Herzogin Meghan: Schwere Zeiten
Dass Herzogin Meghan ihre Zeit am britischen Königshof alles andere als angenehm fand, weiß spätestens seit dem Interview mit Oprah Winfrey die ganze Welt. Die ehemalige Schauspielerin beschwerte sich über die schlechte Behandlung durch die britische Presse und darüber, dass ihr von Seiten der Royals nicht geholfen worden sei, als sie schwanger war und Selbstmordgedanken hatte. Doch der Punkt, der die Königsfamilie am schlimmsten getroffen haben dürfte, waren die krassen Rassismusvorwürfe: Meghan behauptete, ein Mitglied der Königsfamilie habe sich vor Archies Geburt Gedanken darüber gemacht, welche Hautfarbe ihr Kind haben könnte. Wer den rassistischen Kommentar machte, ist bis heute nicht bekannt, der Imageschaden für das Königshaus war jedoch enorm. Die Queen selbst sah sich zu einem Statement genötigt und Prinz William erklärte Reportern aufgebracht, dass die Royals "auf jeden Fall keine rassistische Familie" seien. Doch nun meldet sich eine Schauspielerin in einem amerikanischen Magazin zu Wort. Und sie ist sich sicher: Die Tatsache, dass Meghan nicht weiß ist, hat für die Königsfamilie eine entscheidende Rolle gespielt.
Musste Meghan scheitern?
Im Interview mit dem Magazin "tatler" sprang Schauspielerin Denée Benton ihrer Kollegin Meghan zur Seite. Sie ist sich sicher, dass die Situation für Meghan innerhalb der Königsfamilie alles andere als einfach war. "Ich glaube, wegen der wirklich schrecklichen Effekte der Kolonialisierung und ihrem Zusammenhang mit der Monarchie kannst du nicht einfach eine schwarze Person dort hineinstecken", sagte Benton. "Es wird so viel mehr als eine Person brauchen, um all die Veränderungen anzustoßen", ist sie überzeugt. Die Schauspielerin, die unter anderem im Erfolgsmusical "Hamilton" auf der Bühne stand, zieht ein bitteres Fazit für Meghan:
Wenn man die Erste und Einzige ist, ist man einer schrecklichen Menge Missbrauch ausgesetzt - das System ist nicht darauf ausgelegt, dich zu unterstützen.
Bei diesen Worten scheint es wenig überraschend, dass Meghan in der Königsfamilie letztlich scheiterte und gemeinsam mit Harry und Sohn Archie die Flucht in die USA ergriff.
Mangelnde Unterstützung
Benton ist überzeugt, dass Meghan keine Chance hatte, innerhalb der Königsfamilie wirklich etwas zu verändern. Der Grund: Ihr habe die Unterstützung durch die anderen Royals gefehlt. "Wenn du nicht bereit bist, die Arbeit zu leisten, dann wird die Person, die in diese Position gebracht wird, mehr leiden, als dass sie Änderungen anstoßen kann", findet die Schauspielerin. Dass es Meghan nicht gelungen sei, wirklich einen Wandel innerhalb der Institution Königsfamilie anzustoßen, findet ihre Schauspielkollegin keinesfalls verwunderlich. Stattdessen klingt die Botschaft, die sie für Meghan hat, fast schon ein wenig tröstlich.
Es funktioniert nicht. Sie werden bei lebendigem Leibe verspeist oder treffen die Wahl, sich zu schützen und im letzten Fall bin ich ganz bei dir, Schwester.
Für Meghan, die sich nach dem Oprah-Interview jede Menge Kritik anhören durfte, sind diese Worte sicherlich Balsam für die Seele. Dass es offensichtlich Leute gibt, die bereit sind, der Herzogin von Sussex auch öffentlich beizustehen, dürfte ihr sehr guttun. Und wer weiß, was Meghans Ehemann Prinz Harry in seinen Memoiren noch über das Interview selbst oder die Vorfälle, die darin besprochen wurden, zu berichten weiß …
Verwendete Quelle: Express