Prinz Charles: Schwierige Situation
Prinz Charles hatte beim Thronjubiläum der Queen gerade erst mehrere große Auftritte. In einer bewegenden Rede bedankte er sich bei seiner Mutter für alles, was sie in den 70 Jahren ihrer Regentschaft für das Land geleistet hat. Doch Charles weiß, wie alle Briten, dass dieses Thronjubiläum aller Wahrscheinlichkeit nach das Letzte dieser Art war, das Queen Elizabeth II. feiern durfte. Der Prinz von Wales befindet sich aktuell in einer schwierigen Situation. Einerseits hofft er natürlich, dass es seiner Mutter noch möglichst lange gesundheitlich so gut geht, dass sie ihre Aufgaben als Königin ausführen kann. Andererseits hat er sich nun bereits so lange wie kein anderer Thronfolger vor ihm auf die Aufgaben vorbereitet, die ihm eines Tages bevorstehen und wird wohl froh sein, wenn er endlich zum Zug kommt. Doch was genau passiert eigentlich nach dem Tod der Queen? Ein Experte für britische Verfassung gibt Antworten und erklärt, was genau Charles bevorsteht, wenn die Königin verstorben ist.
Das geschieht nach dem Tod der Queen
Verfassungsexperte Robert Morris hat gegenüber dem "Express" erklärt, was Charles erwartet, wenn er zum König wird. Direkt nach dem Tod der Queen wird der sogenannte "Accession Council" zusammenkommen. Ihm gehört auch der aktuelle Premierminister an. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod der Königin tagt der Rat zum ersten Mal, denn er hat eine ganz wichtige Aufgabe. "Und der Nachfolgerat macht Charles nicht zum König, sondern er verkündet, dass er schon König ist."
Davon muss dann natürlich auch das ganze Königreich erfahren. Also wird es in jeder Provinzhauptstadt eine Verkündigung geben, mit der bekannt gegeben wird, dass Charles König geworden ist.
Anschließend kommt der für den Prinzen von Wales wohl schwerste Teil: Er muss vor die Mitglieder des Rates treten und eine Rede halten. Robert Morris erklärt:
Darin geht es hauptsächlich um drei Dinge: Erstens natürlich um sein großes Bedauern wegen dem Tod seiner Mutter, dass er nicht an ihren Werten und an ihrem Erfolg gezweifelt hat. Danach sagt er natürlich, dass er die Verfassung achten und sein Bestes tun wird, um sie zu erhalten.
Und schließlich steht noch der persönlichste Teil der Rede an:
Und dann wird er einige persönliche Anmerkungen machen, etwas in die Richtung, dass das eine große Last sei, was es tatsächlich ist.
Eine schwere Aufgabe für den Thronfolger, die ihm wohl alles abverlangen wird.
Schwere Aufgabe für Charles
Doch auch wenn die Rolle, die Charles an diesem Tag übernimmt, keine einfache ist: Der Thronfolger weiß genau, was auf ihn zukommt. Immerhin hatte er lange genug Zeit, um seine Mutter bei ihrer Arbeit zu beobachten. Und Charles soll schon länger sehr konkrete Pläne zum Umbau der britischen Monarchie haben, in die er angeblich auch seinen ältesten Sohn Prinz William mit einbeziehen will. Und auch wenn natürlich alle hoffen, dass die Queen noch möglichst lange lebt und ihr Amt noch eine Weile lang ausführen kann, ist es doch beruhigend zu wissen, dass Charles und alle um ihn herum genau wissen, was sie erwartet, wenn der schwere Tag irgendwann wirklich einmal eintritt. Das dürfte nicht nur dem Thronfolger einige Hoffnung geben.
Verwendete Quelle: Express