Liam Payne, Franz Beckenbauer & Co: Diese Todesfälle haben uns 2024 besonders bewegt

Dass es nicht immer nur schöne Nachrichten zu verkünden gibt, ist klar. Auch Trennungen und Todesfälle gehören dazu. Doch nicht jeder Tod eines bekannten Menschen geht spurlos an einem vorbei. Im Jahr 2024 sind zahlreiche Persönlichkeiten auf Sport, Kunst, Musik, Film und Fernsehen verstorben. Welche Todesfälle den Redakteurinnen von OKmag.de 2024 besonders nah gegangen sind, erfährst Du hier.

Franz Beckenbauer, Liam Payne und Alexej Nawalny sind 2024 gestorben
Im Jahr 2024 mussten wir uns von zahlreichen Menschen des öffentlichen Lebens verabschieden, darunter unter anderem Franz Beckenbauer, Liam Payne oder Alexej Nawalny. Die Redakteurinnen von OKmag.de offenbaren, welche Todesfälle sie dabei besonders bewegt haben. © Imago

Liam Payne (†31): Tragischer Tod eines Bodyband-Stars

Starb am 16. Oktober 2024

Diese Nachricht ging im Oktober 2024 um die Welt: Musiker Liam Payne, der einst mit der beliebten und erfolgreichen Boyband One Direction berühmt wurde, starb mit nur 31 Jahren, nachdem er aus dem dritten Stock von einem Hotelbalkon in Argentinien gestürzt war. Schnell machte sich bei Fans, Freunden und Angehörigen Fassungslosigkeit und Entsetzen breit, zahlreiche Theorien ranken sich bis heute darum, wie es überhaupt erst zu dem tragischen Tod des Sängers kommen konnte. Mittlerweile ist zumindest bekannt, dass Liam Payne zum Zeitpunkt seines Todes Alkohol und Drogen im Körper hatte. Gerichtsmediziner gehen davon aus, dass er das Gleichgewicht verlor und deshalb in den Tod stürzte. Im November fand in Liams Heimat England die Trauerfeier statt, zu der neben seiner Freundin Kate Cassidy auch seine Ex Sheryl Cole, mit der er Sohn Bear hatte, sowie seine einstigen One-Direction-Kollegen Harry Styles, Zayn Malik und Co. gekommen waren. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. 

Leonie: "Ich hoffe, dass er mit dem in Erinnerung bleibt, was er selbst liebte: Seiner Musik"

Redaktionsleitung OKmag.de Leonie Brüning

Er war nur minimal jünger als ich und prägte eine ganze Generation: Der Tod von Liam Payne traf mich im Oktober 2024 wie der Schlag. Ehrlicherweise war ich nie ein Fan von One Direction, mein Herz gehört in meiner "Jugend" nämlich Tokio Hotel. Und dennoch konnte ich anerkennen, was viele andere an den fünf Jungs faszinierte. Als ich mitten im Studium war, trennte sich die Band plötzlich und viele Fan-Herzen brachen. Harry, Zayn, Niall, Louis und Liam versuchten sich als Solokünstler, doch wirklich erfolgreich wurde am Ende eigentlich nur Harry Styles. Für Liam ging es steil bergab, vor Jahren machte er mit seinem Geständnis über sein Alkohol- und Drogenproblem und seine mentale Gesundheit von sich reden. In den letzten Jahren wurde es - zumindest aus meiner Perspektive - ruhiger um ihn, bis zu seinem tragischen Tod: Unter Einfluss von Drogen- und Alkohol stürzte Liam Payne aus dem dritten Stock von einem Hotelbalkon. Für mich besonders tragisch: Obwohl ich in den letzten Jahren viele traurige Geschichten über gescheiterte Kinderstars und gefallene Boyband-Mitglieder gelesen und geschrieben hatte, nahm mich Liams Tod besonders mit. Ich stellte mir die Frage, wie es sein kann, dass ein Mensch, den so viele so verehrt und "geliebt" haben, so tief abstürzen kann und wie es dem jungen Mann in den letzten Monaten wirklich ergangen war. Besonders die Tatsache, dass Liam seinen siebenjährigen Sohn Bear hinterlässt, der eines Tages all die Schlagzeilen und Spekulationen über seinen Papa lesen muss, stimmen mich bis heute traurig. Ich hoffe, dass er den meisten vor allem mit dem in Erinnerung bleibt, was er selbst liebte: Seiner Musik, die so viele Menschen bewegte.

Maggie Smith (†89): Eine Schauspiel-Legende geht

Starb am 27. September 2024 

Sie zählte zu den gefragtesten Bühnen- und Filmdarstellerinnen ihrer Generation und war in mehr als 60 Theaterstücken sowie in über 80 Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen: Maggie Smith. Für ihre Leistung in den Filmen "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie" und "Das verrückte California-Hotel" wurde sie mit je einem Oscar prämiert. Auch im hohen Alter hat sie noch die Rolle der Lady Violet Crawley in "Downton Abbey" gespielt und war vor allem für ihre Rolle als Professor Minerva McGonagall in den Harry-Potter-Verfilmungen bekannt. Darüber hinaus wurde sie 1990 von der früheren britischen Königin Elisabeth II. in den Ritterstand erhoben. Selbst nachdem bei ihr 2008 Brustkrebs diagnostiziert wurde, stand sie während der Chemotherapie weiter vor der Kamera und bewegte Menschen weltweit.

Nathali: "Maggie Smith war der Beweis dafür, dass Alter nur eine Zahl ist"

Crossmedia-Redakteurin Nathali Söhl

Maggie Smith habe ich zum ersten Mal richtig wahrgenommen, als ich vor dem Fernseher saß und "Sister Act" gesehen habe. Schon damals machte sie als Mutter Oberin ziemlichen Eindruck auf mich. Trotz der Strenge ihrer Figur hatte sie einfach diese besondere Ausstrahlung. Doch umso bewegender fand ich ihre Performance in "Best Exotic Marigold Hotel", die mich immer wieder herzhaft zum Lachen brachte. Auch, dass sie wenige Monate vor ihrem Tod für eine Modekollektion vor der Kamera stand, macht sie für mich zu einem echten Vorbild. Denn Meggie Smith war der beste Beweis dafür, dass Alter eben doch nur eine Zahl ist und man auch mit über 80 Jahren noch großes leisten kann.

Franz Beckenbauer (†78): Abschied vom "Kaiser"

Starb am 7. Januar 2024

Das Jahr 2024 begann mit einer traurigen Nachricht aus der Fußball-Welt: Franz Beckenbauer starb am 7. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren. Seine Familie teilte damals in einem bewegenden Statement mit: "In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen." In den Jahren zuvor hatte der "Kaiser", der die Sportwelt prägte, wie kaum ein anderer, immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt.

Maria: "Ich verbinde ihn mit dem deutschen Fußball wie keinen anderen"

Als Fußballfan begann das Jahr für mich mit einer traurigen Nachricht. Ich weiß noch genau, wie ich ein paar Wochen zuvor nach Franz Beckenbauer gegoogelt habe, um mich nach seinem Gesundheitszustand zu erkundigen. Obwohl ich von seinen gesundheitlichen Problemen wusste, war die Nachricht von seinem Tod ein großer Schock für mich. Zwar habe ich ihn weder als aktiven Spieler noch als Trainer erlebt, trotzdem verbinde ich Franz Beckenbauer mit dem deutschen Fußball wie keinen anderen. Meiner Meinung nach hat niemand die Sportart hierzulande so sehr geprägt wie er. Schließlich war er maßgeblich daran beteiligt, dass "wir" 1972 Europameister und zwei Jahre später sowie 1990 Weltmeister wurden.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie Franz Beckenbauer in Sport-Sendungen wie dem "Doppelpass" zu Gast war und dort, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, das Geschehen auf dem Platz kommentierte und bewertete. Ihm war egal, was Leute von ihm hielten. Er hat immer das sagt, was ihm gerade durch den Kopf ging, und dafür habe ich ihn bis zuletzt bewundert. Franz Beckenbauer ist für mich eine Fußballlegende und trug absolut zurecht den Spitznamen "Kaiser".

Alexej Nawalny (†47): Ein echter Held

Starb am 16. Februar 2024

Dieser Tod machte im Februar 2024 Menschen weltweit fassungslos: Kreml-Kritiker Alexej Nawalny starb in russischer Strafgefangenschaft, in der er eine jahrelange Haftstrafe hätte verbüßen sollen. Laut russischer Staatsagentur "Tass" soll Nawalny ums Leben gekommen sein, nachdem er bei einem Spaziergang in dem Straflager zusammengebrochen sei. Angeblich sei versucht worden, ihn zu reanimieren. Als Todesursache wurde ein plötzlicher Herztod angegeben. Ob das so stimmt, ist aber bis heute unklar. Denn: Tragischerweise war weltweit immer wieder mit dem Tod von Alejex Nawalny gerechnet worden. Zu Lebzeiten hatte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin immer wieder öffentlich kritisiert, bis er 2020 auf einem Flug von Tomsk nach Moskau plötzlich Opfer eines Giftanschlags wurde, der auf den russischen Geheimdienst und damit auch auf Putin zurückgeführt wurde. Bis heute führt Nawalnys Witwe Julija Nawalnaja den Kampf ihres Mannes gegen das russische Regime weiter.

Celina: "Er wird als das in Erinnerung bleiben, was er immer war: ein Held"

Online-Redakteurin Celina Steinmeier

Ein Leben ohne Korruption, eine demokratische Regierung und allen voran – Freiheit: Dafür hat Alexei Anatoljewitsch Nawalny jahrelang gekämpft. Für viele russische Bürger galt er als Hoffnungsträger, war der führende Oppositionspolitiker, der sich gegen Wladimir Putins Diktatur auflehnte. Er wollte das Leben vieler Menschen nachhaltig verbessern – und gab dafür sein eigenes. Der Tod von Nawalny traf mich sehr. Er führte jahrelang eine Schlacht, vor der sich viele Menschen fürchten. Selbst nach dem Giftanschlag auf ihn im Jahr 2020 hatte er nicht daran gedacht, klein beizugeben. Die große Zivilcourage, die er sein Leben lang an den Tag legte, beeindruckte mich immer. Dass er nach drei Jahren Haft Anfang 2024 während jener verstarb, ist eine Tragödie und nach seinem stetigen Kampf gegen Putins Regime, ihm nicht würdig. Trotz seines Todes werden seine Aufstände – für den demokratischen Gedanken und die Freiheit – von Menschen in Russland und auf der ganzen Welt nicht in Vergessenheit geraten und er als das in Erinnerung bleiben, was er immer war: ein Held.

Andy Brehme (†63): Fußball-Weltmeister stirbt mit 63 Jahren

Starb am 20. Februar 2024

Am 20. Februar starb der Fußball-Weltmeister Andreas "Andy" Brehme im Alter von 63 Jahren. Seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer erklärte der Deutschen Presse-Agentur damals: "In tiefer Trauer teile ich im Namen der Familie mit, dass mein Lebensgefährte Andreas Brehme heute Nacht infolge eines Herzstillstandes plötzlich und unerwartet verstorben ist. Wir bitten, in dieser schweren Zeit unsere Privatsphäre zu wahren und von Fragen abzusehen." Er hinterließ seine Lebensgefährtin sowie zwei erwachsene Söhne.

Anna: "Für mich bleibt er unvergessen – allein, weil er meine Begeisterung für Fußball entfachte"

Online-CvD Anna Seidler

Als ich die Nachricht von Andy Brehmes Tod bekam, war ich erschüttert. Ich dachte an die Nacht zurück, in der ich mich das erste Mal in meinem Leben wirklich für Fußball zu interessieren begann: Die Nacht des magischen WM-Finales 1990. Ich, gerade 9 Jahre alt, verfolgte das Spiel, das Brehme, "Klinsi", "Litti" und Co. zu Helden machte, bei meiner Oma im „Sesselbett“ – zwei zusammengeschobene Sessel mit Kissen und Decken. Eine der schönsten Kindheitserinnerungen überhaupt. Brehme verwandelte den Elfmeter, und die ausufernde, kindliche Freude bei den Nationalspielerin wird mir für immer in Erinnerungen bleiben. Jetzt ist er tot. Viel zu früh. „63 ist doch kein Alter“, brachte es der damalige Torhüter Bodo Illgner auf den Punkt. Der Siegtorschütze von 1990 wurde plötzlich aus dem Leben gerissen, starb in der Nacht zum 20. Februar an einem Herzstillstand. Für mich bleibt er unvergessen – allein, weil er meine Begeisterung für Fußball entfachte. 

Doch auch die genannten Todesfälle hinaus gab es zahlreiche tragische Verluste: So verlor Schauspielerin Shannen Doherty im Juli 2024 im Alter von 53 Jahren ihren Kampf gegen den Krebs. Jahrelang hatte sie ihre Fans an ihrer Erkrankung teilhaben lassen, teilte Fortschritte und Niederlagen oder ihre Gedanken über den Tod. Ebenso unvergessen bleiben auch Donald Sutherland, Richard Lugner, Alain Delon, Hannelore Hoger, James Earl Jones, Fritz Wepper oder Peter Zwegat.