DJ Robins Ballermann-Hit "Layla"
Kaum ein Ballermann-Song macht gerade so stark auf sich aufmerksam wie "Layla" von DJ Robin x Schürze. Nicht nur wird er in jedem Club rauf und runter gespielt, sondern er ist auch noch auf Platz eins der deutschen Charts gewandert. Thematisch dreht sich besagter Song um eine Puffmutter namens Layla. So lautet der Refrain:
Genau diese Zeilen sind es, die deutschlandweit bei vielen Menschen für große Empörung sorgen. Nicht nur Fans des Schlagers regen sich über die Thematik auf, sondern auch Politiker haben die Lyrics bereits als sexistisch bezeichnet. In vielen deutschen Städten wurde "Layla" nun sogar verboten. Nicht nur als sexistisch wird das Lied betitelt, sondern auch die Tatsache, dass Layla, ein arabischer Vorname mit einer Puffmutter in Verbindung gebracht wird, empfinden einige als Diskriminierung.
Dass nun in mehreren Städten in Deutschland wie Würzburg und Düsseldorf verboten wurde, seinen Song zu spielen, kann Malle-Musiker DJ Robin so gar nicht verstehen. Im Interview mit der "Bild" äußerte er seinen Unmut darüber und erinnerte an die Tatsache, dass einige deutsche Songs sogar "schlimmere" Texte hätten als "Layla":
"Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang
1981 war ein Song der Münchner Rockband Spider Murphy Gang in aller Munde. Natürlich handelt es sich hierbei um "Skandal im Sperrbezirk". Sofort stürmte der Neue-Deutsche-Welle-Hit in Deutschland, Österreich und der Schweiz an die Spitze der Single-Charts.
Allerdings hatte der Mega-Erfolg der Band auch einen bösen Beigeschmack, denn es wurde nicht nur positiv über das Lied geredet, sondern der Inhalt des Textes stieß bei vielen Menschen auf Unmut. So geht es in "Skandal im Sperrgebiet" um die Prostituierte Rosi im Rotlichtmilieu Münchens. Im Refrain heißt es:
In Bayern kam es zu einem Medienboykott, der weite Kreise zog. Die "ZDF-Hitparade" betitelte den Hit damals als "zu heiß" und schenkte diesem trotz hoher Verkaufszahlen keine Beachtung. Außerhalb von Bayern wurden der Song und seine Geschichte nicht zu einem Skandal aufgebauscht und stattdessen regelmäßig gespielt.
Falcos größter Hit "Jeanny"
Es war sein Geniestreich: Mit "Jeanny" landete Johann Hölzel alias Falco 1985 seinen größten Hit. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden stieg der Song auf Platz eins. Auch in dem Vereinigen Königreich konnte er sich in den Single-Charts platzieren. Abgesehen von der grandiosen Chartplatzierung waren der Text und das dazugehörige Video zum Song stets umstritten. So wurde dem Sänger vorgeworfen, Themen wie Vergewaltigung und Mord zu verharmlosen und das, obwohl Falco gar nicht explizit über Gewalt singt.
Auch in welcher Art und Weise das Lied vorgetragen wird, ist für viele Menschen zu viel des Guten und es macht den Anschein, als würde es um einen Stalker gehen, der sein Opfer aus Liebe entführt und im Rausch umbringt.
Der Song sorgte für mächtig Aufruhr, so riefen diverse Fraueninitiativen zum Boykott des Liedes auf, auch der NDR und BR schlossen sich diesen an. Auch der DDR-Rundfunk entschied sich dazu, das Lied nicht mehr zu senden. Des Weiteren mischten sich Prominente in die Angelegenheit ein. So bezeichnete Thomas Gottschalk den österreichischen Sänger in einem Zeitungskommentar als ein "Wiener Würstchen", welches "Schwachsinn" produziere.
Drafi Deutschers "Mamor, Stein und Eisen bricht"
Drafi Deutscher war in den 1960er-Jahren ein bekannter Schlagersänger. Nach ersten Singles wie "Keep Smiling'" und "Cinderella Baby" veröffentlichte er 1965 seinen erfolgreichsten Hit "Marmor, Stein und Eisen bricht". Heute zählt sein Hit zu den bekanntesten Evergreen in Deutschland. Vom Inhalt stieß der Song bei keinem auf Unmut, allerdings erweckten die Lyrics aufgrund ihrer grammatikalischen Inkorrektheit an Aufmerksamkeit. Um diese Zeilen geht es:
Da es eigentlich "Marmor, Stein und Eisen brechen" heißen müsste, entschied sich der Bayrische Rundfunk dazu, den Song eine lange Zeit nicht zu spielen.
Udo Lindenberg und der "Bodo Ballermann"-Skandal
Schon immer macht Udo Lindenberg sein Ding und schert sich nicht um die Meinung anderer. So gingen die kritischen Kommentare über seine Songs stets ins eine Ohr rein und durchs andere wieder raus. 1976 brachte er sein Lied "Bodo Ballermann" auf den Markt und löste damit große Diskussionen aus. Der Grund: Lindenberg verwendete das Wort "bumsen" nicht nur im Zusammenhang mit dem Fußballspiel. Für das Abendprogramm des Ersten Deutschen Fernsehens wurde der Text aus jenem Grund geändert:
Des Weiteren boykottierten einige Rundfunksender "Bodo Ballermann". Ja, damals waren die Menschen bezüglich einiger Worte noch sehr empfindlich.
Sarah Conner mit "Vincent"
2019 gab es allerlei hitzige Diskussionen im Netz über Sarah Connors Song "Vincent". Diesmal bekam jedoch nicht die Sängerin selbst die Wut der Menschen zu spüren, sondern deren Unmut richtete sich an diverse Radiosender. Diese weigerten sich nämlich aufgrund folgender Textzeile den Titel zu spielen:
Inhaltlich geht es in Connors Lied um Vincent, einem jungen Mann, der sich seiner Homosexualität bewusst wird. Die Fans waren begeistert, dass dich die Sängerin diesem wichtigen Thema widmete und konnten nicht verstehen, warum manche Radiosender so wenig Feingefühl zeigten. Auch die Songwriterin selbst konnte die Kritik nicht verstehen und gab in einem Interview mit der "taz" zu, welch große Wichtigkeit dieser Titel für sie hat:
Udo Jürgens und "Gehet hin und vermehret euch"
Und noch ein Udo hat es in unsere Liste der größten Schlager-Skandalsongs geschafft: Der einzig wahre Udo Jürgens. Mit Songs wie "Griechischer Wein", "Merci Chérie" und "Aber bitte mit Sahne" wurde er bundesweit bekannt, doch es gibt einen Titel, der wohl für die meisten Diskussionen sorgte. Dabei handelt es sich um den Song "Gehet hin und vermehret Euch". Als der Song 1988 veröffentlicht wurde, wurde der Text als Angriff auf die Haltung des Vatikans zur Empfängnisverhütung gedeutet. Unter anderem heißt es in den Lyrics:
Für einige Menschen ging Udo Jürgens damit zu weit und so wurde sein Song bei vielen Rundfunkanstalten mit einem Sendeverbot belegt.
Verwendete Quellen: Bild; ZDF-Hitparade; taz