- Meghan Markles und Prinz Harrys Interview bei Oprah Winfrey liegt nun ein Jahr zurück.
- Das Paar erhob darin schwere Vorwürfe gegen hochrangige Mitglieder der Königsfamilie.
- Schon kurz darauf erwiesen sich manche davon als unhaltbar.
Meghan Markle: Schlechtes Timing beim Interview
Die "Sun" hat nun ein großes Fazit gezogen und all die Dinge recherchiert, die auch ein Jahr nach Harrys und Meghans Interview weiterhin unklar sind. Die Sussexes selbst haben sich seitdem nicht mehr oft zu dem Gespräch geäußert, doch auch ihnen dürfte klar sein, dass es gerade bei den Briten alles andere als gut ankam. Vor allem das Timing stieß vielen sauer auf: Erst wenige Tage zuvor war Harrys Großvater, Prinz Philip ins Krankenhaus eingeliefert worden, die Sorge um seine Gesundheit war groß. Später wurde bekannt, dass das Interview nicht ausgestrahlt worden wäre, wäre Philip in dieser Zeit gestorben. Doch vielen erschien das Timing trotzdem sehr geschmacklos.
Wer hat den rassistischen Kommentar über Archie gemacht?
Eine der schockierendsten Behauptungen, die Harry und Meghan im Oprah-Interview machten: Ein Mitglied der Königsfamilie habe sich vor Archies Geburt Sorgen darüber gemacht, ob das Baby vielleicht nicht weiß sein könnte. Die Behauptung sorgte für Entsetzen und schlug große Wellen, so sehr, dass die Queen eine ihrer eisernen Regeln brach. Während die Königin Gerüchte und Medienberichte rund um ihre Familie normalerweise nicht kommentiert, wandte sie sich einige Zeit nach Harrys und Meghans Interview mit einem Statement an die Öffentlichkeit.
Darin sagte sie:
Harry und Meghan soll das nicht weit genug gegangen sein, in ihrer unautorisierten Biografie "Finding Freedom" war einige Monate später zu lesen, sie werfen der Königsfamilie vor "wenig Verantwortung zu übernehmen."
Diese Enthüllung war nicht ganz richtig
Bis heute ist nicht öffentlich bekannt, wer den Kommentar gemacht haben soll, eine Insiderin behauptete jedoch im vergangenen Sommer, dass all das nur ein großes Missverständnis gewesen sei. Ihrer Meinung nach war es Prinzessin Anne, die den entsprechenden Kommentar machte, damit jedoch etwas vollkommen anderes gemeint habe. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.
Während es dazu also keine gesicherten Informationen gibt, steht eine andere Sache dagegen fest: Dass Archie keinen Prinzentitel bekam, hat nichts mit seiner Hautfarbe zu tun. Obwohl Harry und Meghan im Interview mit Oprah durchaus versuchten, dort eine Verbindung herzustellen, konnte das schon bald widerlegt werden. Denn die Regel, die besagt, dass nur die Enkel und Urenkel des regierenden Monarchen sowie die direkten Thronfolger einen Titel bekommen, gibt es schon seit 1917.
Die Queen persönlich hatte vor der Geburt von Prinz George dafür gesorgt, dass auch seine Geschwister Charlotte und Louis den Titel Prinzessin bzw. Prinz erhalten würden, was zuvor nicht vorgesehen war. Da Archie aber nicht in der direkten Linie der Thronfolge steht, traf diese Regel auf ihn nicht zu. Harrys und Meghans Behauptung war also nachweislich falsch.
Wie lief der Krach um die Brautjungfern-Outfits wirklich?
Ein weiteres Aufregerthema: der Krach um die Brautjungfernkleider kurz vor Harrys und Meghans Hochzeit. In der britischen Presse ging damals das Gerücht um, Meghan habe dafür gesorgt, dass Kate kurz vor der Hochzeit in Tränen ausgebrochen sei, weil die beiden sich wegen des Outfits der Blumenmädchen gestritten hätten. In ihrem Oprah-Interview behauptete Meghan nun, dass es genau andersherum gewesen sei: Sie selbst habe wegen Kate geweint.
Fest steht also, dass es diesen Streit zwischen den Herzoginnen kurz vor der Hochzeit tatsächlich gegeben hat. Wer allerdings wen zum Weinen brachte, das wissen wohl nur Meghan und Kate. Und die Herzogin von Cambridge hat sich bisher nicht öffentlich zu dem Thema geäußert. Getreu dem alten Motto der britischen Royals: Beschwere dich nie, erkläre dich nie.
Wann hat Charles aufgehört, Harry zu unterstützen?
Zwar gibt es durchaus Behauptungen von Harry und Meghan, die sich inzwischen als wahr erwiesen haben. So ist es tatsächlich so, dass zu den Vorwürfen, Meghan habe Angestellte gemobbt, die kurz vor dem Interview bekannt wurden, auch ein Jahr später noch keine abschließenden Ergebnisse bekannt sind. Das unterstützt Meghans Aussage, dass es sich dabei um eine "Schmutzkampagne" gegen sie handele. Doch eine weitere Anschuldigung, die von Prinz Harry kam, ist eindeutig widerlegt.
Der Herzog von Sussex hatte behauptet, Prinz Charles habe ihm seit seinem Abschied vom Königshof sämtliche finanzielle Unterstützung versagt. Das konnte Charles höchst persönlich korrigieren. Beim jährlichen Finanzbericht, den das Clarence House der Öffentlichkeit im vergangenen Sommer vorstellte, wurde bekannt: Auch nach Harrys Umzug in die USA hat Charles seinen beiden Söhnen noch insgesamt 4,5 Millionen Pfund überwiesen.
Sprecher von Harry und Meghan beeilten sich daraufhin zu sagen, dass Harrys Aussage sich auf einen anderen Zeitraum bezogen habe. Doch es blieb der Eindruck, dass Harry hier nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte. Wie auch kürzlich bei seiner Behauptung, er habe von Anfang an angeboten, für die Kosten, die durch den Polizeischutz für ihn und seine Familie bei Besuchen in Großbritannien entstehen, selbst aufzukommen.
Letztlich wird sich bei vielen Behauptungen von Harry und Meghan wohl nicht abschließend beweisen lassen, ob sie der Wahrheit entsprechen. Auch ein Jahr später scheint vor allem dieser eine Satz aus dem Statement der Queen zu gelten, wenn es darum geht, das Oprah-Interview zu bewerten: "Manche Erinnerungen können voneinander abweichen."
Verwendete Quellen: The Sun, Twitter