Regenbogen über München
Eigentlich wollte der Münchener Stadtrat mit der Idee, das Stadion in bunten Regenbogenfarben zu erleuchten, im aktuellen Pride Month ein Zeichen für Toleranz, Frieden, Liebe und gegenseitige Akzeptanz setzen. Die Regenbogenfahne steht seit den 1970ern als Symbol für die vielfältige und bunte Schwulen-, Lesben- und Transgenderszene. Darüber hinaus steht sie seit Jahrhunderten für Veränderung und Frieden und wurde bereits in der Zeit der deutschen Bauernkriege im 16. Jahrhundert geschwungen.
Zum heutigen Gruppenfinale der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Ungarn sollte das Münchener Stadion bunt erstrahlen. Doch die UEFA lehnte den Antrag des Münchener Stadtrats ab, da sie laut ARD "aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation" sei. Weiter schreibt der europäische Fußball-Dachverband: "Angesichts des politischen Kontextes dieser speziellen Anfrage – eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen Parlaments abzielt – muss die UEFA diese Anfrage ablehnen". Das ungarische Parlament hatte erst vor Kurzem ein Gesetz verabschiedet, das Informationen über sexuelle Minderheiten wie Homo- oder Transsexuelle etwa in Schulbüchern, aber auch deren Darstellung in Filmen oder auf Werbebannern verbietet. Gegen die Entscheidung der UEFA gibt es weltweiten Protest.
Kerstin Ott: "Macht es trotzdem!"
Auch einige Schlager- und Pop-Stars kritisieren die Entscheidung der UEFA und zeigen sich heute solidarisch mit der Regenbogenfahne. Allen voran Kerstin Ott. Die offen lesbisch lebende Schlagersängerin hat mit ihrem Hit "Regenbogenfarben" quasi eine moderne Hymne für Schwule, Lesben und Transgender komponiert. Auf Instagram schreibt sie zum Bild des bunt erstrahlenden Stadions: "München, los...macht es trotzdem! Lasst uns ein Zeichen setzen, nicht einknicken."
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Weitere Schlager- und Pop-Stars zeigen Flagge
Auch die beiden homosexuellen Schlagerstars Patrick Lindner und Eloy de Jong schwenken auf Instagram die Regenbogenfahnen. So schreibt etwa Patrick Lindner, der in München lebt: "Wir solidarisieren uns mit allen Menschen in Ungarn, die von den Anti-LGBTQI+-Gesetzen betroffen sind." Der UEFA wirft er vor, aktiv Menschenrechte zu verhindern und unter dem "Deckmantel der Neutralität ein Zeichen der Solidarität zu verbieten".
Eloy de Jong schreibt aus den Niederlanden: "Seid farbenfroh und lebe, liebe und mache Sport bunt" mit Regenbogen und Herzemojis.
Aber auch heterosexuelle Musiker solidarisieren sich mit der Kritik, wie etwa Beatrice Egli, die zur Musik ihres Hits "Bunt" feststellt: "Die Liebe und das Leben sind BUNT."
Stefan Mross' Frau, die Schlagersängerin Anna-Carina Woitschack: "Die Regenbogenfahne ist eine Form des Regenbogens als Symbol. Sie steht in zahlreichen Kulturen weltweit für Aufbruch, Veränderung und Frieden, sie gilt als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz, der Vielfalt von Lebensformen, der Hoffnung und der Sehnsucht. Schön oder?"
Auch Johannes Oerding, Christian Lais und Joris beziehen Stellung.
Toll, dass sich so viele Schlager- und Pop-Künstler mit ihren Postings so solidarisch zeigen!