Prinz Philip: Gravierende Fehler
Prinz Philips Tod im vergangenen Jahr kam nicht unerwartet: Schon Wochen zuvor war der Mann der Queen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Danach hatten Medien aus der ganzen Welt natürlich immer wieder über das Thema berichtet, es gab zahlreiche versehentliche Falschmeldungen über seinen angeblichen Tod, die im Netz schnell die Runde machten.
Am 9. April schließlich gab der Palast bekannt, dass der Herzog von Edinburgh verstorben sei. Eine wichtige Meldung, die die ganze Welt beschäftigte und natürlich auch vom britischen Fernsehen entsprechend wichtig genommen wurde. Doch nun meldet sich ein ehemaliger Moderator der BBC zu Wort und rechnet mit seinem früheren Arbeitgeber ab. Er ist sich sicher: In der Berichterstattung rund um Prinz Philips Tod wurden gravierende Fehler gemacht.
Hat die BBC es übertrieben?
Denn die BBC hatte nach dem Tod von Prinz Philip ihr Programm radikal geändert und auf beiden Hauptprogrammen das gleiche gesendet, um dem Herzog von Edinburgh zu gedenken. Dafür war der Sender heftig kritisiert worden, es gab viele offizielle Beschwerden.
Dan Walker war einst Moderator im Frühstücksfernsehen der BBC. Er kennt die Strukturen und Abläufe des Senders also besonders gut - und schießt nun öffentlich gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Denn der Journalist ist der Meinung: Die BBC habe es mit ihrer Berichterstattung nach dem Tod von Prinz Philip schlichtweg übertrieben. "Ich habe das Gefühl, dass man ach auf natürliche Weise zeigen kann dass es schwierig ist, über eine Geschichte zu sprechen, dass sie traurig und von nationaler und internationaler Reichweite ist, ohne dass man dabei zu weit geht", so der Moderator. Er hält die Kritik an der BBC für absolut berechtigt. Vor allem, dass auf beiden Kanälen das identische Programm gesendet wurde, sieht er als Fehler. "Ich glaube, da hätte man eine bessere Balance finden müssen", findet er. Und der Journalist gibt zu bedenken:
Man kann keiner Nation Trauer aufzwingen. Man kann davon berichten, aber man kann nicht dafür sorgen, dass jeder das Gleiche fühlt.
Ändert sich jetzt alles?
Mit seinem Statement wird Dan Walker wohl einigen Briten aus dem Herzen sprechen, denen die Berichterstattung rund um Prinz Philips Tod einfach zu viel war. Andererseits gibt er aber auch selbst zu bedenken, dass dieses Ereignis "nationale und internationale Reichweite" hatte, es also einfach ein riesiges Interesse an dem Thema gab. Ob die BBC aus diesem Fehler wohl gelernt hat und beim nächsten royalen Großereignis - ob positiv oder negativ - ihr Programm wohl weniger radikal ändern wird? Davon können sich die Briten, wenn es soweit ist, wohl selbst überzeugen, falls sie dann überhaupt einschalten.
Verwendete Quelle: Dailymail