nie übernommen hat.
Artikel aus der aktuellen Ausgae der IN von Julia Liebing - alle zwei Wochen mittwochs neu am Kiosk!