Matthias Reim: "Hab den Stempel 'Schlagersänger'"
Matthias Reim (65) gilt neben Roland Kaiser (71) oder Jürgen Drews (79) als einer der bekanntesten und erfolgreichsten Schlagerstars Deutschlands. Das Skurrile an der ganzen Sache: Der "Verdamm, ich lieb' dich"-Interpret würde sich selbst gar nicht in diese "Schublade" einordnen. Im Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" erklärte er jetzt überraschend: "Wenn wir schon über Schubladen reden: Ich verstehe sie nicht. Durch meine Geschichte, durch Auftritte in der 'ZDF Hitparade' habe ich eben den Stempel 'Schlagersänger'. Weshalb müssen wir immer mit solchen Schubladen leben? Nur weil ich deutsch singe? Seit meinem elften Lebensjahr habe ich in Bands gespielt, und keine hatte etwas mit Schlager an der Mütze. Wir haben 'Born To Be Wild“' gespielt, in den 70er-Jahren war Schlager absolute Grütze – mit wenigen Ausnahmen wie Udo Jürgens."
"Udo Lindenberg hat mich erweckt"
Dennoch stellte Matthias Reim klar, dass er kein Problem mit Schlager hätte - im Gegenteil: Beim Autofahren würde er sogar gerne Schlagersender hören und dazu "manchmal verzweifelt" auf das Armaturenbrett trommeln, "wenn diese schrillen Standard-Synthies die ganze Zeit durchballern. Ja, haben die keine Ohren? Aber gut, als Schreiber und Produzent komme ich aus einer anderen Schule: Pink Floyd, Led Zeppelin, Black Sabbath – und Udo Lindenberg", so der 65-Jährige. Dabei hätte vor allem der 77-Jährige großen Einfluss auf seine eigene musikalische Laufbahn gehabt:
Als der damals loslegte, war ich wirklich erweckt: 'Ja schau, Matthias, das geht ja auch auf Deutsch!' Udo hat mich dazu gebracht, umzudenken: Tolle Musik geht auch auf Deutsch, du musst nur die richtigen Worte finden. Die Geschichten erzählen, und das nicht in dieser Schlagerkunstsprache.
Dabei ist Udo Lindenberg aber längst nicht der einzige Künstler, zu dem Matthias Reim voller Ehrfurcht aufschaut, denn auch für Roland Kaiser hatte der siebenvache Vater im Interview nur äußerst positive Worte übrig.
Verwendete Quellen: Hamburger Abendblatt