Prinz Charles: Große Probleme
Prinz Charles führt eigentlich ein sehr privilegiertes Leben. Schon seit seiner Geburt ist klar, dass er eines Tages seiner Mutter Queen Elizabeth II. auf den Thron des Vereinigten Königreichs nachfolgen wird. Charles wuchs in einem Palast auf, umgeben von Bediensteten, die ihm jeden Wunsch von den Augen ablasen - so jedenfalls die klischeehafte Vorstellung.
Doch schon länger ist bekannt: Charles empfand seine Kindheit und Jugend als alles andere als rosig - im Gegenteil. Der Prinz von Wales hatte in seiner Schulzeit mit großen Problemen zu kämpfen, die man heute wohl als Mobbing bezeichnen würde. Das führte dazu, dass Charles sich häufig unwohl fühlte und der Queen damit große Sorgen bereitete. Wie konkret diese waren, wurde nun in einem Buch enthüllt und das gibt verblüffende Einblicke in Charles Seelenleben.
Ungeschickt, langsam, übergewichtig
Denn in "Prinz Charles: Die Leidenschaften und Paradoxen eines kuriosen Lebens" enthüllte Autorin Sally Bedell Smith Details über die Kindheit und Jugend des britischen Thronfolgers. Sie sagt: Charles habe schon früh große Angst gehabt, zur Schule zu gehen. Als er acht Jahre alt war, beschlossen die Queen und Prinz Philip, den Hausunterricht für Charles zu beenden. Sie schickten Charles zuerst auf die Knigthsbridge-Schule und dann sechs Monate später an die Cheam-Schule. Doch dort fühle Charles sich alles andere als wohl. Dass die Schule sich so auf Sport fokussierte, war für den Thronfolger alles andere als optimal.
"Mit seiner schlechten Koordination und seiner Langsamkeit, genau so wie seinem Übergewicht, hatte Charles kein Talent für Rugby, Cricket oder Fußball - die angesehenen Schulsportarten für Jungen", schreibt Sally Bedell Smith. Deshalb sei es Charles in der Schule auch überhaupt nicht gut gegangen, glaubt die Autorin.
Charles Einsamkeit und wie unglücklich er in Cham war, waren der ganzen Familie schmerzhaft klar.
Das beweist auch ein Briefwechsel zwischen der Queen und dem damaligen Premierminister Anthony Eden. Die Queen schrieb an den Politiker:
Charles fürchtet den Beginn der Schule in der kommenden Woche - im zweiten Jahr wird es so viel schlimmer.
Doch wenn die Königin wirklich wusste, wie unglücklich ihr ältester Sohn mit der Situation war, warum hat sie ihn dann weiter dort hingeschickt?
Haben die Royals ein Problem?
Das ist natürlich unklar. Doch auch Prinz Harry sprach in einem seiner Interviews im vergangenen Jahr von "genetischem Schmerz", der in der Königsfamilie weitergegeben werde und warf so der Queen und dem zu diesem Zeitpunkt erst von ein paar Monaten verstorbenen Prinzen Philip vor, dass sie schlechte Eltern gewesen seien.
Dass Charles während seiner Schulzeit sehr gelitten hat, zwischenzeitlich sogar gemobbt wurde, gilt inzwischen als sicher. Wie sehr das allerdings auch die Beziehung zu seinen eigenen Söhnen beeinflusst hat, ist natürlich Spekulation. Dass die Queen und Prinz Philip allerdings wussten, wie schlecht es Charles mit der Situation ging und trotzdem erst sehr spät - oder teilweise gar nicht - gehandelt haben, spricht Bände darüber, was für eine Stimmung bei dem Thema in der Königsfamilie vorherrscht. Und wahrscheinlich erklärt das auch, warum die Verhältnisse der Royals untereinander auch heute immer noch so kompliziert sind.
Verwendete Quelle: Express