Prinz Harry: Schlimme Konsequenzen
Prinz Harrys Entscheidung, seine Pflichten als Mitglied der Königsfamilie ruhen zu lassen, hatte für ihn drastische Konsequenzen. Zwar bekam er damit die Freiheit, mit Herzogin Meghan und Sohn Archie in die USA zu ziehen, dort ein neues Leben zu beginnen und sich seitdem viel freier zu politischen Themen äußern zu können, als es ihm zuvor möglich war.
Andererseits hat er damit auch eine Menge Privilegien verloren. Dazu gehört auch, dass ihm bei Besuchen in Großbritannien nicht mehr automatisch Polizeischutz zusteht - eine Entscheidung, die Harry nicht ohne Weiteres akzeptieren will. Er argumentiert, dass er den Schutz weiterhin bräuchte, da er mit seiner Geburt ein erhebliches Risiko geerbt habe, das auch dann bestünde, wenn er nicht mehr "working Royal" sei, also zu den Mitgliedern der Königsfamilie gehöre, die offizielle Aufgaben im Namen der Queen ausführen. Der Streit ist bis heute nicht geklärt und könnte nun vor Gericht gehen. Schon in der Vorbereitung darauf kommen nun brisante Details zu Harrys Beziehung zu den anderen Royals ans Licht. Wie weit geht die Eskalation wirklich?
Hat sich das Königshaus gegen ihn verschworen?
Aktuell wird in Großbritannien darüber verhandelt, ob es überhaupt zu einem Verfahren kommt, in dem Harry das Innenministerium verklagen kann. Bei einer Anhörung in dieser Woche machte Harry seiner Familie schwere Vorwürfe: Angestellte der Queen seien direkt an der Entscheidung beteiligt gewesen, ihm die Security zu entziehen.
Der Herzog von Sussex argumentiert, dass er davon bis vor Kurzem nichts gewusst habe und sich deshalb nicht angemessen habe verteidigen können. Er habe geglaubt, die Entscheidung sei "unabhängig" gefällt worden, teilte ein Sprecher des Herzogs mit.
Doch warum bringt Harry die Information, dass Vertraute der Queen an der Entscheidung rund um seinen Sicherheitsstatus beteiligt waren, so in Rage?
Dokumente, die seine Anwälte eingereicht haben, sprechen von "signifikanten" Spannungen zwischen Harry und Sir Edward Young, dem Privatsekretär der Queen. Heißt: Harry habe sich zu der Zeit wohl schon länger nicht mehr mit den Vertrauten seiner Großmutter verstanden. Diese Haltung lässt tief blicken, wenn es darum geht, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen Harry und seiner Familie wirklich ist, wenn er davon ausgeht, dass Vertraute seiner Großmutter gegen ihn arbeiten würden. Harrys Anwältin Shaheed Fatima argumentiert:
Die Rolle des königlichen Haushalts als gleichberechtigter Partner in dem Prozess war unangemessen.
James Eadie, der das Ministerium vertritt, hält dagegen. "Er wusste, dass sein Sicherheitsstatus überdacht werden würde, in Bezug auf die Frage, ob ihm weiter automatisch Schutz zustände, da er ja kein ‚working Royal‘ mehr sei, und es gab genug Möglichkeiten, in denen er hätte sagen können, was er hätte sagen wollen", lässt er das Gericht wissen. Er stellt klar:
Niemand hat gesagt: 'Sie bekommen keinen Schutz', die Frage war auf was für einer Basis. Ob es im Einzelfall entschieden wird Ober, ob er automatisch vorhanden sein sollte.
Dass das Komitee letztlich so entschieden habe, sei vollkommen rechtens, denn Harry sei inzwischen ein "Privatbürger wird, der im Ausland lebt" und keine offiziellen Aufgaben im Namen der Queen mehr wahrnehme. Er ist der Meinung, es gebe "nichts Unrechtmäßiges an der späteren Entscheidung, dass Privatpersonen nicht einfach Polizeischutz beantragen könnten, wenn sie dafür zahlen."
Wie geht es jetzt weiter?
Ob der Fall nun tatsächlich vor Gericht zugelassen wird, darüber kann gerade nur spekuliert werden. Es wäre allerdings gut möglich, dass im Zuge dessen noch weitere Details ans Licht kommen, die zeigen, wie schlecht das Verhältnis zwischen Harry und den anderen Royals wirklich ist. Dass Harry eher wenig Probleme damit hat, seine Familie in der Öffentlichkeit schlecht zu machen, hat er in den vergangenen Monaten seit dem Skandalinterview mit Oprah Winfrey mehr als einmal bewiesen. Doch den Royals dürfte es gar nicht Recht sein, das nun immer mehr Details über das gestörte Verhältnis zwischen ihnen und den Sussexes ans Licht kommen. Wie sich das ganze wohl weiterentwickelt? Es bleibt spannend.
Verwendete Quelle: The Independent