Nino de Angelo im Interview: Das war sein "absoluter Tiefpunkt"

Rückschläge, Glauben und der Tod: Offen wie nie spricht Nino de Angelo in einem neuen Interview über schmerzhafte Themen.

Der "Jenseits von Eden"-Interpret ist bereit, erneut die Charts zu stürmen! Schon im Titelsong des neuen Albums lässt Nino de Angelo (61) tief in seine Seele blicken. "Wenn jetzt jemand die Nino de Angelo-Story schreiben würde, dann könnte man da sehr viel aus diesem Songtext verwenden. Ich kann keine anderen Texte schreiben – ich kann nur über das schreiben, was ich erlebt oder gesehen habe, oder was ich mir vorstellen kann", so der Sänger zu VIEL SPASS.

In dem Lied geht es auch um die eigene Vergänglichkeit. Haben Sie Angst vor dem Tod? 

Manchmal ja, manchmal nein. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre schon tot. Und dann bin ich wiederum dankbar, zu leben. Es kommt immer drauf an, in was für einer Situation man sich gerade befindet. Ich habe schon oft gedacht: "Wenn ich doch alles schon hinter mir hätte…"

Was war der absolute Tiefpunkt in Ihrem Leben? 

Da gab es mehrere: Als ich mit 32 an Krebs erkrankt war und niemand wusste, ob ich überleben würde. Dann die Thrombozytopenie (eine Blutkrankheit, Anm. d. Red.) 2008. Da stand wirklich alles auf der Kippe. Eigentlich hat mich alles, was mit meinen Krankheiten zu tun hatte, schon sehr belastet, weil ich auch keine Musik mehr machen konnte, kein Geld verdient habe. Und dann alles, was darauf folgte: finanzielle Probleme, Insolvenzen. Aber auch manche Trennungen haben mich absolut in die Tiefe katapultiert. Die Trennung von der Mutter meiner Kinder, die hat sehr geschmerzt damals. Das hat sehr weh getan und mich ziemlich erschüttert in meinen Grundfesten

Wie schaffen Sie es, trotz aller Tiefschläge immer wieder aufzustehen? Woher nehmen Sie diese Kraft? 

Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich selbst so sehr liebe. Ich kann mich nicht am Boden sehen. Und auch mit Glauben hat das viel zu tun. Ich glaube immer daran, etwas zu schaffen. Selbst, wenn es am Ende nicht funktioniert, aber allein der Glaube daran ist schon ein kleiner Erfolg. Und ich versuche, alles mit ganzem Herzen zu machen. Das ist auch immer wichtig, dass das, was ich tue, mir gefällt und das motiviert mich. So wie die Arbeit an meinem neuen Album. Zu sehen, wie die Songs entstehen, erst bei mir zu Hause im kleinen Studio bis zur Abmischung im großen. Das sind die schönen Dinge und die motivieren mich, immer weiterzumachen.

Glauben Sie auch ganz klassisch an Gott? 

Schwierig. Menschen brauchen halt etwas, woran sie glauben, denn ohne Glaube ist man verloren. Ich glaube zum Beispiel auch an Außerirdische. Ich bin überzeugt, dass sie immer da sind und uns beobachten. Ich glaube auch, dass sie uns gemacht haben und uns hier abgesetzt haben auf der Erde.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Printausgabe von VIEL SPASS Weitere spannende Star-News liest du in der aktuellen VIEL SPASS – Jeden Mittwoch neu am Kiosk.