- Boris Becker muss für mindestens 15 Monate ins Gefängnis
- Sohn Amadeus wusste nichts von dem Prozess gegen seinen Vater
- Als Mutter Lilly Becker ihm die Nachricht überbrachte, war er fassungslos
Lilly Becker: So erfuhr Amadeus von Boris Beckers Haft
Es war ein Schockmoment, als Boris Becker am 29. April zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Vor allem seine Familie traf die Nachricht wie ein Schlag: "Niemand hätte damit gerechnet, dass Boris ins Gefängnis kommt. […] Als das Urteil gesprochen wurde, waren alle geschockt und ich war diejenige, die es Amadeus erzählen musste", offenbarte Lilly Becker jetzt im Interview mit der "Daily Mail". Die 45-Jährige hatte große Angst, ihrem Sohn von der Haftstrafe seines Vaters zu erzählen, gleichzeitig fürchtete sie, dass er ihr zuvorkommen könnte.
Mein Instinkt war es, direkt zu sagen, wie es ist: Dein Vater ist im Gefängnis. Er hat Mist gebaut. Aber das kannst du keinem 12-jährigen Kind sagen. Nicht wenn du seine Mutter bist, eine Löwenmutter, deren Job es ist, dieses Kind zu schützen.
Lilly entschied sich stattdessen dafür, Hilfe bei einer Freundin zu suchen, die in einer Kindertagesstätte unterrichtet hatte: "Sie kannte Amadeus. Sie wusste, wie man es ihm schonend beibringen konnte. Wir haben es ihm in seinem Spielzimmer gesagt, wo er sich sicher fühlt. Es war eines der schwersten Dinge, die ich jemals tun musste. Ich werde nie vergessen, wie ich in seine blauen Augen geschaut habe — so blau wie die von Boris — und wie er von links nach rechts geguckt hat und zurück. Er war fassungslos."
Angst vor der Zukunft: "Vielleicht erkennt Amadeus seinen Vater nicht wieder"
Für den Zwölfjährigen war es völlig unverständlich, dass sein Vater plötzlich im Gefängnis saß: "Die Urteilsverkündung war an einem Freitag gewesen, und er hatte seinen Vater am Donnerstag gesehen, also sagte er: 'Aber . . . Ich habe ihn gerade erst gesehen.'"
Ich sagte: 'Willst du weinen?' Und er sagte ganz schnell: 'Nein.' Dann sagte ich: 'Willst du allein sein' und er sagte 'Ja', und wir gingen nach unten. Er kam 20 Minuten später nach.
Im Interview stimmt Lilly Becker auch wütende Töne an: "Boris hat das getan, und ich bin diejenige, die das Chaos beseitigen muss. Es sind immer die Frauen, die das Chaos aufräumen müssen." Gleichzeitig offenbart sie aber auch: "Ich hatte die besten Jahre mit ihm – die besten. Und er hat mir unseren Sohn geschenkt, also liebe ich ihn natürlich immer noch. Aber Hass und Liebe sind so", während sie ihre Finger ineinander verschränkt.
Selbst bei guter Führung wird Boris Becker mindestens 15 Monate von seiner Haftstrafe absitzen müssen. Amadeus wird dann 13 einhalb Jahre alt sein. Eine Zeit, in der sich Kinder stark verändern. Lilly Becker befürchtet: "Vielleicht erkennt er seinen Vater nicht wieder."
Genutzte Quellen: Daily Mail